Premierengewinner: Dem Dänen Nicolai Sylvest gelang am Samstag zusammen mit Partner Jens Klingmann im BMW M6 GT3 von MRS GT-Racing sein erster Sieg in der "Liga der Supersportwagen".
Glücksstrecke: MRS GT-Racing scheint ein Faible für den Red Bull Ring zu haben. 2011 holte das Team aus Lonsee auf dem Alpenkurs bei seinem ADAC GT Masters-Debüt gleich einen Sieg - es war übrigens das erste Rennen der "Liga der Supersportwagen" auf dem Kurs überhaupt. 2012 fuhr Philipp Eng für das Team von Carsten Molitor in Spielberg die erste Pole-Position ein. Doch danach begann eine lange Durststrecke - bis zum vergangenen Samstag. Ausgerechnet auf dem Red Bull Ring gelang Nicolai Sylvest die zweite Pole für das Team, am Nachmittag legten der Däne und Partner Klingmann nach und sicherten MRS GT-Racing den ersten Sieg im ADAC GT Masters seit acht Jahren.
Beeindruckende Konstanz: Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde gehen als Tabellenführer in die knapp zweimonatige Sommerpause des ADAC GT Masters. Das Duo von HCB-Rutronik Racing beeindruckte bisher mit konstanten Topplatzierungen: Bei den bisherigen sechs Rennen fuhren Niederhauser und van der Linde immer unter die ersten vier - darunter ein Sieg sowie zwei weitere Podien. "Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen komplett übertroffen", so Niederhauser. "Ich wusste von Anfang an, dass es ein gutes Jahr werden kann, aber dass es so gut läuft, hätte ich mir nicht erträumen lassen. Wir hatten kein Pech, es lief sicherlich alles immer für uns."
Verfolger: Die Callaway-Corvette-Fahrer Markus Pommer und Marvin Kirchhöfer haben als Tabellenzweite zehn Punkte Rückstand auf die Spitzenreiter. Ihnen gelangen zwar bereits drei Siege in dieser Saison - also bei der Hälfte der bisherigen Rennen -, auf der anderen Seite steht aber auch schon ein Nuller. Für die nächsten Rennen stapelt Kirchhöfer tief: "Nun folgen Strecken, die uns nicht so gut liegen. Wir werden die längere Pause nutzen, um uns auf die kommenden Aufgaben genau vorzubereiten."
Punktehamster: Dank eines dritten und eines achten Ranges in der Steiermark sind die RWT-Racing-Fahrer Sven Barth und David Jahn neben den Tabellenführern die einzigen, die bisher in allen sechs Rennen gepunktet haben. Der Lohn: der aktuell dritte Rang in der Gesamtwertung. Barth führt zudem die Pirelli-Trophy-Wertung an.
Besuch: Der ehemalige ADAC GT Masters-Pilot Daniel Dobitsch schaute am Red Bull Ring vorbei. Dobitsch, der in Südtirol ein Hotel betreibt, startete von 2011 bis 2016 im ADAC GT Masters und gewann 2015 auf dem Nürburgring ein Rennen.
Vielversprechender Einstand: Der 19 Jahre alte Brite William Tregurtha debütierte in Spielberg als neuer Teamkollege von Maximilian Paul bei T3 Motorsport und überraschte als 13. im ersten Qualifying. Im Rennen lag er lange auf Punktekurs, am Ende sprang jedoch nur der 19. Rang heraus. "Es hat richtig viel Spaß gemacht", so der GT4-Aufsteiger. "In diesem Feld sind viele große Namen am Start und wir hätten die Top Ten erreichen können. Leider war unser Boxenstopp etwas zu kurz und wir haben eine Durchfahrtstrafe bekommen, die uns einige Positionen kostete." Stefan Jugel, Geschäftsführer von T3 Motorsport, war mit dem Einstand des Youngsters zufrieden: "Zuerst einmal sind wir sehr glücklich mit Will, er hat seine Klasse auf Anhieb unter Beweis gestellt. Der Fehler in Lauf eins beim Stopp war zwar schade, ändert aber nichts daran, dass wir hier unsere bisher beste Leistung gezeigt haben."
Podiumpremiere: Sechs Rennen mussten die Mercedes-AMG-Piloten Maximilian Götz und Indy Dontje in dieser Saison warten, bis ihnen der erste Podestplatz gelang. Die Paarung vom Mann-Filter Team HTP, die für viele als Titelkandidat gilt, fuhr am Sonntag auf den zweiten Rang. "Dieser zweite Rang ist der Lohn für eine alles in allem sehr gute Leistung der gesamten Mannschaft. Wir waren hier vom Speed her voll konkurrenzfähig", resümierte HTP-Teamchef Norbert Brückner. "In der Meisterschaft ist noch alles offen, wir haben ja noch nicht einmal Halbzeit."
Lange Nacht: Die Mechaniker von HB Racing mussten vor ihrem Heimspiel Überstunden absolvieren. Nachdem der Ferrari 488 GT3 des österreichischen Rennstalls bei einem Rennen in Paul Ricard stark beschädigt wurde, wurden für die Reparatur Nachtschichten fällig. "Das Team hat am Donnerstag bis fünf Uhr morgens am Auto gearbeitet", so Sebastian Asch. "Es musste unter anderem der komplette Vorderbau ausgetauscht werden."