ADAC GT Masters·3.8.2019

Renauer blickt optimistisch auf nächste Rennen: Titelverteidiger Robert Renauer hofft, beim ADAC GT Masters in Zandvoort die Kurve zu kriegen

"Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu." Das legendäre Zitat des früheren BVB- und Bayern-Stars Jürgen "Kobra" Wegmann könnte nach sechs Rennen in der laufenden Saison im ADAC GT Masters auch von Robert Renauer stammen. Der Porsche-Pilot erlebt auf den Rennstrecken derzeit eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Nach einem starken Auftakt mit dem Sieg in Oschersleben und der anschließenden Tabellenführung punktete der amtierende Champion danach in vier Rennen nur noch einmal. Hart traf das Team von Precote Herberth Motorsport vor allem das Null-Punkte-Wochenende in Most mit der Zeitstrafe am Samstag und der Kollision im Sonntagsrennen mit der Corvette von David Jahn. Am Red Bull Ring fuhren Renauer und sein neuer Teamkollege Thomas Preining am Samstag nach einer starken Aufholjagd noch auf den siebten Platz. Der nächste Rückschlag folgte tags darauf. Ein technisches Problem nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten zwang die Herberth-Piloten zur Aufgabe. In der Gesamtwertung liegen sie aktuell auf Rang acht.

Entsprechend gemischt fällt die Zwischenbilanz von Renauer aus: "Tatsächlich überwiegen bisher die negativen Ereignisse. Das erste Wochenende lief noch super, danach ging es bergab - obwohl Thomas im Qualifying immer sehr gut dabei war. In den Rennen hat es dann bei uns gehapert. Der Saisonverlauf erinnert mich ein wenig an 2017. Auch damals waren wir im Qualifying oft vorne dran, im Rennen lief es dann nicht so. Ich hoffe, dass wir in Zandvoort die Kurve kriegen."

Die Chancen stehen gar nicht schlecht. In der vergangenen Meistersaison konnte Renauer an der niederländischen Nordseeküste von der Pole-Position aus gewinnen. Der Bayer rechnet damit, dass auch in diesem Jahr (9.-11. August) mit dem neuen Porsche 911 GT3 R ein Platz auf dem Podium drin ist: "Zandvoort liegt uns", sagt Renauer.

Nicht nur in Zandvoort rechnet er mit einem guten Ergebnis. Auch auf dem Finale am Sachsenring ruhen die Hoffnungen beim Team Renauer/Preining. Ziel ist es, die guten Leistungen aus den Qualifyings endlich aufs Rennen zu übertragen. Die Harmonie zwischen Renauer und seinem neuen Cockpitkollegen Thomas Preining stimmt schon mal: "Thomas ist extrem schnell. Er gibt immer 100 Prozent. Man merkt bei ihm in jeder Session seine Cupfahrer-Mentalität. Ich denke, dass wir gemeinsam noch ein paar gute Ergebnisse einfahren können."

Derzeit ist Herberth Motorsport die bestplatzierte Porsche-Mannschaft im Feld, in der Teamwertung einen Platz vor dem Küs Team75 Bernhard. "Die Momentaufnahme ist zwar schön. Aber das Team75 war zuletzt auch richtig stark. Auch sie hatten in diesem Jahr schon viel Pech. So wie wir. Beide Teams liegen fast gleichauf."

Eine Prognose, wie weit es in dieser Saison für Precote noch nach oben gehen kann, ist gegenwärtig schwierig für Renauer. Dafür fehlen ihm die Erfahrungswerte mit dem neuen Boliden auf dem Nürburgring und in Hockenheim. Renauer: "Unsere Chancen am Nürburgring kann ich überhaupt nicht einschätzen. In Hockenheim könnte uns die sehr gute Traktion des Porsche helfen." Renauer wagt dennoch einen optimistischen Ausblick: "Wir haben überall die Möglichkeit, in die Top Fünf zu fahren."