Markus Pommer (28/Neckarsulm) und Marvin Kirchhöfer (25/Luzern, beide Callaway Competition) waren im Sonntagsrennen des ADAC GT Masters das Maß der Dinge und holten mit ihrer Corvette C7 GT3-R ihren zweiten Sieg der Saison. Platz zwei ging bei frühsommerlichen Bedingungen an Rolf Ineichen (40/CH) und Franck Perera (34/F, beide Orange1 by GRT Grasser) im besten Lamborghini Huracán, Dritte wurden David Jahn (28/Leipzig) und Sven Barth (38/Eberbach, beide RWT Racing) in der zweiten Corvette im Starterfeld. "Ich bin sehr happy", sagte Sieger Kirchhöfer. "Mit zwei Siegen in den ersten vier Rennen kann ich sehr gut leben."
Turbulente erste Rennhälfte
Die Vorentscheidung über den Sieg fiel bereits beim Start, als der von Platz zwei losfahrende Kirchhöfer auf dem Weg zur ersten Kurve an Pole-Setter Franck Perera vorbeizog. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase zur Bergung des Audi von Pierre Kaffer, der einen Reifenschaden nach einem Kontakt am Start erlitten hatte, setzte sich Kirchhöfer an der Spitze leicht vom Feld ab. Doch der Vorwärtsdrang des 25-Jährigen wurde nach zwölf Runden gestoppt, als nach einer Berührung im Kampf um Rang vier zwischen Thomas Preining (20/A, Precote Herberth Motorsport) und Corvette-Fahrer David Jahn der Porsche des Österreichers in die Leitplanken einschlug. Zur Bergung des Neunelfers und zur Reparatur der Streckenbegrenzung wurde das Rennen für knapp zehn Minuten unterbrochen. Auch nach dem Restart hinter dem Safety-Car blieb Kirchhöfer vorn. Partner Pommer, der beim Pflichtboxenstopp das Steuer der Corvette übernahm, fuhr danach souverän den Sieg nach Hause. Im Ziel hatte er drei Sekunden Vorsprung und sicherte damit sich und Kirchhöfer den zweiten Sieg 2019.
Die Lamborghini-Piloten Franck Perera und Rolf Ineichen hatten den Gewinnern nur wenig entgegenzusetzen, durften sich aber über Rang zwei - ihrem zweiten Podest des Jahres - freuen. Ineichen gewann damit ebenfalls zum zweiten Mal in dieser Saison die Pirelli-Trophy-Wertung. Der Kampf um Platz drei entschied sich dagegen erst in den Schlussrunden. Der BMW M6 GT3 von Nicolai Sylvest (21/DK) und Jens Klingmann (28/Trägerwilen, beide MRS GT-Racing) lag bis wenige Runden vor dem Ziel auf Podiumskurs, bis Sylvest wegen Problemen mit der Benzinpumpe aus den Punkterängen zurückfiel. Damit war der Weg frei für die Corvette von David Jahn und Sven Barth (38/Eberbach), die zuvor den BMW unter Druck gesetzt hatten und danach Jagd auf den zweitplatzierten Lamborghini machten.
Die Samstagssieger Patric Niederhauser (27/CH) und Kelvin van der Linde (22/ZA, beide HCB-Rutronik Racing) kamen diesmal als Vierte ins Ziel und behaupteten damit ihre am Vortag eroberte Tabellenführung. Dahinter folgte mit Mike David Ortmann (19/Ahrensfelde) und Markus Winkelhock (38/Berglen, beide BWT Mücke Motorsport) ein weiterer Audi R8 LMS. Ortmann gewann damit die Pirelli-Junior-Wertung für Nachwuchsfahrer.
Die Plätze sechs und sieben gingen an die beiden Mercedes-AMG GT3 vom Mann-Filter Team HTP. Indy Dontje (26/NL) und Maximilian Götz (33/Uffenheim), die nach einem Dreher in der Anfangsphase auf Platz zwölf zurückgefallen waren, schlugen knapp ihre Teamkollegen Philip Ellis (26/GB) und Fabian Vettel (20/Heppenheim). Für Serienneuling Vettel war es nach den ersten Punkten am Samstag nun seine erste Top-Ten-Platzierung, als Zweiter in der Pirelli-Junior-Wertung durfte er erstmals auf das Podium.
Luca Ludwig (30/Alfter) und Sebastian Asch (32/Ammerbuch, beide HB Racing) belohnten sich für eine starke Aufholjagd von Startplatz 22 im Ferrari 488 GT3 mit Platz acht. Dahinter kamen zwei weitere Audi ins Ziel: Jeffrey Schmidt (25/CH) und Christopher Haase (31/Kulmbach, beide BWT Mücke Motorsport) wurden Neunte vor Ricardo Feller (18/CH) und Dries Vanthoor (21/B, beide Montaplast by Land-Motorsport).
Gleich 15 Plätze machten Dennis Marschall und Carrie Schreiner, die einzige Fahrerin im Feld, gut. Als 15. punktete die 20-Jährige, die ihre Debütsaison bestreitet, erstmals in der "Liga der Supersportwagen".
Stimmen der Sieger:
Marvin Kirchhöfer (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R): "Der Start war ein ganz wichtiger Punkt im Rennen, denn der Lamborghini ist im zweiten und letzten Streckensektor sehr schnell. Dort hätten wir nur wenig ausrichten können. Ich hatte einen guten Start und habe den Windschatten an der Seite ausgenutzt, um an Franck Perera vorbeizuziehen. Es war nicht so einfach, ihn danach hinter mir zu halten. Ich musste ziemlich pushen, vor allem da er im letzten Sektor so schnell war. Wir hatten heute einen guten Boxenstopp, nachdem ich dort gestern einen Fehler gemacht habe. Und Markus hat danach den Vorsprung ins Ziel gebracht."
Markus Pommer (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R): "Nachdem wir gestern viel Pech hatten, lief heute alles nach Plan. Das Qualifying lief bereits sehr gut und war die Grundvoraussetzung für den Sieg. Marvin hat gleich beim Start die Führung übernommen. Danach wurde es durch die Unterbrechung noch einmal spannend, da unser Vorsprung dahin war. Aber wir hatten eine gute Strategie, und ich bin mit einem großen Vorsprung auf die Strecke gefahren. Danach konnte ich den Sieg nach Hause fahren."