Vor mehr als 16.000 Zuschauern in der Steiermark kämpfte das Traditionsteam um Top-Ergebnisse. Im Audi R8 LMS #25 nahmen mit Jeffrey Schmidt und Christopher Haase die Stammpiloten des Teams Platz. Gleiches galt für den Audi R8 LMS #24 von Mike David Ortmann und Markus Winkelhock. Nur der Audi R8 LMS #26 war mit einer neuen Zusammenstellung unterwegs. Nikolaj Rogivue teilte sich sein Auto mit Routinier Frédéric Vervisch. Der Belgier vertrat Stammpilot Stefan Mücke, der parallel bereits seinen Verpflichtungen als Ford-Werkspilot in der Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans nachkommen musste.
Podium im Doppelpack: Für Schmidt im Audi R8 LMS #25 begann das Wochenende, wie das vorherige in Most geendet hatte: mit einem Junior-Podium. Nach Startplatz 19 kämpften sich er und Teamkollege Haase im Samstagsrennen bis auf Rang neun nach vorne und sammelten wichtige Punkte für die Meisterschaft. Für das Sonntagsqualifying nahm das Team einige Veränderungen am Audi vor, die für Haase in Startplatz elf endeten. Die große Aufholjagd blieb in diesem Lauf zwar aus, dennoch überquerte Schmidt am Ende die Ziellinie auf dem zehnten Rang und sicherte sich somit seinen zweiten Besuch auf dem Juniorpodium. Nach seinen beiden dritten Plätzen am Wochenende liegt er in dieser Wertung auf dem dritten Rang in absoluter Schlagdistanz zum Führenden.
Jeffrey Schmidt: "Leider hatten wir über das gesamte Wochenende nicht die erhoffte Pace. Wir wussten, dass der Red Bull Ring eine schwierige Strecke für uns wird, aber ich hatte mir mehr als Startplatz 19 für das Samstagsrennen ausgerechnet. Wir haben uns in beiden Läufen fehlerfrei aus der Affäre gezogen, keine Strafen kassiert und das Auto heil gelassen. Dafür haben wir Punkte und zwei Junior-Podien bekommen. Besser als nichts, aber wir hatten uns mehr erhofft."
Punkte als versöhnlicher Abschluss: Für Ortmann und Winkelhock war es ein Wochenende zum Vergessen. Von der ersten Trainingssession an kämpfte das Duo mit seinem Arbeitsgerät und kam in den Qualifyings nicht über die Ränge 22 und 25 hinaus. Als im Samstagslauf schließlich eine Durchfahrtsstrafe wegen zu häufiger Übertretung der Track-Limits hinzukam - ein Problem, das auch zahlreiche Konkurrenten ereilte - waren alle Chancen auf ein gutes Ergebnis dahin. Trotzdem versuchte BWT Mücke Motorsport alles und ging beim Boxenstopp volles Risiko - erneut ohne Belohnung. Nur um wenige Zehntelsekunden unterschritt der Audi R8 LMS #24 die Mindeststoppzeit, kassierte die nächste Durchfahrtsstrafe und sah die Zielflagge nur auf Rang 22 – ein Ergebnis, das es am Sonntag zu verbessern galt. Von Startplatz 25 aus jedoch eine Herkulesaufgabe, zumal Winkelhock bereits kurz nach dem Start von einem Konkurrenten gedreht und ans Ende des Feldes geschickt wurde. Der Routinier übergab Ortmann das Auto schließlich auf Platz 22, dieser fuhr als 15. über die Linie. Nicht das erhoffte Ergebnis, aber zumindest ein Punkt als versöhnlicher Abschluss.
Markus Winkelhock: "Wir haben gewusst, dass es für uns mit dem Audi auf dem Red Bull Ring nicht leicht werden würde. Es hat uns das gesamte Wochenende etwas die Pace gefehlt, obwohl sich das Auto nicht so schlecht angefühlt hat. In meinem Qualifying war ich einfach zu langsam. Es ging nicht schneller. Entweder ist mir ein Fehler unterlaufen oder wer anders hat mich blockiert. Mike ging es am Tag zuvor ähnlich. Wir wussten, dass nicht viel nach vorne gehen würde, und als schließlich die Sache mit den Track-Limits kam, war alles vorbei. Ich habe mich ziemlich darüber geärgert, aber am Ende muss man sowas einfach abhaken. Am Sonntag wurde ich zu allem Überfluss nach ein paar Runden auch noch gedreht und musste dem Feld hinterherfahren. Der Punkt am Ende ist zwar nett, aber sicher nicht unser Anspruch."
Alte Freunde neu vereint: Da Stefan Mücke, einer der Stammpiloten des Audi R8 LMS #26, am kommenden Wochenende bei den legendären 24 Stunden von Le Mans am Steuer sitzen wird und bereits an der Sarthe seinen Verpflichtungen nachkommen musste, wurde Ersatz gesucht und in Frédéric Vervisch gefunden. Der Belgier und Teamkollege Rogivue erlebten allerdings kein Wochenende nach Maß. Auch sie kämpften mit ihrem Audi, sodass die Startplätze 25 und 24 die Konsequenz waren. Wie bei ihren Teamkollegen wurde auch der Vormarsch der #26 durch die Track-Limits jäh gestoppt. In beiden Rennen wurden sie mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und kämpften zudem mit einigen Schwierigkeiten an ihrem Audi. So kamen Vervisch und Rogivue, die sich schon 2018 ein Cockpit teilten, nicht über die Ränge 24 und 19 hinaus und blieben bei ihrer Reunion punktelos.
Nikolaj Rogivue: "Beim ersten Test am Donnerstag hatten wir noch sehr viele Probleme mit Übersteuern und es war schwierig, richtig zu pushen. Wir waren von der gesamten Performance auch etwas hinter unseren Erwartungen – das Auto hat sich nicht richtig gut angefühlt. Das besserte sich am Freitag etwas. Das Auto hatte weniger Übersteuern, dafür neigte es teilweise etwas zu Untersteuern. Meine beste Quali-Runde wurde wegen Track-Limits gestrichen, somit war es Startplatz 25. Im Samstagsrennen kamen leider noch ein paar technische Schwierigkeiten hinzu, was uns Topspeed gekostet hat. Durch die Strafe wäre ein gutes Ergebnis aber ohnehin nicht möglich gewesen."
Quelle: Team