ADAC GT Masters·19.8.2020

Callaway Competition mit Aufwärtstrend: Platz fünf am Sonntag für Pommer/Schmidt

Einen Aufwärtstrend zeigten am vergangenen Wochenende (14.-16. August) die Callaway-Piloten Markus Pommer (29/Heilbronn) und Jeffrey Schmidt (26/ Liestal) beim zweiten Lauf des ADAC GT Masters auf dem Sprintkurs des traditionsreichen Nürburgrings.

Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in der Niederlausitz nahm sich das Corvette-Team aus dem württembergischen Leingarten bei Heilbronn viel für den zweiten Lauf in der Eifel vor. Das neue Corvette-Duo wollte auf dem 3,629 Kilometer langen Kurs dort anknüpfen, wo es beim Auftakt im Sonntagsrennen mit einer starken Aufholjagd aufgehört hatte.

In den beiden freien Trainingssessions am Freitag spulte das Team ein Programm ab, bei dem der Fokus weniger auf schnelle Rundenzeiten gelegt wurde. Vielmehr wurden wichtige Erkenntnisse über die Reifen und für das Setup gewonnen.

Im ersten von zwei Rennen an diesem Wochenende ereilte Callaway Competition, wie schon auf dem Lausitzring, ein Rückschlag. Dieses Mal war es die Technik, die das Rennen vorzeitig beenden ließ. Markus Pommer steuerte in Runde 18 planmäßig die Box zum Fahrerwechsel an und übergab auf Position 13 liegend an Jeffrey Schmidt. Der 26-jährige Schweizer konnte nur noch zwei Meter anfahren, dann streikte die Technik.

Nach kurzem Kopfschütteln machte die Mannschaft um Teamchef Mike Gramke das, wofür sie mittlerweile bekannt ist - Nachtschicht. Bis halb acht morgens arbeitete die Technik-Crew an der Corvette C7 GT3-R von Pommer und Schmidt. Statt die Power-Unit zu tauschen, zerlegte man den Motor nahezu komplett und wechselte sensible Komponenten. Neunzig Minuten nach Abschluss der nächtlichen Arbeiten belohnte Jeffrey Schmidt das Team mit einem sensationellen Qualifying. In der letzten Runde gelang ihm mit der drittschnellsten Zeit der Sprung in die zweite Startreihe.

Mit einem guten Start ging Jeffrey Schmidt ins Rennen und attackierte direkt den Pole-Setter, der jedoch den Angriff blockierte. Dabei machte der Führende die linke Seite so weit auf, dass gleich drei Kontrahenten mit Überschuss vorbeizogen. Noch in der ersten Runde reihte sich der Callaway-Pilot auf der vierten Position ein.

Im Verlauf der ersten Rennhälfte zeigten die ersten vier des hochkarätigen Starterfeldes ein spannendes Rennen und packende, aber auch faire Duelle auf einem sehr hohen Niveau. Schmidt lauerte bis zum Boxenstopp stets auf eine Lücke, um weitere Positionen gutmachen zu können.

Nach dem Fahrerwechsel wurde Markus Pommer leider Opfer der Wechselzone. Vor ihn setzten sich langsamere Fahrzeuge, die gerade ihren Stopp absolviert hatten, und somit büßte er eine Position ein.

Am Ende brachte Markus Pommer die Callaway-Corvette auf einem starken fünften Rang ins Ziel, das Team nahm damit insgesamt 11 Zähler mit nach Hause.

"Die Richtung stimmt, aber so ganz haben wir das Pech noch nicht abgeschüttelt", so Jeffrey Schmidt. "Wir waren hochmotiviert, auf dem Nürburgring zurückzuschlagen. Umso ärgerlicher ist natürlich wieder das frühe Aus im ersten Rennen. Gerade für das Team, das nach dem Lausitzring-Unfall wieder eine Nachtschicht einlegen musste. Dennoch steckt dort niemand den Kopf in den Sand und alle geben weiterhin Vollgas, sodass morgens immer ein tolles Auto dasteht. Da war natürlich der Druck bei mir recht groß, denn ich wollte die Jungs unbedingt auch belohnen. Ich habe alles gegeben im Quali, das letzte Tausendstel herausgeholt, und somit konnten wir uns und auch ich mich mit Platz drei belohnen. Es war eine große Genugtuung für alle und hat sich angefühlt wie eine Pole."

Markus Pommer ergänzte: "Jeffrey hat am Sonntag ein super Qualifying gefahren. Seine letzte Runde war wirklich richtig gut. Auch im Rennen war er sehr gut unterwegs und hat bis zum zeitgleichen Boxenstopp an der Stoßstange des drittplatzierten Herbert-Porsche geklebt. Leider war der Wechselzeitpunkt schwierig für uns. Aufgrund der Situation, dass der vor uns in die Box fahrende Herbert-Porsche auch direkt hinter uns in der Boxengasse platziert war, musste ich beim Rausfahren sehr aufpassen, um keinen "Unsafe Release" zu verursachen. Ich habe ständig in den Rückspiegel schauen müssen, da vor mir ebenfalls ein Auto für seinen Wechsel an der Box war. Dadurch haben wir ein paar entscheidende Zehntelsekunden verloren, die dann zwei WRT-Audi genutzt haben und an uns vorbeigingen. Schade, denn ich glaube, es wäre mehr möglich gewesen."

Quelle: Team