Ein erster Vorgeschmack auf das, was möglich ist, war bei den letzten beiden Saisonläufen der vergangenen Saison in Hockenheim und auf dem Sachsenring zu sehen - wo Keilwitz seine ersten vier Rennen für Zakspeed bestritt. Zusammen mit Partner Jimmy Eriksson fuhr er auf Anhieb einen zweiten Rang und zwei vierte Plätze ein. "An diese Ergebnisse wollen wir auf jeden Fall anknüpfen. Zakspeed möchte wieder nach vorne und ich möchte auch wieder Siege einfahren und um die Meisterschaft kämpfen. Jetzt müssen wir mal schauen, wie es sich entwickelt. Das ADAC GT Masters ist keine einfache Serie, aber wir wollen von Anfang an vorne mitmischen und unser Bestes geben."
Bei Zakspeed hat sich Keilwitz schnell eingelebt. "Ich bin schon 2016 für das Team beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefahren", blickt er zurück. "Daher kannte ich schon den Großteil des Teams und hatte nur eine kurze Eingewöhnungsphase."
Auch mit dem Mercedes-AMG GT3 kam er schnell zurecht: "Ich kannte das Auto ja auch schon von der Nordschleife. Und da ich mittlerweile schon viele verschiedene GT3-Autos gefahren bin, ist es mir eigentlich relativ leichtgefallen, mich auf den Mercedes-AMG einzustellen - vor allem, weil es ein Auto ist, in dem man sich schnell zurechtfinden kann. Ich freue mich jetzt auf eine ganze Saison mit dem Auto, denn es ist ein wirklicher Allrounder und eigentlich überall siegfähig. Und das ist wichtig, um konstant Punkte sammeln zu können. Ich kenne zwar das neue Evo-Paket noch nicht, aber ich mache mir bei Mercedes-AMG keine Sorgen, dass es nicht funktionieren wird."
Teamkollege von Keilwitz bleibt Jimmy Eriksson. "Er hat mich bei den vier Rennen, die wir zusammen gefahren sind, sehr positiv überrascht - vor allem, wie ruhig er auch im Rennen bleibt und seine Leistung abliefert. Daher bin ich froh, dass ich ihn als Teamkollegen behalten kann. Wir verstehen uns gut und arbeiten in dieselbe Richtung. Ich denke, dass wir ein Paket haben, das super funktionieren wird."
Keilwitz ist daher zuversichtlich, dass er die vergangene Saison, die bis zum späten Wechsel zu Zakspeed enttäuschend verlief, schnell vergessen machen kann. Der 22-malige ADAC GT Masters-Rennsieger war mit großen Erwartungen in das Jahr gestartet. Nach knapp einem Jahrzehnt bei Callaway Competition wechselte er zu Propeak Performance, die auf den neuen Aston Martin Vantage GT3 setzten. Doch Keilwitz und seinen Teamkollegen gelangen mit dem britischen GT3-Sportwagen bei zehn Einsätzen nur zwei Top-10-Platzierungen. "2019 war definitiv das schwierigste Jahr, das ich im ADAC GT Masters hatte", gibt der 30-Jährige zu. "Das haben sich alle anders vorgestellt. Ich bereue den Schritt nicht, nach so vielen Jahren von Callaway weggegangen zu sein. Dass es dann aber so schwierig werden sollte, damit hatte niemand gerechnet. Zum Glück habe ich am Saisonende noch ein paar gute Ergebnisse einfahren können. Das war wichtig für mein Selbstvertrauen. Denn irgendwann kommen erste Selbstzweifel, wenn alles daneben läuft. Daher tat es gut, das Jahr noch ordentlich abzuschließen."