Anders als die meisten Fahrer im Feld startete Erhart im Audi R8 LMS von EFP Car Collection by Tece auf nasser Strecke mit Slicks. Er hielt sich damit im Mittelfeld, bis er an Teamkollege Pierre Kaffer übergab, der das Auto ins Ziel brachte. Trotz einer nachträglichen 30-Sekunden-Strafe wegen eines Vergehens unter Gelben Flaggen holte Erhart seinen dritten Klassensieg. Da sein härtester Titelrivale Filip Salaquarda (Team ISR) nicht ins Ziel kam, sicherte sich der Deutsche bei drei noch ausstehenden Rennen vorzeitig den Titelgewinn und damit 22 Sätze Pirelli-Reifen für die kommende Saison.
"Wir sind mit Slicks gestartet", so Erhart. "Das funktionierte am Anfang sehr gut, doch dann hat es im hinteren Teil der Strecke wieder angefangen zu regnen. Leider ist unsere Taktik dadurch nicht aufgegangen. Wir haben dann beim Boxenstopp auf Regenreifen gewechselt. Ich freue mich sehr über den vorzeitigen Titelgewinn. Wir sind ein kleines Privatteam. Da ist der Preis für uns sehr wichtig. Wir sind sehr dankbar, denn die Reifen helfen uns sehr."
In der Pirelli-Junior-Wertung holte sich Porsche-Pilot Jannes Fittje den Sieg. Im Zeittraining hatte der Youngster den vierten Startplatz erkämpft - sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis der Saison. Im Startgetümmel verlor Fittje ein paar Positionen und übergab auf Rang sechs den "Elfer" an Partner David Jahn. Dieser kam schließlich als Gesamtvierter ins Ziel, was gleichzeitig für Fittje den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung bedeutete. Dank seines Sieges verkürzte der Deutsche als Tabellenzweiter den Rückstand auf Spitzenreiter Tim Zimmermann (GRT Grasser Racing Team) deutlich von 42 auf nur noch 12 Zähler. "Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe in der Punkte-Wertung viele Zähler aufgeholt. Jetzt schauen wir mal, was noch drin ist. Mein Start war durchwachsen. Ich habe gleich in der ersten Kurve einen Schlag aufs Hinterrad bekommen und konnte das Auto gerade noch so abfangen. Ich habe schon gedacht, dass ich mich drehe, aber es hat zum Glück noch geklappt. Ich konnte weiterfahren, habe aber ein paar Positionen verloren. Ich konnte dann einen konstanten Speed gehen, der Speed war auf jeden Fall da. Ich habe einfach versucht auf der Strecke zu bleiben, denn die Piste war sehr schmutzig und glitschig, die Sichtverhältnisse deshalb nicht optimal. Das hat sich ausgezahlt, vor mir sind dann zwei Leute abgeflogen und ich konnte auf Platz sechs an David übergeben."
Zweitbester Nachwuchsfahrer wurde im Samstagsrennen Audi-Pilot Dennis Marschall (Rutronik Racing), dessen eigentliche Teamkollegin wegen einer Erkrankung nicht auf dem Lausitzring startet und durch Hamza Owega ersetzt wird. Marschall ist vor den letzten drei Rennen Tabellendritter. Rang drei bei den Junioren holte sich Markenkollege Ricardo Feller (BWT Mücke Motorsport).