ADAC GT Masters·18.10.2020

Klingmann/Johansson gewinnen das 200. Rennen: MRS GT-Racing holt auf dem Red Bull Ring zweiten BMW-Sieg des Wochenendes

Erik Johansson (24/S) und Jens Klingmann (30/Tägerwilen, beide MRS GT-Racing) schreiben ADAC GT Masters-Geschichte: Die beiden BMW-Piloten gewinnen am Sonntag auf dem Red Bull Ring das 200. Rennen der „Liga der Supersportwagen“. Im zehnten Rennen des Jahres sind sie die neunte Siegerpaarung. Dank Platz zwei übernehmen die Porsche-Piloten Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, beide SSR Performance) vier Rennen vor dem Saisonende die Tabellenführung, Rang drei sicherten sich Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT). „Wahnsinn! Das 200. Rennen des ADAC GT Masters zu gewinnen ist etwas ganz Besonderes“, so Sieger Jens Klingmann im Ziel. „Ich hätte heute morgen nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen können. Ich wäre schon mit einem Podiumsplatz zufrieden gewesen.“

Klingmann bestimmt erste Rennhälfte

Startfahrer Jens Klingmann unterstrich schon in der ersten Runde seine Siegambition. Von Startplatz zwei ging er an Pole-Setter Tim Zimmermann (24/Langenargen, GRT Grasser Racing Team) im Lamborghini vorbei und setzte sich an die Spitze des Feldes. Dahinter folgten Markenkollege Nick Yelloly (29/GB, Schubert Motorsport) und Porsche-Fahrer Michael Ammermüller. Zimmermann beendete die erste Runde dagegen nur als Neunter. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase zur Bergung des gestrandeten Bentley von Jordan Pepper (24/ZA, T3-HRT-Motorsport) behauptete Klingmann bis zum Fahrerwechsel die Führung und übergab an Partner Johansson. Auch der junge Schwede ließ sich danach nicht aus der Ruhe bringen und brachte den BMW auf Platz eins ins Ziel. Für Johansson war es der erste Sieg in der „Liga der Supersportwagen“. Gleichzeitig gewann er erstmals die Pirelli-Junior-Wertung. Teamkollege Klingmann durfte sich über seinen zehnten Sieg im ADAC GT Masters freuen, das Team MRS GT-Racing über den dritten.

Der BMW der Samstagssieger Yelloly und Henric Skoog (24/S) kam als Zweiter ins Ziel, wurde aber anschließend durch eine 10-Sekunden-Strafe wegen wiederholten Überschreitens der Tracklimits auf Platz fünf zurückversetzt. Der zweite Platz ging daher an das Porsche-Duo Engelhart/Ammermüller, die das ganze Rennen über hinter den beiden BMW lagen. Die Deutschen eroberten damit bei vier noch ausstehenden Rennen die Tabellenführung zurück. Der dritte Podestplatz ging an Luca Stolz und Maro Engel im besten Mercedes-AMG. Die beiden Toksport-WRT-Fahrer waren anfangs Sechste und machten durch einen gut getimten frühen Boxenstopp zahlreiche Positionen gut. Die Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera (36/F) und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team) wurden wie am Vortag Vierte und verpassten erneut nur knapp die Top 3. Dieses Mal fehlten 0,2 Sekunden.

Hinter den nachträglich bestraften Yelolly und Skoog kamen Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (33/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) im besten Audi auf Rang sechs. Dahinter folgten nach einem starken Rennen Maximilian Hackländer (30/Rüthen) und Nikolaj Rogivue (24/CH, beide Aust Motorsport), die sich von Startplatz 21 auf Rang sieben vorkämpften. Hackländer fuhr zudem die schnellste Rennrunde. Dahinter kamen die bisherigen Tabellenführer Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) in einem weiteren Audi R8 LMS ins Ziel. Die Top 10 vervollständigten die von der Pole-Position gestarteten Steijn Schothorst (26/NL) und Tim Zimmermann (24/Langenargen, beide GRT Grasser Racing Team) und die Mercedes-AMG-Fahrer Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward).

Der Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung für nichtprofessionelle Piloten ging diesmal an Audi-Pilot Filip Salaquarda (36/CZ, Team ISR).

Stimmen der Sieger:

Jens Klingmann (BMW M6 GT3): „In den vergangenen Jahren war ich bei über der Hälfte aller Rennen des ADAC GT Masters dabei, da ist es natürlich etwas ganz Besonderes, das 200. Rennen gewinnen zu können. Unsere beste Chance lag darin, gleich zu Rennbeginn am Lamborghini vorbei auf Platz eins zu gehen und von dort aus die Rennpace clever zu verwalten. Mit einem super Start hat das gut funktioniert, ich konnte die Reifen schonen, sodass wir gut vorbereitet in den zweiten Stint starten konnten. Während der zweiten Rennhälfte war ich als Zuseher dann deutlich nervöser, als ich es im Auto gewesen bin. Für die letzten Rennen des Jahres hoffen wir, das derzeitige Momentum mitnehmen und einige weitere Highlights setzen zu können.“

Erik Johansson (MRS GT-Racing, BMW M6 GT3): „Es ist ein wirklich spezielles Gefühl, meinen ersten Sieg im ADAC GT Masters ausgerechnet im 200. Rennen der Serie feiern zu dürfen. Jens hat in der ersten Rennhälfte einen außerordentlichen Job gemacht, zur Rennmitte war es ein großer Vorteil, das Auto auf Position eins liegend übernehmen zu können. Meine Aufgabe war es dann in erster Linie, so sicher wie möglich zu fahren und keine Fehler zu machen, die uns möglicherweise viel Zeit gekostet hätten. Es ist es bisschen schade, nicht wieder zwei BMWs auf dem Podium zu sehen, doch fühlte sich unser Wagen auch heute wieder sehr gut an, zwei Podien für MRS GT-Racing sind ein tolles Ergebnis. Das gibt noch einmal extra Selbstvertrauen.“