Nach dem erfolgreichen Auftakt auf dem Lausitzring mit zwei Punkteplatzierungen konnte die Pfälzer Rennmannschaft Schütz Motorsport beim ADAC GT Masters auf dem Nürburgring an ihre guten Leistungen anknüpfen. Obwohl das Team weiterhin aufgrund fehlender Testfahrten einen deutlichen Erfahrungsrückstand aufholen muss, gelang Pilot Marvin Dienst am Samstag im Qualifying eine Glanzrunde, die ihn mit der fünften Startposition belohnte. Damit war der Südhesse zweitbester Mercedes-Pilot und lag noch vor den weiteren, zum Teil hoch favorisierten Top-Teams des Herstellers. "Wir haben große Fortschritte beim Setup gemacht, und das hat im Qualifying diesmal super funktioniert. Immerhin sind wir immer noch dabei, diese Reifen kennenzulernen", zeigte sich Dienst zufrieden.
Im Rennen konnte der Schütz-Pilot seinen neuerdings feuerroten AMG mit einem tollen Start sogar bis auf den vierten Platz nach vorn bringen, bevor er zur Rennmitte an seinen Teamkollegen Philipp Frommenwiler übergab. Durch etwas Pech bei der Boxenausfahrt geriet der Schweizer in der Folge in harte Positionsgefechte, konnte sich aber zur Wehr setzen und einen guten neunten Rang ins Ziel bringen. Leider handelte er sich dabei eine Strafe für den nächsten Tag ein. "Das waren harte Kämpfe nach dem Boxenstopp. Ich habe alles gegeben und bin mit dem neunten Rang sehr zufrieden", so Frommenwiler nach dem Rennen. Die gute Leistung wurde für den 23-jährigen Marvin Dienst mit einer Podest-Platzierung für Rang drei in der Junior-Wertung belohnt.
Der Sonntag lief nicht zur vollen Zufriedenheit des Teams. Philipp Frommenwiler, der das Qualifying in Angriff nahm, steigerte sich zwar weiterhin und konnte den Rückstand zu den Top-Mercedes in engen Grenzen halten. Trotz nur 0,9 Sekunden Abstand auf die Pole-Position reichte es in diesem engen Feld aber nur zu Rang 25. Durch eine Strafversetzung konnte der Kreuzlinger sogar nur von Startplatz 30 ins Rennen gehen. "Ich hatte im Qualifying einige Schwierigkeiten, und dann kam auch noch die Strafe vom Samstag hinzu. Das machte den Start von Rang 30 natürlich nicht einfach."
Von dieser Position aus war es in einem derart hart umkämpften Feld unmöglich, noch weit in die Punkteränge zu fahren. Trotzdem gab Frommenwiler alles und konnte sich mit einer guten Rennpace in seinem Umfeld behaupten. Auch Marvin Dienst machte in der zweiten Rennhälfte noch einmal Druck und fuhr den roten Schütz-Mercedes auf Rang 25 über die Ziellinie. Damit sammelte die Mannschaft um Teamchef Christian Schütz zwar keine weiteren Zähler in der Meisterschaft, aber wertvolle Erfahrungen. "Mehr als Platz 25 war von da hinten nicht mehr drin. Aber wir werden unsere Schlüsse daraus ziehen und uns bis Hockenheim weiter verbessern", erklärte Philipp Frommenwiler. Sein Kollege Marvin Dienst ergänzte: "Unsere Performance ist eigentlich besser, als es die Ergebnisse zeigen. Die nächste Strecke in Hockenheim sollte uns liegen. Wir werden in der Pause weiterhin hart arbeiten und dann hoffentlich noch weiter vorn dabei sein."
"Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Wochenende. Wir befinden uns immer noch im Lernprozess", resümierte Teamchef Christian Schütz nach den Rennen. "Es ist erst unser zweites Rennwochenende und da wir keine Testfahrten absolviert hatten, sind wir immer noch dabei, den Umgang mit den neuen Reifen zu lernen. Aber wir haben gute Fortschritte gemacht und Marvins fünfter Platz im Qualifying hat gezeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind." Für die weiteren Rennen sieht der Teamchef noch viel Potenzial: "Die Rennen hier sind super eng und da muss für eine Top-Platzierung wirklich alles passen. Unter den Umständen war der neunte Rang am Samstag sehr gut. Philipp hat an seinen Quali-Fähigkeiten gearbeitet und den zeitlichen Rückstand auf die Top-Mercedes reduziert. Trotzdem steht man mit nur 0,9 Sekunden Rückstand dann auf Rang 30. Das zeigt, wie hart diese Meisterschaft ist. Aber wenn alles gut läuft, sind wir nicht mehr weit weg von der Spitze. Bis Hockenheim ist noch viel Zeit für weitere Verbesserungen."
Quelle: Team