Rutronik-Racing-Pilot Dennis Marschall blickt auf eine spannende Saison im ADAC GT Masters zurück .
Seit 2017 startet der 24-Jährige in der „Liga der Supersportwagen“, in der abgelaufenen Saison bestritt er mit Rutronik Racing erstmals eine zweite Saison im selben Team. Marschall etablierte sich als einer der schnellsten Piloten im Feld und holte zusammen mit Lamborghini-Fahrer Steijn Schothorst und Meister Michael Ammermüller die meisten Pirelli Pole Position Awards der Saison. In der hart umkämpften Pirelli-Junior-Wertung für Nachwuchsfahrer belegte er den dritten Rang. „Ich hatte einer meiner besten Saisons im GT3-Sport und bin sehr zufrieden mit dem Jahr“, so der Deutsche. „Die reinen Rennergebnisse sind schwer zu bewerten, da das Feld im ADAC GT Masters noch stärker geworden ist. Ich denke aber, dass meine Qualifying-Ergebnisse sehr gut waren.“
Der persönliche Saisonhöhepunkt für Marschall war die Pole-Position auf dem Sachsenring: „Das war ein wirkliches Highlight. Ich bin dort das erste Mal am Sonntag in der vermeintlich stärkeren Gruppe im Qualifying gefahren und habe gleich die Pole-Position geholt. Die Runde und das Auto waren nahezu perfekt. Diese Pole wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Das war für mich der beste Moment der ganzen Saison.“
Wie 2019 teilte sich Marschall auch in diesem Jahr den Audi mit Carrie Schreiner. „Ich hatte zwei gute Jahre mit ihr. Sie hat sich in dem Zeitraum gesteigert und hat bewiesen, dass sie dem ADAC GT Masters gewachsen ist. Wir sind zusammen auf das Podium gefahren, was bei der hohen Leistungsdichte im der Rennserie nicht einfach ist.“
Mit mittlerweile 51 in der „Liga der Supersportwagen“ absolvierten Rennen hat Marschall schon reichlich Erfahrung angesammelt. Wie hat er sich in seinen bisherigen vier Saisons weiterentwickelt? „Ich würde sagen, dass ich viele Dinge heute ruhiger und souveräner angehe. Vor allem in den Rennen nützt mir die größere Erfahrung. In den Qualifyings ist immer noch eine gewisse Nervosität da, aber die brauche ich auch. Ich kenne mittlerweile die ganzen Abläufe und auch das technische Verständnis – vor allem beim Audi, mit dem ich drei meiner vier Saisons gefahren bin – ist viel höher. Ich habe das Gefühl, dass ich mich mit dem R8 LMS mittlerweile echt gut auskenne. Natürlich kann ich mir immer noch bei meinen Teamkollegen Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser etwas abschauen. Aber das ist ganz normal und Teil des Rennfahrerdaseins. Denn man kann sich immer verbessern und etwas dazulernen.“
Die starken Leistungen des Fahrers aus Eggenstein-Leopoldshafen sind auch Audi nicht verborgen geblieben. Bei den 24 Stunden von Spa trat er erstmals international für die Marke mit den vier Ringen an. Am Jahresende startete er zudem beim 9 Stunden-Rennen in Kyalami. „Ich denke, dass für diese Einsätze das ADAC GT Masters und meine dort gezeigten Leistungen ausschlaggebend waren. Ich konnte mit Rutronik Racing in den vergangenen beiden Jahren im Qualifying und mit meiner Rennpace zeigen, dass ich doch einigermaßen anständig am Lenkrad drehen kann“, so Marschall, der abseits der Rennstrecke in der Marketing-Abteilung einer IT-Firma arbeitet.
Wie es 2021 weitergeht, kann der Nachwuchspilot derzeit noch nicht sagen. „Ich würde gerne etwas verraten, wenn ich könnte, aber leider habe ich aktuell noch keine Pläne für das nächste Jahr. Ich möchte aber auf jeden Fall wieder im ADAC GT Masters am Start sein. Ich fühle mich dort echt wohl – genauso wie bei Rutronik Racing und im Audi R8 LMS.“