Fahrerkader ein Mix aus bekannten Namen, Rückkehrern und Youngstern. Teamchef Gottfried Grasser: „Wir greifen wieder an.“ Österreicher bringen vier Lamborghini Huracán GT3 Evo an den Start.
Vier gewinnt – so lautet 2021 das Motto beim GRT Grasser Racing Team. Die österreichische Mannschaft startet mit vier Lamborghini Huracán GT3 Evo im ADAC GT Masters. Das Ziel: der Titelgewinn. In der Deutschen GT-Meisterschaft setzt Grasser dabei auf drei Lamborghini-Werksfahrer, routinierte Rennsieger und vielversprechende Nachwuchspiloten. Das ADAC GT Masters startet vom 14. bis 16. Mai in der Motorsport Arena Oschersleben in die Saison, der TV-Sender NITRO überträgt alle Rennen live und in voller Länge im frei empfangbaren Fernsehen.
Das erste Fahrerduo bilden die Werksfahrer Mirko Bortolotti (31/I) und Albert Costa Balboa (30/E). „Ich freue mich unheimlich, dass Mirko zurückkehrt“ sagt Gottfried Grasser. „Er ist ein guter Freund und war schon beim Beginn unserer Zusammenarbeit mit Lamborghini dabei. Das verbindet uns. Albert ist extrem schnell und hat viel Talent. Er wird seinen Weg machen. Mir gefällt, dass er viele Emotionen hat und immer alles gibt.“ Rückkehrer Rolf Ineichen (42/CH), mit 36 Klassensiegen der erfolgreichste Pilot in der Pirelli-Trophy-Wertung in der Seriengeschichte, und Werksfahrer Franck Perera (36/F) teilen sich den zweiten Huracán. Grasser: „Beide haben schon 2019 erfolgreich ein Team gebildet. Sie harmonieren sehr gut. Franck liegt extrem daran, den Teamkollegen weiterzubringen. Da ist null Egoismus im Spiel.“
In den zwei weiteren Fahrzeugen setzt Grasser auf junge Nachwuchsfahrer. Wie bereits im vergangenen Jahr bilden die Lamborghini-Junioren Steijn Schothorst (26/NL) und Tim Zimmermann (25/Langenargen) eine Fahrerpaarung. Das Duo beeindruckte 2020 in seiner ADAC GT Masters-Debütsaison mit drei Pole-Positions und einem Gesamtpodium. Zimmermann gewann zudem die Pirelli-Junior-Wertung. „Beide hatten ein starkes erstes Jahr, an diese Entwicklung wollen wir anknüpfen. Sie werden sicher einige Highlights setzen.“ Für den vierten Huracán GT3 Evo steht bereits der erste Fahrer fest, für den zweiten Platz führt das Team noch Gespräche. „Die vier Fahrerteams werden eng zusammenarbeiten und alle Synergien nutzen“, so Grasser. „Es gibt transparente Daten und alle haben komplett das gleiche Material. Darauf lege ich sehr viel Wert. Es sollen faire Bedingungen bei uns herrschen.“
Jubiläumssaison für das GRT Grasser Racing Team
Für Gottfried Grasser und seine Mannschaft ist 2021 eine besondere Saison: Die Österreicher feiern zehnjähriges Jubiläum im ADAC GT Masters. 2011 gab Grasser, damals noch selbst als Fahrer aktiv, mit einer Dodge Viper auf dem Nürburgring seinen Einstand in der Rennserie. Seitdem hat sich viel getan. Nach einem bescheidenen Beginn hat sich das GRT Grasser Racing Team zu einem der erfolgreichsten und größten Rennställe im ADAC GT Masters entwickelt. Zehn Siege und 14 Pole-Positions stehen inzwischen zu Buche, kein Rennstall setzt 2021 mehr Fahrzeuge ein als die Mannschaft aus der Steiermark. „Unser heutiges Team ist mit den Anfängen gar nicht mehr vergleichbar“, blickt Gottfried Grasser zurück. „,Von der Bierbank zur ,Doppelstockhospi´ könnte man die Entwicklung zusammenfassen. Wir haben eine komplett andere Struktur, alles ist größer geworden und extrem gewachsen. Vor allem seit dem Beginn unserer Zusammenarbeit mit Lamborghini 2015 ist es richtig bergauf gegangen. Wir haben seitdem einen tollen Partner, den wir rund um die Uhr unterstützen, und Lamborghini unterstützt uns ebenfalls rund um die Uhr. Das ist eine traumhafte Konstellation.“
Grasser hat in den vergangenen Jahren natürlich auch die Entwicklung des ADAC GT Masters verfolgt: „Die Entwicklung geht nur nach oben. Es gibt, glaube ich, keine Serie, wo der Kosten-Nutzen-Faktor so gut dargestellt wird. Das ist ein Faktor, der immer wichtiger wird. Es ist noch mit vernünftigen Kosten zu machen. Und vom Wettbewerb gibt es nichts Stärkeres auf der Welt, nicht einmal annähernd. In anderen Rennserien liegen 20 Autos innerhalb einer Sekunde, im ADAC GT Masters liegen 20 Autos innerhalb einer halben Sekunde. Die Serie ist vom Teilnehmerfeld, vom Wettbewerb wirklich fantastisch. Das ist beinharter Motorsport und gibt es nirgendwo anders.“
Highlights hat Grasser in den vergangenen Jahren einige erlebt: „Jeder einzelne Sieg bei unserem Heimspiel auf dem Red Bull Ring liegt mir sehr am Herzen. Mein persönlich schönster Sieg war der im Jahr 2015 bei der Premiere des neuen Lamborghini Huracán GT3. Was Schöneres konnte nicht passieren. Das ist eine Erinnerung, die bleibt. Aber es gab auch weitere tolle Events und Erfolge. Wir hatten 2018 zum Beispiel auch einen wunderschönen Sieg in Hockenheim.“
Ehrgeiziges Ziel
An diese Erfolge möchte Grasser 2021 anknüpfen. „Der Titel muss das Ziel sein“, so der Österreicher. „Wir waren in den letzten Jahren immer mal wieder nah dran, aber haben dann Fehler gemacht. Deshalb kann es nur heißen: Besser machen und wieder angreifen! Man lernt immer dazu. Meister zu werden ist immer sehr schwierig, denn es gibt viele andere Teams mit dem gleichen Ziel. Der Titelgewinn im ADAC GT Masters steht in meiner Prioritätenliste in diesem Jahr ganz oben. Wir haben ein sehr gutes Paket geschnürt.“