Mercedes-AMG-Pilot Luca Stolz hatte im vergangenen Jahr seine bisher erfolgreichste Saison im ADAC GT Masters. Im Titelkampf musste sich der 25-Jährige erst beim Finale in Oschersleben geschlagen geben.
Am Ende stand für den Toksport-WRT-Piloten und Teamkollege Maro Engel der dritte Gesamtrang zu Buche. Eine starke Bilanz für das Duo, schließlich war es die erste komplette Saison für ihren Rennstall in der Serie. „Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück“, gibt Stolz zu. „Wir sind mit dem Sieg und Platz zwei sowie der Tabellenführung auf dem Lausitzring grandios in die Saison gestartet, da waren der Druck und die Erwartungen natürlich groß. Wir haben das ganze Jahr über gekämpft und alles gegeben. Am Ende hat es dann für den dritten Platz gereicht. Das ist für das erste Jahr des Teams natürlich cool. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass man in so einer hart umkämpften Meisterschaft solche Erfolge einfährt. Die Konkurrenz ist megastark. Ich glaube, 2020 war eines der am stärksten besetzten Jahre im ADAC GT Masters. Aber auf der anderen Seite hätten wir gerne den Titel geholt, denn ich denke, das Team hatte das Zeug dazu. Insgesamt hat das Jahr sehr viel Spaß gemacht.“
Als persönliches Saisonhighlight stehen für Stolz zwei Events ganz oben: „Das Nürburgring-Wochenende war ziemlich cool. Im ersten Rennen vor heimischer Kulisse auf Platz zwei zu fahren und damit die Führung in der Meisterschaft auszubauen war super. Aber auch das Auftaktwochenende war grandios, darauf blicken wir natürlich auch gern zurück.“
Dass es im Titelkampf letztlich nicht ganz gereicht hat – am Ende fehlten 14 Punkte zur Meisterschaft – hatte für Stolz vor allem zwei entscheidende Gründe: „Wir hatten ab und zu etwas Pech. Auf dem Sachsenring sind wir in Führung liegend ausgefallen und am zweiten Lausitzring-Wochenende sind wir nach einer Kollision unverschuldet ausgeschieden. Das waren wichtige Punkte, die im Meisterschaftskampf am Ende natürlich gefehlt haben.“
Toksport WRT hat sich in der GT3-Szene schnell etabliert
Für seinen Rennstall Toksport WRT hat Stolz nur positive Worte: „Ein Team machen eigentlich nur die Mitglieder stark. Ein Auto und das Equipment kaufen und dann einsetzen kann eigentlich jeder, der die finanziellen Mittel hat. Aber das Ganze dann so perfekt zusammenzustellen, dass alles passt zwischen Fahrern, Ingenieuren, Mechanikern und Orga, ist nicht einfach. Ein Team lebt vom Know-how. Und das hat Toksport schon in der ersten Saison perfekt umgesetzt. Wir hatten mit Marius Avemarg und Leon Wippersteg zwei super Ingenieure, die riesige Erfahrung mitgebracht haben und uns immer ein perfektes Auto hingestellt haben. Die Teambesitzer haben alles dafür getan, dass das Auto immer perfekt vorbereitet war. Da wurde an nichts gespart, was zum Beispiel Teile oder Testtage angeht. So muss es laufen, wenn man auf so hohem Niveau erfolgreich sein will. Toksport hatte sich zwar schon im Rallyesport einen Namen gemacht, aber noch 2018/19 kannte das Team im Rundstreckensport niemand. Mittlerweile hat es sich dort auch bewiesen und fest etabliert."
Und auch seinen Teamkollegen Maro Engel lobt Stolz: „Maro ist ein extrem ehrgeiziger Typ. Er ist schon lange im Geschäft, geht aber an jedes Rennen mit einer Riesenmotivation. Er lässt im Meisterschaftskampf nie locker und hat richtig Biss. Er ist ein super Teamkollege.“ Engels Ausflug in die Rallye-WM beim Saisonfinale 2020 in Monza hat Stolz beeindruckt: „Maro und ich haben auch vorher im Winter viel Zeit auf dem Eis in Schweden verbracht. Er hatte daher ganz gute Voraussetzungen, aber das dann direkt so umsetzen und fast in die Top 20 zu fahren ist cool. Ich habe mit ihm lange darüber gesprochen, und er hat gesagt, dass es unheimlich viel Spaß gemacht hat und ein tolles Erlebnis war. Das würde mich daher auch reizen“, gibt der Pilot aus Brachbach zu.
Wie es mit Stolz 2021 weitergeht, steht noch nicht fest. Seiner Marke bleibt er jedoch treu: „Was ich schon sagen kann, ist, dass ich bei Mercedes-AMG bleibe. Es ist mein drittes Jahr im Fahrerkader. Mein genaues Programm wird noch festgelegt. Ich möchte natürlich wieder im ADAC GT Masters starten und es sieht auch gut aus, dass es wieder klappen wird.“