Markus Pommer fuhr 2020 bereits seine fünfte Saison im ADAC GT Masters und gehört damit zu den erfahrensten Fahrern im Feld, mit insgesamt sechs Rennsiegen zählt er auch zu den erfolgreichsten. Im Interview zieht der 29-Jährige Bilanz seiner zweiten Saison mit der Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition und spricht über seine Pläne für das neue Jahr.
Wie fällt ihr Fazit zur Saison 2020 aus?
Markus Pommer: „Das Jahr war nicht einfach. Durch die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie konnten wir uns leider nicht so wie erhofft vorbereiten. Vor den offiziellen Testtagen auf dem Lausitzring haben wir nur ein einziges Mal kurz in Hockenheim getestet. Da es neue Reifen gab und wir mit Jeffrey Schmidt einen neuen Fahrer im Team hatten, hätten uns mehr Kilometer sicher geholfen. Dennoch waren wir beim Auftakt gut unterwegs und hätten ohne den unglücklichen Unfall im ersten Rennen auf das Podium fahren können. Im ersten Saisondrittel waren wir ziemlich konkurrenzfähig, hatten aber immer mal wieder Pech. Es waren immer kleine Teile, mit denen das Team noch nie Schwierigkeiten hatte. Auf dem Sachsenring haben wir dann am Sonntag den Sieg geholt. Ab dem Red Bull Ring haben es uns die kalten und oft nassen Bedingungen nicht einfach gemacht, den Erfolg zu wiederholen.“
Welches Positive nehmen Sie aus der Saison mit?
„Wir waren teilweise richtig schnell. Am Lausitzring war das Auto sehr wettbewerbsfähig, auch am Nürburgring waren wir gut dabei. Der Sieg am Sachsenring war natürlich besonders toll. Wir haben einige Highlights gesetzt, aber im ADAC GT Masters ist es wichtig, konstant vorn dabei zu sein. Das ist uns leider nicht über die ganze Saison gelungen.“
Inwieweit hatte das herbstliche Wetter am Saisonende Einfluss auf die Ergebnisse?
„Wir hatten bei solch kalten Bedingungen nicht getestet. Zudem kam hinzu, dass wir Einzelkämpfer sind und daher keine Daten und Informationen vom Hersteller und Teamkollegen bekommen konnten. Wir mussten das alles alleine stemmen und konnten nicht wie andere Teams verschiedene Set-Ups ausprobieren. Man hat gesehen, dass die Corvette richtig gut geht, wenn es heiß ist. Bei Temperaturen von unter zehn Grad haben wir uns dagegen deutlich schwerer getan.“
Mit Jeffrey Schmidt hatten Sie 2020 einen neuen Teamkollegen. Wie hat die Zusammenarbeit geklappt?
„Jeffrey kam sofort mit der Corvette zurecht. Er war schon beim ersten Test schnell und hat sich im Auto wohlgefühlt. Ich habe mich mit ihm gut verstanden, es hat viel Spaß gemacht und er ist gute Rennen gefahren. Ich kann daher nur Positives sagen.“
2020 war ihre insgesamt fünfte Saison im ADAC GT Masters, in den vergangenen vier Jahren haben Sie immer mindestens einen Sieg geholt. Eine Bilanz, die nur wenige Fahrer vorweisen können ...
„Es ist natürlich immer das Ziel Rennen zu gewinnen und es ist schön, wenn es gelingt. Ich bin natürlich stolz darauf, dass es mit Siegen und Podestplätzen geklappt hat. Das sind schöne Momente. Aber im ADAC GT Masters spielt die Konstanz eine noch wichtigere Rolle. Bei dem starken Feld und mit Meisterschaftszählern für die Top 15 ist es wichtig, dass man immer punktet.“
Gibt es schon Pläne für die kommende Saison?
„Ich kann leider nicht viel sagen. Natürlich möchte ich gerne wieder im ADAC GT Masters fahren. Ich führe Gespräche, natürlich auch mit Callaway. Die aktuelle Situation macht es für alle nicht einfacher. Normalerweise sind die Gespräche im Dezember schon abgeschlossen, aber auch wegen des späten Saisonendes dauert alles in diesem Jahr etwas länger. Ich halte mich ansonsten fit, fahre immer mal wieder im Simulator und arbeite in unserem Familienunternehmen. Zudem möchte ich mein Studium abschließen und schreibe gerade meine Masterarbeit im Fach Immobilienwirtschaft.“