Zehn ehemalige oder aktuelle Meister starten in der Deutschen GT-Meisterschaft. Michael Ammermüller und Christian Engelhart: Titelverteidiger als Gegner.
Das Starterfeld des ADAC GT Masters präsentiert sich auch 2021 hochkarätig: Gleich zehn Titelgewinner, dazu ein Weltmeister und zwei Weltcup-Gewinner, treten am kommenden Wochenende (14.–16. Mai) in Oschersleben beim Saisonauftakt der Deutschen GT-Meisterschaft an. Beide Rennen werden am Samstag und Sonntag live ab 16 Uhr vom neuen TV-Partner NITRO im Free-TV übertragen. Im Livestream sind die Rennen kostenlos bei TVNOW und auf adac.de/motorsport zu sehen.
Angeführt wird das Aufgebot der Titelgewinner von den letztjährigen Champions Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (34/Starnberg). Im Vorjahr noch Teamkollegen, gehen sie in dieser Saison getrennte Wege und versuchen mit neuen Partnern die schwierige Mission Titelverteidigung – etwas, das in den bisherigen 14 Saisons des ADAC GT Masters noch keinem Piloten gelungen ist. Ammermüller bleibt dem letztjährigen Meisterteam SSR Performance treu und bestreitet sein zweites Jahr mit den Münchnern. Der Bayer gilt als Porsche-Spezialist und hat in den vergangenen Jahren vor allem in den Markenpokalen des schwäbischen Herstellers für Furore gesorgt. Im ADAC GT Masters startet er mit Unterbrechungen seit 2010, seinen Durchbruch feierte der ehemalige Red-Bull-Formel-1-Testfahrer im vergangenen Jahr mit dem Titelgewinn. Ammermüllers neuer Teamkollege ist Ex-Champion Mathieu Jaminet (26/F). Der Franzose feierte 2017 mit der Pole-Position und dem Sieg beim Auftaktrennen in Oschersleben ein sensationelles Debüt im ADAC GT Masters, schon im Folgejahr gewann er den Titel. Porsche verpflichtete ihn anschließend als Werksfahrer und setzt ihn bei internationalen Rennen ein. Im März holte er einen Klassensieg bei den 12 Stunden von Sebring.
Christian Engelhart (34/Starnberg), Teil zwei des 2020er-Meisterduos, hat über den Winter den Rennstall gewechselt und tritt nun in einem Porsche 911 GT3 R des Küs Team Bernhard an, der Mannschaft des zweimaligen Le-Mans-Siegers und FIA-WEC-Weltmeisters Timo Bernhard. Engelhart ist einer der erfolgreichsten Fahrer in der Historie des ADAC GT Masters. Seit seinem siegreichen Debüt 2011 auf dem Red Bull Ring stand der Bayer insgesamt 15 Mal ganz oben auf dem Podium. Im vergangenen Jahr gelang ihm endlich der ersehnte Titelgewinn.
Ebenfalls zum „Elfer“-Aufgebot gehört Robert Renauer (36/Vierkirchen), gemeinsam mit Jaminet Meister 2018. Der 36-Jährige ist einer der erfolgreichsten Kundenpiloten von Porsche in den vergangenen Jahren. Ungewöhnlich bei Renauer: Zusammen mit Zwillingsbruder Alfred ist er auch Teamchef von Precote Herberth Motorsport. Anfang 2021 gewann Renauer den GT-Titel in der Asian Le Mans Series und sicherte sich damit erstmals einen Startplatz bei den legendären 24 Stunden von Le Mans.
Zurück im ADAC GT Masters ist Mercedes-AMG-Werksfahrer Jules Gounon (26/F). Der Franzose startete bereits 2016 und 2017 in der Rennserie und gewann in dieser Zeit mit Callaway Competition nicht nur sechs Rennen, sondern in seiner zweiten Saison sowohl den Fahrertitel als auch die Pirelli-Junior-Wertung. In den vergangenen drei Saisons startete er international als Bentley-Werksfahrer und gewann unter anderem 2020 die 12 Stunden von Bathurst. In dieser Saison fährt Gounon im Mercedes-AMG GT3 Evo des Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing.
Gleich fünf ehemalige ADAC GT Masters-Titelgewinner setzen 2021 in der Deutschen GT-Meisterschaft auf den Audi R8 LMS. Mit den Neuverpflichtungen Sebastian Asch (34/Ammerbuch) und Daniel Keilwitz (31/Villingen-Schwenningen) hat Aust Motorsport in diesem Jahr zwei der prägendsten Piloten der Seriengeschichte in seinen Reihen. Mehrmals erbitterte Titelrivalen, teilen sie sich jetzt erstmals ein Auto. Asch ist seit 2008 dabei und ist mit 177 absolvierten Rennen Rekordstarter im ADAC GT Masters. Zweimal gewann der Schwabe die Meisterschaft: 2012 knapp vor Vizechampion Keilwitz und 2015 – damit ist der zehnmalige Rennsieger einer von nur zwei Doppelchampions. Teamkollege Keilwitz schrieb sich vor allem mit seinen Saisons mit Callaway Competition in die Serienannalen ein. 22 Rennsiege – so viele wie kein anderer Pilot – und die Meisterschaft 2013: So lautet seine Erfolgsbilanz.
Ebenfalls zu den erfahrensten Piloten im Starterfeld zählt Audi-Sport-Pilot Christopher Haase (33/Kulmbach). Der Kulmbacher trat bereits 2007 bei der Rennpremiere des ADAC GT Masters an und holte sich im Auftaktjahr gleich den Titel. Im vergangenen Jahr gelang ihm auf dem Lausitzring sein zwölfter Rennsieg in der Meisterschaft. Im Schwesterfahrzeug von Montaplast by Land-Motorsport tritt ein weiterer Fahrer aus dem Audi-Sport-Kader an: Christopher Mies (31/Heiligenhaus) bestreitet seine insgesamt sechste Saison mit dem Rennstall aus dem Westerwald, mit dem er 2016 Champion wurde.
Das Meister-Quintett in den Audi R8 LMS wird von Patric Niederhauser (29/CH) abgeschlossen. Der Schweizer wurde 2019 Meister und gehört seit dem vergangenen Jahr zur Fahrermannschaft der vier Ringe. In diesem Jahr tritt er erstmals für Phoenix Racing in der Deutschen GT-Meisterschaft an.
Neben den ADAC GT Masters-Champions finden sich im Starterfeld weitere namhafte Piloten, die ebenfalls wichtige Titel eingefahren haben. So gewann Ex-Formel-1-Pilot Markus Winkelhock (40/Berglen-Steinach, Car Collection Motorsport) die FIA-GT1-Weltmeisterschaft, Lamborghini-Werkspilot Mirko Bortolotti (31/I, GRT Grasser Racing Team) holte sich die Meisterschaft in der Formel 2. Die Mercedes-AMG-Fahrer Maro Engel (35/Monte Carlo, Mercedes-AMG Team Toksport WRT) und Raffaele Marciello (26/I, Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR) siegten beim FIA GT World Cup. Insgesamt haben 29 der eingeschriebenen Fahrer – das ist rund die Hälfte – bereits mindestens ein Rennen im ADAC GT Masters gewonnen.