ADAC GT Masters·17.6.2021

Notizen vom zweiten Lauf des ADAC GT Masters

Das Rennwochenende der Deutschen GT-Meisterschaft in Österreich lieferte einige interessante Zahlen und Geschichten. Ein Blick in das Notizbuch vom Red Bull Ring.

Schnelle vier Ringe

Lange Zeit galt der Red Bull Ring aufgrund seiner Streckencharakteristik nicht gerade als Paradestrecke für Audi. Doch das hat sich inzwischen geändert, denn so erfolgreich wie im Sonntagsrennen waren die R8 LMS auf dem Kurs in Österreich noch nie: Audi-Sport-Pilot Dennis Marschall eroberte im zweiten Qualifying die erste Pole-Position für die Marke mit den vier Ringen auf dem Red Bull Ring, im Rennen verpassten der Deutsche und Partner Kim-Luis Schramm als Zweite den Sieg um weniger als eine Sekunde. So nah war Audi dem ersten Triumph in Österreich noch nie. Die schnellste Rennrunde von Dries Vanthoor unterstrich zudem den Speed der R8 LMS.

Gelungener Auftakt

Am Sonntag feierte mit „ADAC GT Masters Backstage live aus der eBay Motors Box“ die neue Onlineshow zur Deutschen GT-Meisterschaft ihre Premiere. Das neue Format blickt hinter die Kulissen der Rennserie und zeigt Personen, die an den Rennwochenenden sonst im Hintergrund arbeiten. So wurden in der ersten Folge, die live aus der eBay Motors Box gesendet wurde, ein Mechaniker vom Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR sowie Streckenposten vom Red Bull Ring vorgestellt. Eine Aufzeichnung der Sendung gibt es unter: youtube.com/watch?v=1PQFkIgvdhc.

Höhen und Tiefen

Nach dem Vorjahressieg waren die Erwartungen vor dem Rennwochenende auf dem Red Bull Ring bei Schubert Motorsport hoch. Der Samstag fing für die Oscherslebener auch vielversprechend an: Nick Yelloly fuhr im Qualifying in die erste Startreihe und führte in der Anfangsphase des Rennens. Doch in der fünften Runde musste der Engländer mit einem Dämpferproblem auf Platz eins liegend aufgeben. Als kleines Happy End sicherten Yelloly und Partner Jesse Krohn am Sonntag als Dritte dem Rennstall doch noch einen Podestplatz. „Wir hätten unseren Vorjahressieg nur zu gerne wiederholt, doch das nötige Glück hat im entscheidenden Moment gefehlt“, so Teamchef Andre Schubert. „Die gesamte Mannschaft hat ausgezeichnet gearbeitet, um das Potenzial des BMW M6 GT3 auf dieser Rennstrecke auszuschöpfen. Der Sieg am Samstag wäre der verdiente Lohn für all die Anstrengungen gewesen. Mit dem Podium im zweiten Rennen haben wir uns etwas entschädigt. Nick hat in den Schlussminuten wirklich alles getan, damit wir an diesem Wochenende doch noch dort oben stehen. Letztendlich bleibt viel Positives. Wir waren wieder konkurrenzfähig und haben wichtige Punkte für die Gesamtwertung gesammelt.“

Knapper geht’s nicht

Ein Fotofinish endschied im Sonntagsrennen den Kampf dreier Audi R8 LMS um die letzten Meisterschaftszähler. Mit genau einer Tausendstelsekunde Vorsprung setzten sich Florian Spengler/Markus Winkelhock gegen ihre Markenkollegen Dennis Lind/Dries Vanthoor durch und wurden 14. Mit weiteren 24 Tausendstelsekunden Rückstand kamen die Lokalmatadore Simon Reicher/Norbert Siedler als 16. ins Ziel – und verpassten so denkbar knapp die Punkteränge.

Erste Punkte

Mit Platz 11 im Sonntagsrennen fuhren Lokalmatador Clemens Schmid und Partner Mike David Ortmann in Österreich ihre ersten Saisonpunkte ein. „Ich kann mich nur bei der gesamten Mannschaft bedanken“, so Schmid. „Der Start ins Wochenende war nicht einfach, aber alle haben extrem hart gearbeitet, um das Set-up in den Griff zu bekommen. Wir hatten im Rennen ein sensationelles Auto. Leider lief mein Qualifying am Sonntag nicht ganz nach Plan. Der elfte Rang war letztendlich hart erkämpft und ein schönes Resultat.“

Zwei Siege und Tabellenführung

Mit den Audi-Piloten Dennis Marschall/Kim-Luis Schramm sowie Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen gingen die Siege in der Pirelli-Junior-Wertung beziehungsweise der Pirelli-Trophy-Wertung sowohl am Samstag als auch am Sonntag an dieselben Piloten. Dank ihrer Erfolge führen Marschall/Schramm und Ineichen jetzt auch die Klassenpunktestände an.

Glücklos

Wenig Glück hatte das Küs Team Bernhard am vergangenen Wochenende. Einem elften Platz standen für die beiden Porsche 911 GT3 R des Rennstalls aus der Saarpfalz am Ende drei Nuller gegenüber. Besonders bitter: Im ersten Rennen lagen Lokalmatador Thomas Preining und Titelverteidiger Christian Engelhart auf Podestkurs, doch ein Fehler beim Boxenstopp und eine anschließende Penalty-Lap warf das Duo zurück. „Es war ein Wochenende zum Vergessen“, so Teamchef Timo Bernhard.

Begeisterte Fans

Die beiden Rennen auf dem Red Bull Ring boten beste Motorsportunterhaltung. Enge Zweikämpfe, viele Überholmanöver und reichlich Action begeisterten die Fans, die erstmals in dieser Saison das ADAC GT Masters live an der Rennstrecke verfolgen durften. Immer wieder jubelten sie den Fahrern mit stehenden Ovationen zu.

Harter Einschlag

Nur wenige Sekunden dauerte das Sonntagsrennen von Maro Engel. Ausgangs der ersten Kurve wurde der Pilot vom Mercedes-AMG-Team Toksport WRT von einem anderen Auto getroffen und schlug in die Leitplanken ein. Der Aufprall erfolgte mit 117 km/h, dabei entstanden Kräfte von 5,8 g. Engel blieb unversehrt, das Team muss jedoch bis zum nächsten Lauf in Zandvoort Anfang Juli das stark beschädigte Fahrzeug mit einem Ersatzchassis wieder aufbauen.

Belohnung

T3-Motorsport-Pilot Maximilian Paul wurde von der Lamborghini Squadra Corse in das GT3-Junior-Programm aufgenommen. Zu diesem zählen mit den GRT-Grasser-Racing-Team-Fahrern Steijn Schothorst und Tim Zimmermann bereits seit der vergangenen Saison zwei weitere ADAC GT Masters-Fahrer. Sollten die Talente mit ihren Leistungen überzeugen, winkt ihnen der Aufstieg zum Lamborghini-Werksfahrer.