Emil Frey Racing ist das erfolgreichste Team im ADAC GT Masters 2022. Die Eidgenossen gewannen in ihrer Premieren-Saison direkt die Team-Wertung der Deutschen GT-Meisterschaft. Die Crew hinter den schnellen Piloten im Lamborghini Huracán GT3 Evo funktionierte wie ein Schweizer Uhrwerk. Das Erfolgsgeheimnis: Teamchef Lorenz Frey-Hilti setzte auf Konstanz und starken Zusammenhalt.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Als das Team von Emil Frey Racing im Anschluss an das ADAC GT Masters Saisonfinale am Hockenheimring Baden-Württemberg bis tief in die Morgenstunden feierte, befand sich Lorenz Frey-Hilti schon wieder in der Schweiz. „Ich musste bereits kurz nach dem Rennen wieder in die Heimat reisen, denn am nächsten Tage standen wichtige Meetings für die kommende Saison an“, erklärte der Teammanager. „Aber ich habe von den Feiernden super schöne Fotos und Videos erhalten. Emil Frey Racing war auf der Tanzfläche gut vertreten“, merkte der 32-Jährige an.
Am vergangenen Freitag durfte nun auch Lorenz Frey-Hilti mit seiner Crew gebührend den Gewinn der Team-Wertung in der Deutschen GT-Meisterschaft feiern. Der erfolgreiche Rennstall hatte sich etwas ganz Besonderes ausgedacht und zelebrierte in Schweizer Manier: „Wir versuchen mit unserem Team viele neue Dinge aus. Diesmal stand Bowling auf dem Plan, anschließend produzierten wir unsere eigene Schokolade. Das sollte jeder Schweizer einmal gemacht haben. Zudem gab es Käsefondue, bevor wir den Abend in einem Restaurant ausklingen ließen. Also ein typisch schweizerisches Programm“, sagte er mit einem Schmunzeln.
Mit zwei Siegen und insgesamt sieben Podiumsplatzierungen krönte Emil Frey Racing eine starke Debütsaison in Deutschlands schnellster GT3-Serie. Der Erfolg ist kein Zufall, schließlich arbeitet Emil Frey Racing mit vielen Mitarbeitern bereits seit mehreren Jahren zusammen und ist eine eingespielte Mannschaft. „Ich durfte das Team 2012 wiederbeleben und in den GT3-Sport führen. Seitdem konnten wir sehr viel Erfahrung sammeln. Außerdem beschäftigen wir Mitarbeiter, die bereits seit zehn Jahren mit dabei sind. Es ist ein bisschen wie in einem Familienbetrieb und wir legen viel Wert auf Zusammenhalt. Diese Faktoren haben uns den Einstieg ins ADAC GT Masters erleichtert und sie sind sicher eine unserer Stärken“, verriet der Teamchef: „Wir waren uns darüber bewusst, dass der Konkurrenzkampf im ADAC GT Masters sehr groß ist."
Die gute Saison übertraf jedoch seine Erwartungen. Schon beim Saisonauftakt in Oschersleben erlebte das Team einen großartigen Start mit einem zweiten Platz von Arthur Rougier (22/F) und Franck Perera (38/F). Bereits beim dritten Saisonstopp im niederländischen Zandvoort setzten Mick Wishofer (23/A) und Konsta Lappalainen (21/FIN) das nächste Ausrufezeichen und sicherten sich für ihr Team am Samstag den ersten Sieg. Nur einen Tag später jubelten ihre Teamkollegen Albert Costa Balboa (32/E) und der ehemalige Formel-1-Pilot Jack Aitken (27/GB) über Rang eins. Das Duo Arthur Rougier und Franck Perera landete zudem auf Platz drei. Neben der Schweizer Mannschaft gelang es 2022 nur Schubert Motorsport in einem Rennen mit zwei Fahrer-Duos aufs Podium zu fahren. Das erfolgreiche Rennwochenende in Zandvoort machte zuversichtlich: „Dort ist uns bewusst geworden, dass wir vielleicht eine Chance auf den ersten Platz in der Team-Meisterschaft haben“, sagte Lorenz Frey-Hilti.
Sein Team beschreibt der Chef als datenbasiert, bescheiden und fortschrittlich. „Wir legen sehr viel Wert auf die Datenanalyse und arbeiten in diesem Bereich sehr akribisch. Da wir aus einer Dienstleister-Familie stammen, ist Bescheidenheit ein wichtiges Wort für uns. Außerdem hinterfragen wir unsere Prozesse stetig und wollen uns weiterentwickeln“, sagte er. Der komplette Rennstall zieht an einem Strang und wurde deshalb auch am Erfolg auf der Rennstrecke belohnt. „Das Preisgeld geht immer ans Team und wir entscheiden, wie wir die Prämie einsetzen. Beispielsweise haben wir in der Vergangenheit das Geld für ein Weihnachtsessen mit dem gesamten Team eingesetzt.“
Auf dem Weg zum hart erarbeiteten Preisgeld fand das Team perfekte Rahmenbedingungen vor, denn Lorenz Frey-Hilti schwärmt von der Deutschen GT-Meisterschaft. „Der ADAC macht eine sensationelle Arbeit, auch mit der Liveübertragung bei NITRO. Das ganze Geschehen wird gut nach außen transportiert. Das Format mit zwei Rennen an einem Wochenende ist cool. Am finalen Wochenende am Hockenheimring Baden-Württemberg hatten wir rund 200 Gäste vor Ort. Dadurch konnten wir den Motorsport ganz nah an die Gäste bringen. Die Regeln waren die ganze Saison über gleich und sehr transparent, das hat uns extrem begeistert.“
Innerhalb der Emil Frey Gruppe ist Motorsport ein ständiger Wegbegleiter, das spürt der erfolgreiche Geschäftsmann auch im täglichen Business. Sogar auf Terminen in Frankreich wurde er auf die Erfolge im ADAC GT Masters angesprochen. Deshalb verwundert es nicht, dass die Team-Champions bereits an den Plänen für 2023 basteln. „Wir fühlen uns nach einem Jahr in der Serie schon wie zu Hause. Natürlich würden wir gerne den Titel verteidigen und auch in der Fahrer-Meisterschaft ein Wörtchen mitreden. Derzeit können wir aber noch keine Pläne kommunizieren, denn in den nächsten Wochen finden hierzu noch Meetings statt“, betonte Lorenz Frey-Hilti.