Am Nürburgring geht die erste Hälfte der Deutschen GT-Meisterschaft zu Ende. Audi-Pilot Jusuf Owega will die Tabellenführung in der Eifel verteidigen. Drei Fahrer liegen punktgleich an der Tabellenspitze.
Knapp sechs Wochen lang mussten Zuschauer und Fans auf die Rennaction im ADAC GT Masters verzichten. Am Wochenende geht die „Sommerpause“ in der Deutschen GT-Meisterschaft zu Ende. Die Supersportwagen setzen die Saison beim vierten Tourstopp auf dem Nürburgring mit den Rennen sieben und acht fort. Nach dem Samstagslauf auf dem Eifelkurs steht der Halbzeitmeister im ADAC GT Masters fest. Viele Fahrer können sich bei der Ausgeglichenheit des Feldes berechtigte Hoffnungen auf diesen inoffiziellen Titel machen. Am Sonntag wird auf dem legendären Nürburgring mit dem achten von insgesamt 14 Rennen die zweite Saisonhälfte eröffnet. TV-Partner NITRO überträgt die Rennen des ADAC GT Masters live am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr.
Keyfacts, Nürburgring, Nürburg, Läufe 7 und 8 von 14 Saisonrennen
Streckenlänge: 3.629 Meter
Layout: elf Kurven (sieben Rechts-, vier Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren
Sieger 2021, Rennen 1: Ricardo Feller/Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS Evo)
Sieger 2021, Rennen 2: Michael Ammermüller/Mathieu Jaminet (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R)
Alles offen an der Spitze
Drei Fahrer liegen nach sechs Läufen mit 70 Zählern punktgleich auf den ersten Plätzen. Tabellenführer ist Jusuf Owega (20/Köln) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #29 vom Team Montaplast by Land-Motorsport. Ausschlaggebend dafür ist, dass der junge Kölner im Gegensatz zu seinen beiden stärksten Konkurrenten zusammen mit Ricardo Feller (22/CH), der ein Rennwochenende aussetzte, bereits einen Sieg auf dem Konto hat. „Es ist im ADAC GT Masters unglaublich eng, nicht nur an der Spitze, sondern im gesamten Feld. Jeder Punkt zählt. Es wäre natürlich eine gute Basis, als Erster in die zweite Saisonhälfte zu gehen. Entscheidend ist aber, wer am Ende vorn ist. Nach der Halbzeitmeisterschaft fragt dann keiner mehr“, erklärt der Audi-Pilot.
Seine Verfolger Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) waren im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 kurz vor Ende des zweiten Rennens in Zandvoort bereits Tabellenführer, ehe sie ein technischer Defekt zurückwarf. Auf dem Nürburgring will die Besatzung vom Team Joos Sportwagentechnik nicht nur die Führung erobern, sondern auch den ersten Saisonerfolg einfahren. Gleich zweimal stand in dieser Saison das Youngster-Duo Niklas Krütten (19/Trier) und Ben Green (24/GB) mit dem BMW M4 GT3 #10 vom Team Schubert Motorsport ganz oben auf dem Treppchen und belegt im Gesamtklassement Rang drei. Niklas Krütten: „Wir müssen vor allem im Qualifying Fehler vermeiden, weil die bei der Ausgeglichenheit des Feldes im Rennen nur schwer zu korrigieren sind. Wenn wir alles perfekt hinbekommen, können wir vorn mitfahren.“ Das Team Emil Frey Racing liegt nach dem Doppel-Erfolg in Zandvoort in Lauerstellung. Die Sonntags-Sieger Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) haben sich mit dem Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 auf Platz vier der Tabelle vorgearbeitet, die Markenkollegen Franck Perera (38/F) und Arthur Rougier (22/F) folgen auf Rang sechs. Die Kombination Mick Wishofer (22/A) und Konsta Lappalainen (20/FIN) ist nach dem Sieg am Samstag auf Platz zwei der Junior-Wertung vorgefahren. „Der Lamborghini funktioniert gut auf dem Nürburgring. Wir sind zuversichtlich und wollen zwei konstant gute Ergebnisse einfahren, um in der Junior-Wertung dranzubleiben“, verspricht Mick Wishofer.
Darüber hinaus freuen sich die Fans auch auf die frisch gebackenen Sieger des legendären 24-Stunden Klassikers in Spa-Francorchamps. Die drei ADAC GT Masters-Fahrer Jules Gounon (27/F), Daniel Juncadella (31/E) und Raffaele Marciello (27/I) haben im Mercedes-AMG GT3 Evo das Rennen in Belgien gewonnen und möchten auch im ADAC GT Masters mit ihren Teams an die starke Leistung anknüpfen.
Lokalmatadore fiebern Heimspiel entgegen
Sieben Piloten freuen sich auf ihr Heimspiel im ADAC GT Masters auf dem Nürburgring. Die kürzeste Anreise hat der Meuspather Audi-Pilot Kim-Lius Schramm (25) vom Team Rutronik Racing. Der Doppelsieger aus Spielberg, Niklas Krütten (19), kommt aus Trier und startet für Schubert Motorsport in einem BMW M4 GT3. Die beiden Brüder Salman (17) und Yusuf (20) Owega leben in Köln und gehen beide für das Audi-Team Montaplast by Land-Motorsport, jedoch in unterschiedlichen Fahrzeugen, ins Rennen. Mercedes-Benz-Pilot Fabian Schiller (25) wohnt in Troisdorf und Joel Sturm (20), der für Allied Racing im Porsche startet, in Brühl. Beste Erinnerungen an den Nürburgring hat Christopher Mies. Der aktuelle Champion aus Düsseldorf sicherte sich in der vergangenen Saison beim Finale in der Eifel die Meisterschaft im ADAC GT Masters und startet mit besonderem Rückenwind, nachdem er in der vergangenen Woche Vater wurde.
Motorsport total
Im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters gehen vier weitere spektakuläre Rennserien auf dem Nürburgring an den Start. In der ADAC GT4 Germany können sich die Fans auf spannende Duelle der „kleineren“ GT-Sportwagen freuen. Knallharte Tourenwagen-Action bietet die ADAC TCR Germany, während in der Nachwuchsserie ADAC Formel 4 die Motorsportstars von morgen um Siege, Platzierungen und Punkte kämpfen. Der traditionsreiche Porsche Carrera Cup Deutschland elektrisiert die Zuschauer seit Jahren mit rasanten Sprintrennen, gnadenlosen Zweikämpfen und faszinierenden Überholmanövern. Vormerken sollten sich alle Besucher den Pitwalk am Samstag um 10:45 Uhr und am Sonntag um 10:35 sowie die Autogrammstunde „Meet the Drivers“ am Samstag um 15:15 Uhr auf der Eventfläche im Fahrerlager in der Nähe des DEKRA-Towers.
Alle 14 Rennen im ADAC GT Masters werden um 13 Uhr gestartet. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, kann die Rennaction live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.