ADAC GT Masters·15.4.2022

Krüttens Tanz auf drei Hochzeiten - ADAC GT Masters, NLS und ELMS

Volles Programm für den Trierer Niklas Krütten: Der 19 Jahre alte Nachwuchspilot feiert in der anstehenden Saison seine Premiere im ADAC GT Masters. Der ehemalige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport geht für Schubert Motorsport aus Oschersleben an den Start und teilt sich mit dem Briten Ben Green den nagelneuen BMW M4 GT3 mit der Startnummer zehn. Kämpft Krütten nicht im ADAC GT Masters um wertvolle Zehntelsekunden, bereitet er sich für Schubert Motorsport bei ausgewählten NLS-Rennen auf den 24-Stunden-Klassiker am Nürburgring vor. Zudem pilotiert der Allrounder in der European Le Mans Series für COOL Racing einen LMP2-Boliden. Im Interview verrät der „Newcomer“ seine Erwartungen, seine Ziele und seine Vorbereitung.

Niklas Krütten startet in dieser Saison im ADAC GT Masters, der NLS und ELMS © Foto: ADAC

Was erwarten Sie von Ihrer ersten Saison im ADAC GT Masters?

Sportlich freue ich mich auf großartige Duelle in einer der stärksten GT-Serien der Welt. Ich darf in einem neuen BMW M4 GT3 an den Start gehen, was ein tolles Privileg ist. Das Team Schubert hat mich mit offenen Armen empfangen und ich fühle mich bereits als Teil der Familie. Neben dem Sportlichen bin ich auf das Drumherum gespannt. Live im deutschen Fernsehen war ich auch noch nicht so oft (lacht). Und natürlich freue ich mich auf die Fans. Die sorgen für den besonderen Kick im Auto.

Was sind die konkreten Ziele?

Zusammen mit Ben Green, mit dem ich mir das Cockpit teile, möchten wir in der Pirelli- Junior-Wertung nach ganz oben. Im Gesamtklassement wäre eine Top-Ten-Platzierung super. Das ist unser Ziel. Und natürlich möchte ich so viele Erfahrungen sammeln, wie möglich. Für uns „Newbies“ ist es perfekt, zwei sehr erfahrene BMW-Werkspiloten im zweiten von Schubert eingesetzten Auto zu haben. Von ihrem Wissen, ihrer Analysefähigkeit und dem Know-How als Profi können wir sicher viel lernen.

Zusammen mit Ben Green geht Krütten in einem nagelneuen BMW M4 GT3 an den Start © Foto: ADAC

Drei Serien und drei Premieren - auf was ist die Vorfreude am größten?

Das stimmt, zumindest fast. Das ADAC GT Masters ist wirklich ganz neu, in der ELMS und der NLS fuhr ich auch schon im vergangenen Jahr. Allerdings in niedrigeren Klassen. Ich freue mich ehrlich gesagt auf alle drei Herausforderungen gleichermaßen. In jedem Projekt gibt es eine Menge für mich zu lernen.

Warum haben Sie sich für den GT- und den Prototypensport entschieden?

Das Jahr in der LMP3-Klasse für COOL Racing hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und die Prototypenklasse liegt mir auch sehr gut. Wir wurden sogar Vize-Champion. Zudem ist es einfach so, dass sich viele Hersteller aus dem GT-Bereich aufgrund des neuen Hypercar-Reglements auch im Prototypenklassement engagieren. Ich bin als Allrounder, der in beiden Klassen antritt, einfach flexibler und damit für Hersteller und Teams möglichweise auch eine interessante Option bei der Cockpitbesetzung.

Wie sah die Vorbereitung auf den „Einsatzmarathon“ aus?

Auf die Strecken durch viel Simulator-Arbeit. Glücklicherweise habe ich einen Simulator zuhause stehen und kann jederzeit auf die Strecke. Für die Fitness habe ich an Geräten gearbeitet und bin so oft es möglich aufs Fahrrad gestiegen. Das ist mein Favorit. Frische Luft, natürliche Umgebung und Sport - perfekt.