ADAC GT Masters·17.10.2022

Showdown in Hockenheim: Ein Finale, drei Entscheidungen

Titelkampf in der Fahrer-, Team- und Pirelli-Junior-Wertung noch offen. Lokalmatadore wollen Heimvorteil am Hockenheimring Baden-Württemberg nutzen.

Entscheidung am Hockenheimring. Der traditionsreiche Rennkurs in Baden-Württemberg ist Schauplatz des Finales der Deutschen GT-Meisterschaft 2022. Titelfavorit ist Spitzenreiter Raffaele Marciello (27/CH). Der Mercedes-AMG-Werkspilot geht mit einem Vorsprung von 42 Punkten in die letzten beiden Saisonläufe und hat, unterstützt von seinem Fahrerkollegen Daniel Juncadella (31/E), alle Trümpfe in der Hand. Aber auch eine solch komfortable Führung ist keine Meisterschaftsgarantie in der schnellsten GT3-Serie Deutschlands. Das wissen auch die Verfolger Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) im Porsche 911 GT3 R vom Team Joos Sportwagentechnik und wollen von der ersten Minute an attackieren und den Tabellenführer unter Druck setzen. Wer nicht beim Showdown vor Ort ist, kann die Rennaction bei NITRO hautnah miterleben. Der exklusive TV-Partner der Deutschen GT-Meisterschaft überträgt die Läufe 13 und 14 am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr live.

Die Top-3 der Titelkandidaten © Foto: ADAC

Keyfacts, Hockenheimring Baden-Württemberg, Hockenheim, Läufe 13 und 14 von 14 Saisonrennen

  • Streckenlänge: 4.574 Meter

  • Layout: 17 Kurven (neun Rechts-, acht Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren

  • Sieger 2021, Rennen 1: Mirko Bortolotti/Marco Mapelli (GRT Grasser Racing Team, Lamborghini Huracán GT3 Evo)

  • Sieger 2021, Rennen 2: Rolf Ineichen/Franck Perera (GRT Grasser Racing Team, Lamborghini Huracán GT3 Evo)

Meisterschaft zum Greifen nah

Raffaele Marciello vom Mann-Filter Team Landgraf hat sich mit einer starken zweiten Saisonhälfte und fünf Podestplätzen in sechs Rennen in die Favoritenrolle für den Titel gefahren. Trotz des Rückstands glauben die Verfolger Christian Engelhart und Ayhancan Güven an ihre Chance. Bei 56 noch zu vergebenen Punkten wird das Porsche-Duo alles versuchen, um den Titel-Traum zu verwirklichen. Fabian Schiller (25/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F) haben zwar drei Saisonsiege auf ihrem Konto, aber viele Punkte liegen lassen. Ein Rückstand von 53 Zählern dürfte für die schnelle Besatzung des Mercedes-AMG GT3 Evo #4 vom Drago Racing Team ZVO schwer aufzuholen sein. Ähnlich sieht es bei der Lamborghini-Paarung Jack Aitken (27/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) vom Team Emil Frey Racing aus, die einen Zähler dahinter Platz vier belegt.

Spannung in der Teamwertung: Emil Frey Racing führt vor dem Finale © Foto: ADAC

Kopf-an-Kopf-Rennen im Team-Wettbewerb

Emil Frey Racing führt dagegen die Team-Wertung mit 181 Zählern vor dem punktgleichen Mann-Filter Team Landgraf an, das einen Sieg weniger als der Schweizer Rennstall auf dem Konto hat. Hinter dem Führungs-Duo liegt Montaplast by Land-Motorsport mit 160 Zählern noch in Schlagdistanz. Auch Rutronik Racing, das Team Joos Sportwagentechnik, das Drago Racing Team ZVO und Schubert Motorsport haben rechnerisch noch Siegchancen.

Ben Green liegt in der Pirelli-Junior-Wertung ganz vorne © Foto: ADAC

Ben Green vor dem Gewinn der Pirelli-Junior-Wertung

In der Pirelli-Junior-Wertung hat Tabellenführer Ben Green (24) von Schubert Motorsport die besten Karten. Der Brite führt mit 22 Punkten vor seinem Fahrerkollegen Niklas Krütten (19/Trier), der ein Rennwochenende nicht bestreiten konnte und daher Green, mit dem er sich beim Finale wieder das Cockpit des BMW M4 GT3 #10 teilt, nicht mehr einholen kann. Das gilt auch für die weiteren Verfolger Kim-Luis Schramm (25/Meuspath), Joel Sturm (20/Brühl) und Fabian Schiller (25/Troisdorf), denn die Punkteverteilung richtet sich nach der Fahrereinstufung des jeweiligen Teamkollegen. Und die ist so hoch, dass die Drei nicht mehr die nötigen Zähler in Hockenheim holen können. Dagegen haben Mick Wishofer (23/A) und Konsta Lappalainen (21/FIN) sowie ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Jan Marschalkowski (19/Inning am Ammersee) zumindest rechnerisch noch die Chance auf den Gewinn des Junior-Titels.

Lokalmatador Dennis Marschall freut sich auf seine Heimrennen © Foto: ADAC

Die Lokalmatadore

Marvin Dienst (25/Lampertheim) hat zuletzt auf dem Sachsenring seinen zweiten Laufsieg im ADAC GT Masters gefeiert und reist hoch motiviert zu seinem Heimspiel. Der Mercedes-AMG-Fahrer wohnt nur rund eine halbe Stunde vom Hockenheimring entfernt und kennt jeden Zentimeter des Kurses: „Gefühlt bin ich hier schon Tausende von Kilometer gefahren und kenne die Strecke besser als jede andere. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Rennstrecke sozusagen in meinem Vorgarten ist: Ich muss nicht ins Hotel, sondern kann zu Hause in meinem eigenen Bett schlafen. Im ADAC GT Masters will ich in den letzten beiden Rennen vorn mit dabei sein und beim Prototype Cup Germany, den ich auch an diesem Wochenende bestreite, die Meisterschaft holen.“ Für Dennis Marschall (26/Eggenstein) und sein Team Rutronik Racing aus Remchingen ist der Hockenheimring so etwas wie das Wohnzimmer und die absolute Lieblingsstrecke des Audi-Piloten. Hier hat er die meisten Kilometer abgespult, fährt vor Freunden und Bekannten. „Der Hockenheimring liegt nur eine halbe Stunde von meinem Zuhause entfernt und war in der Vergangenheit ein gutes Pflaster für mich. Hier habe ich in verschiedenen Serien bereits Siege eingefahren, wie beim allerletzten Rennen des damaligen ADAC Formel Masters, der heutigen ADAC Formel 4. Der Hockenheimring ist eine echte Racing-Strecke. Hier gibt es spektakuläre Passagen und gute Überholmöglichkeiten. Die Fans können sich beim Finale auf tollen Motorsport freuen.“

Starkes Rahmenprogramm

Im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters sind beim Finale auf dem Hockenheimring starke Rennserien am Start, insgesamt werden am Wochenende noch 12 Titel vergeben. Marvin Dienst will beim Prototype Cup Germany den Sack zu und den Titel klar machen. Spannung ist auch in der ADAC GT4 Germany angesagt, wo erst in Hockenheim die Fahrer-Wertung entschieden wird. Dagegen sind in der ADAC TCR Germany und dem Porsche Carrera Cup Deutschland die Meisterschafts-Würfel gefallen.

Alle 14 Rennen im ADAC GT Masters werden um 13 Uhr gestartet. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, kann die Rennaction live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.