Tim Zimmermann absolviert 2022 bereits die dritte Saison in der Deutschen GT-Meisterschaft. Bei seinem Debüt in 2020 überzeugte er mit dem Gewinn der Pirelli-Junior-Wertung. In diesem Jahr pilotiert der 25-Jährige gemeinsam mit Champion Christopher Mies einen der drei Audi R8 LMS evo II von Montaplast by Land-Motorsport und wird damit Teil des aktuellen Meisterteams. Im Interview erzählt der ehemalige ADAC Stiftung Sport Förderpilot aus Langenargen von einem perfekten Einstieg ins ADAC GT Masters, einer lehrreichen Saison und der Vorfreude auf ein neues Umfeld.
Die Saison 2022 ist bereits Ihre dritte in der Deutschen GT-Meisterschaft. Was haben Sie aus Ihren ersten beiden Jahren im ADAC GT Masters mitgenommen?
Mein Debüt 2020 war ein wahnsinnig guter Einstieg in die Serie, denn ich konnte die Pirelli-Junior-Wertung für mich entscheiden. Die vergangene Saison hingegen war leider weniger erfolgreich und eher schwierig. In meinen ersten beiden Jahren im GT3-Sport habe ich also Ups und Downs erlebt. Dadurch habe ich unglaublich viel lernen können. Das letzte Jahr war sehr fordernd und in vielerlei Hinsicht lehrreich. Obwohl das Ergebnis am Ende der Saison enttäuschend war, habe ich nach wie vor ein großes Vertrauen in meine Fähigkeiten, denn ich weiß, was ich kann. Ich freu mich jetzt auf die neue Aufgabe mit Land-Motorsport. Das Team hat schon mehrfach bewiesen, dass es zu den Besten gehört. Für mich ist es eine große Ehre, dass ich das Meisterauto pilotieren werde. Es zeigt mir, dass das Team an mich glaubt, und das ist ein gutes Gefühl.
Für die kommende Saison steht ein Markenwechsel auf dem Programm. Wie groß wird die Herausforderung sein, in dem neuen Audi R8 LMS evo II, statt einem Lamborghini Huracán GT3 Evo an den Start zu gehen?
Ich denke, dass der Markenwechsel von Lamborghini zu Audi die kleinste Hürde für mich wird. Mit dem neuen Audi R8 LMS evo II und dementsprechend dem neuen Motor erwarte ich in Bezug auf die Leistung keine großen Veränderungen im Vergleich zum Lamborghini Huracán GT3 Evo. Die aerodynamische Komponente wird sicher den größten Unterschied ausmachen. Das neue Heckspoiler-Konzept von Audi ist sehr interessant und herauszufinden, was damit gut oder eben auch nicht so gut funktioniert, wird ein spannender Prozess. Ansonsten sind die beiden Autos sich sehr ähnlich. Das ist definitiv ein Vorteil für mich.
Ein neues Auto bedeutet auch neues Team. Was war ausschlaggebend für die Zusammenarbeit mit Montaplast by Land-Motorsport?
Ich habe mit mehreren Teams gesprochen und geschaut, mit welcher Mannschaft es am besten passt. Jeder weiß, dass Land-Motorsport ein großartiges Team ist und bei unserem ersten Treffen hat es super zwischen uns harmoniert. Wir haben uns sehr gut verstanden und für mich war die Entscheidung dann nicht mehr schwer. Es ging mir nicht nur um die Erfolge des Teams in der Vergangenheit, für mich ist es auch wichtig, dass ich alle meine Sponsoren präsentieren kann. Ich brauche daher viel Fläche auf dem Auto. Das war ein wichtiges Thema und auch da sind wir uns zum Glück schnell einig geworden.
Was ist es für ein Gefühl, das Meisterauto mit der Startnummer 1 zu pilotieren?
Es ist natürlich ein gewisser Druck da, den ich mir aber ein Stück weit auch selber mache. Mit der neuen Saison beginnt auch ein neues Kapitel und die Karten werden neu gemischt. Deswegen versuche ich mich nicht so sehr von der Nummer Eins auf dem Auto einschüchtern zu lassen, sondern konzentriere mich auf das, was vor uns liegt. Es überwiegt definitiv die Vorfreude auf das neue, tolle Umfeld.
Wie sah die Winterpause aus und laufen die Vorbereitungen für die anstehende Saison schon?
Ich war in den Wintermonaten viel unterwegs, habe mich mit Sponsoren getroffen und hatte definitiv keine Langeweile. Aber ich war auch im Urlaub und konnte in Thailand die Batterien wieder aufladen und entspannen. Derzeit sind wir als Team mitten in den Saisonvorbereitungen, testen viel und arbeiten an den Abläufen.
Sind die Saison-Ziele bereits gesetzt?
Jeder möchte vorne mitfahren und jeder möchte gewinnen, das ist bei uns nicht anders. Aber uns ist auch bewusst, wie hoch die Leistungsdichte im ADAC GT Masters ist und dass der Kampf um die Meisterschaft kein einfacher wird. Wir werden alles geben und natürlich dafür kämpfen, den Titel zu verteidigen.