ADAC GT Masters·27.10.2022

Notizen vom Hockenheimring Baden-Württemberg

Das siebte und finale Rennwochenende der Deutschen GT-Meisterschaft lieferte einige interessante Zahlen und Geschichten. Ein Blick in das Notizbuch.

Glückliche Gaststarter trotz Unglück

Als ein Team der ersten Stunde feierte Seyffarth Motorsport beim Finalwochenende sein Comeback im ADAC GT Masters. Die Mannschaft aus Querfurt in Sachsen-Anhalt ging mit Robin Rogalski und Audi Sport customer racing Fahrer Frédéric Vervisch an den Start – zumindest bei einem der beiden Rennen: Kurz vor Beginn des Samstagslaufs hatte der Audi R8 LMS GT3 Evo II technische Probleme und musste in der Box bleiben. Beim Finalrennen war das Fahrer-Duo dann aber mit von der Partie und zeigte sich trotz des verkürzten Einsatzes zufrieden. Frédéric Vervisch: „Wir hatten am Samstag leider ein technisches Problem und konnten nicht starten. Sonntag haben alle trotz der kurzen Vorbereitung sehr gut gearbeitet. Wir wollten den Wagen bei den teilweise harten Zweikämpfen nicht beschädigen und ins Ziel kommen, was uns gelungen ist. Insgesamt waren wir etwas langsamer als die Spitze, aber das ist in einer solch starken Serie wie dem ADAC GT Masters am Anfang normal. Das war ein Lern-Wochenende für uns. Ich hoffe, wir kommen nächste Saison wieder.“

10.971 mal vier

10.971 – das ist die Zahl der gefahrenen Rennrunden in der Deutschen GT-Meisterschaft 2022. Und jede einzelne davon hat einen Wert von vier Euro. Denn so viel spenden das ADAC GT Masters und Serienpartner BWT seit der Saison 2021 an die b.waterMISSION. Die Organisation baut vor allem in Gambia und Tansania Brunnen, um die Menschen dort mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. In diesem Jahr wurde der Erlös des BWT Race Lap Awards auf 50.000 Euro aufgestockt.

Dank 10.971 Rennrunden: 50.000 Euro für den guten Zweck © Foto: ADAC

Sternstunde

Mit dem Sieg im Sonntagsrennen machten Jules Gounon und Fabian Schiller Mercedes-AMG zur erfolgreichsten Marke im ADAC GT Masters 2022. Die Piloten vom Drago Racing Team ZVO siegten insgesamt viermal in dieser Saison, einmal stand ihr Schwesterauto mit Marvin Dienst und Jan Marschalkowski auf dem obersten Treppchen des Podiums. Der neue Champion Raffaele Marciello gewann mit Maro Engel im Mann-Filter Team Landgraf Mercedes-AMG GT3 Evo einmal. Damit bringt es die Marke mit dem Stern auf sechs Saisonsiege.

Teures Versprechen

Das Team Paul Motorsport hat kurz vor dem Finalwochenende in seinem Hotel eine mannshohe Skulptur entdeckt. Die Mitglieder waren sich sofort einig, dass diese einem Mechaniker aus der Crew wie aus dem Gesicht geschnitten ist und man beschloss, die Skulptur bei einem Podiumsplatz zu kaufen. Nach dem dritten Platz am Samstag war Paul Motorsport um 1.500 Euro ärmer, hat dafür aber ein neues Team-Maskottchen.

Neues Team-Maskottchen für Paul Motorsport © Foto: ADAC

Enttäuschendes Finale

Für die Besatzung der #28 von Montaplast by Land-Motorsport war das Finale eine große Enttäuschung. Der Audi R8 LMS GT3 Evo II von Salman Owega und Christopher Haase wurde während der Testfahrten am Donnerstag so stark beschädigt, dass ein Start in die Rennen unmöglich war. „Es hätte nicht unglücklicher sein können“, sagte Teammanager Christian Land. „Beim Test vor dem Wochenende ist Salman von der Strecke abgekommen, was normalerweise an dieser Stelle kein Problem gewesen wäre. Allerdings ändert sich an dieser Stelle der Belag, sodass der Auslaufbereich zu einer Rampe wird. Die Kräfte, die bei Start und Landung auf die Frontpartie einwirkten, waren so groß, dass das Chassis irreparabel beschädigt wurde.“

Start-Ziel-Podium

Besser lief es für das Schwester-Auto mit der Startnummer 29. Ricardo Feller und Jusuf Owega waren bereits zum Start der Saison aufs Podium gefahren. Das Audi-Duo belegte in der Motorsport Arena Oschersleben den ersten Platz im Samstagsrennen. Im Finallauf der Deutschen GT-Meisterschaft landeten die Montaplast by Land-Motorsport Piloten auf Rang zwei und beendeten die Saison da, wo sie begann: auf dem Podium.

Ricardo Feller und Jusuf Owega feierten einen Podiumsplatz am Sonntag © Foto: ADAC

Doppel-„Dienst“ absolviert

Marvin Dienst ging 2022 nicht nur in der Deutschen GT-Meisterschaft an den Start, sondern auch im Prototype Cup Germany. Auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring Baden-Württemberg reichte ihm und Berkay Besler ein vierter Platz im finalen Saisonlauf zum Gesamtsieg. „Der Titelgewinn ist ein toller Abschluss dieser Saison“, jubelte Sarper Sabuncu, Teammanager von Toksport WRT, der sich auf eine starke Fahrerpaarung verlassen konnte.

Die Champion-Trophäen der Saison 2022 © Foto: ADAC

Gebührender Abschluss

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause feierte das ADAC GT Masters am Sonntag endlich wieder eine Meisterschafts-Party. In der Greschbachhalle am Hockenheimring erhielten die Champions der Gesamt-, Team-, Junior- und Trophy-Wertungen ihre Meisterpokale. Dabei wurden nicht nur die Trophäen der Deutschen GT-Meisterschaft übergeben: Auch die Sieger der ADAC GT4 Germany, der ADAC TCR Germany und des Prototype Cup Germany nahmen ihre Pokale in Empfang. ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser und ADAC Motorsportchef Thomas Voss ließen es sich nicht nehmen, die Sieger persönlich zu beglückwünschen und die Pokale auf der Show-Bühne zu überreichen. Moderator Patrick Simon führte durch den Abend, ehe der DJ für eine ausgelassene Stimmung bis in die Nacht sorgte.

Dr. Gerd Ennser und Moderator Patrick Simon während der Saison-Abschlussfeier © Foto: ADAC