Wenn das ADAC GT Masters am 10. Juni beim „Festival of Dreams” seinen Saisonauftakt feiert, steht auch Ben Green in der Startaufstellung. Gemeinsam mit dem Filipino Eduardo Coseteng pilotiert der 25-Jährige einen BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport. Im Interview spricht der Brite über die ersten Rennen in Hockenheim, die Bedeutung der Pirelli-Junior-Meisterschaft sowie seine persönlichen Ziele.
Wie sah die Winterpause aus und wie groß ist die Vorfreude auf die neue Saison?
Wenn ich nicht selbst hinter dem Steuer sitze, dann arbeite ich als Driver-Coach. Also konnte ich die Wintermonate ganz gut damit überbrücken, anderen Rennfahrern zu helfen. Ich arbeite mit unterschiedlichen Piloten zusammen, die jüngsten sind erst 13 Jahre alt. Aber ich betreue auch Gentlemen-Fahrer. Gemeinsam mit ihnen versuche ich, dass sie ihre sportlichen Ziele erreichen und das Rennfahren lernen. Außerdem fuhr ich beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in einem Aston Martin Vantage GT3, das war eine sehr coole Erfahrung für mich.
Die erste Saison im ADAC GT Masters war sehr erfolgreich: Mit Niklas Krütten feierten Sie zwei Siege am Red Bull Ring, hinzu kommt der Gewinn der Pirelli-Junior-Wertung. Wie lautet das Fazit für Jahr eins?
Ich bin sehr zufrieden mit den Erfolgen und dem Abschneiden im ADAC GT Masters 2022. Unsere Leistungen waren sehr konstant, das half mir für den Gewinn in der Pirelli-Junior-Wertung. Für die Saison 2023 soll es aber noch etwas weiter nach vorne gehen und ich möchte um die Meisterschaft mitfahren.
In der kommenden Saison gehen Sie im ADAC GT Masters wieder mit Schubert Motorsport auf Erfolgsjagd. Wie wichtig ist es für einen Rennfahrer, wenn er zwei Saisons in Folge im gleichen Team fährt?
Das macht es um einiges einfacher. Bei meinem Titelgewinn in der DTM Trophy 2021 absolvierte ich meine zweite Saison bei FK Performance. Ich denke, Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg. Mit Schubert Motorsport pflege ich ein extrem gutes Verhältnis. Das Team bewegt sich auf einem absoluten Top-Niveau. Gemeinsam wollen wir jetzt noch erfolgreicher als letztes Jahr sein.
Mit Eduardo Coseteng ist ein neuer Teamkollege an Ihrer Seite. Inwiefern ist es von Bedeutung, dass das Zusammenspiel mit dem Teamkollegen klappt?
Im ADAC GT Masters ist es extrem wichtig, dass wir Fahrer uns gut verstehen. Ohne einen starken Teamkollegen hat man auf diesem hohen Level keine Chance. Wir sind auch schon bei einigen Testfahrten gefahren und Eduardo bringt eine Menge Potenzial mit. Meine Erfahrungen aus dem letzten Jahr gebe ich gerne an ihn weiter, davon profitiere ich dann letztlich auch. Ich freue mich schon sehr, mit ihm die Rennen im ADAC GT Masters zu bestreiten und ganz vorne anzugreifen.
Alle Strecken der sechs Saisonstopps 2023 kennen Sie bereits. Hilft das?
Definitiv! Ich sehe das gegenüber den Fahrern, die neu in der Serie sind, als Vorteil. Selbst auf dem Norisring bin ich schon Rennen gefahren und gewann dort die Meisterschaft in der DTM Trophy. Mit dem Stadtkurs verbinde ich also sehr positive Erinnerungen.
Welcher Kurs ist der spektakulärste im Kalender?
Ganz klar der Norisring. Der Stadtkurs in Nürnberg ist einmalig und dort zu fahren, ist unglaublich. Es gibt keine Auslaufzonen und jeder Fehler wird sofort bestraft. Dadurch, dass wir dort gemeinsam mit der DTM starten, werden die Kulisse und das Event riesig.
Die Karten werden 2023 neu gemischt: Wie lautet die persönliche Zielsetzung?
Mein klares Ziel ist die Meisterschaft im ADAC GT Masters. Durch die Erfahrungen in meiner ersten Saison will ich nun regelmäßig Siege einfahren. Mit dem Team und dem BMW M4 GT3 stellen wir ein tolles und vor allem siegfähiges Paket auf die Beine. Konstanz ist aber auch in diesem Jahr wieder extrem wichtig.
Das ADAC GT Masters startet beim „Festival of Dreams” in die neue Saison. Welche Erwartungen haben Sie an das erste Rennwochenende am Hockenheimring Baden-Württemberg?
Die beiden Hockenheim-Läufe in der letzten Saison waren nicht von großem Erfolg gekrönt. Vor allem der letzte Sektor lag dem BMW M4 GT3 nicht sonderlich gut. Das Team setzt aber alles daran, das Auto perfekt für die ersten beiden Rennen abzustimmen. Es ist wichtig, mit einem guten Ergebnis ins neue Jahr zu starten. Dennoch ist Hockenheim ein besonderer Ort für mich, denn dort feierte ich den Gewinn der Pirelli-Junior-Wertung. Ohne den Support von Pirelli wäre ich vermutlich 2023 nicht im ADAC GT Masters. Ich bin dem Reifenhersteller extrem dankbar für die Sachpreise. Es ist toll, dass sie den Nachwuchs in der Rennserie so stark unterstützen.
Wie verbringt der Gewinner der Pirelli-Junior-Wertung seine Freizeit?
Ich habe kaum Freizeit durch meinen Job (lacht). Aber ich mag es, zu reisen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Im Winter stehe ich gerne auf dem Snowboard, das macht mir sehr viel Spaß. Außerdem gehe ich als Ausgleich das ganze Jahr über in einer Halle klettern.
Abschließend: Welche Schlagzeile soll die Saison 2023 schreiben?
Schubert Motorsport dominiert das ADAC GT Masters.