Porsche-Teamchef Michael Joos stemmt am Red Bull Ring Siegerpokal in die Höhe. Finn Gehrsitz und Sven Müller verkürzen mit Rang zwei Rückstand in der Meisterschaft. Salman Owega und Elias Seppänen weiterhin Tabellenführer.
Besser hätte das zehnte Saisonrennen des ADAC GT Masters für das Team Joos by Racemotion nicht laufen können. Nach der Pole-Position jubelte der Porsche-Rennstall auf dem Red Bull Ring am Sonntagnachmittag über einen Doppelsieg. Teamchef Michael Joos (Vöhringen) fuhr dabei erstmals in der traditionsreichen GT-Serie an der Seite von Christian Engelhart (Starnberg) im Porsche 911 GT3 R auf Platz eins. „Meine Rolle als Teamchef fordert mich während eines Rennwochenendes schon sehr. Dass ich dann noch ganz oben auf dem Podest stand, ist Wahnsinn. Ich kann es noch gar nicht glauben. Die regnerischen Bedingungen waren alles andere als einfach. Damit fand ich mich aber sehr schnell zurecht. Für das Team ist das ein unglaubliches Ergebnis“ sagte der Premieren-Sieger Michael Joos. Mit dem zweiten Platz meldeten sich Finn Gehrsitz (Stuttgart) sowie Sven Müller (Bingen/beide Team Joos by Racemotion) im zweiten Joos-Porsche im Kampf um die Meisterschaft zurück. Rang drei ging an Petru Umbrarescu (RO) und den früheren DTM-Rennsieger Philip Ellis (GBR) im Mercedes-AMG GT3 des Haupt Racing Teams.
Der zehnte Saisonlauf des ADAC GT Masters startete bei Regen sowie Temperaturen von 14 Grad Celsius. Pole-Setter Engelhart nutzte seine gute Ausgangslage und bog als Führender in die erste Kurve der 4,318 Kilometer langen Rennstrecke in Österreich ein. Der ADAC GT Masters-Champion von 2020 behielt in der Steiermark den Durchblick und zeigte sich von den vielen spannenden Duellen hinter ihm unbeeindruckt. Nach dem Fahrerwechsel kehrte Joos wieder als Erster auf die Strecke zurück. Der Teamchef des Team Joos by Racemotion knüpfte nahtlos an die Leistung des mittlerweile 18-fachen Laufsiegers Engelhart an und überquerte erstmalig als Gewinner im ADAC GT Masters die Ziellinie.
Im Kampf um den zweiten Platz entwickelte sich schon früh ein mitreißender Zweikampf zwischen Ellis und Müller. In der Schlussphase übte Gehrsitz, der das Cockpit von Müller übernahm, großen Druck auf den Mercedes-AMG-Piloten Umbrarescu aus und eroberte sich mit einem spektakulären Überholmanöver den Silberrang. „Sven überreichte mir das Steuer als Dritter. Das Rennende rückte immer näher und mir lief die Zeit davon. Da wir um die Meisterschaft kämpfen, habe ich es einfach probiert und musste beim Überholmanöver großes Risiko eingehen“, erklärte Gehrsitz, der auch die Pirelli-Junior-Wertung gewann. Mit dem dritten Platz freuten sich Umbrarescu und Ellis über Pokale bei der Siegerehrung. „Schön, wieder im ADAC GT Masters zu starten. Zu Beginn des Rennens boten wir mit vielen Duellen mega Racing. Die schwierigen Bedingungen lagen dem Mercedes-AMG. Toll, dass wir unsere Leistung mit Rang drei belohnen konnten“, äußerte sich der zweimalige ADAC GT Masters-Rennsieger Ellis.
Den vierten Platz sicherten sich die Porsche-Piloten Jannes Fittje (Langenhain) und Nico Menzel (Kelberg/beide Huber Motorsport). Fünfter wurden John Paul Southern (USA) sowie Jonas Karklys (LT/beide Liqui Moly Team Engstler) mit einem Audi R8 LMS GT3 Evo2. Mit Platz sechs schlossen die Meisterschaftsführenden Salman Owega (Köln) sowie Elias Seppänen (FIN/beide Landgraf Motorsport) das Rennen auf dem Alpenkurs ab. Zuvor erhielten die beiden Mercedes-AMG-Piloten für das Verursachen einer Kollision eine Zeitstrafe von 15 Sekunden. Auf dem siebten Rang sah Alain Valente (Haupt Racing Team) die Zielflagge. Der Schweizer pilotiert den Mercedes-AMG GT3 mit Ralf Aron (EST). Als achtbestes Fahrerduo ordnete sich das Lamborghini-Duo Benjamin Hites (CHL) und Marco Mapelli (I/beide GRT Grasser-Racing-Team) ein. Auf Rang neun beendeten Eduardo Coseteng (PHL) und Ben Green (GBR) mit dem Schubert-BMW das Rennen. Die Top-Ten komplettierten Maxime Oosten (NL) und Bruno Spengler (CAN) im BMW M4 GT3 von FK Performance Motorsport.
Nach dem vorletzten Saisonstopp in Österreich reisen Owega und Seppänen mit 158 Punkten als Tabellenführer an den Hockenheimring Baden-Württemberg. Mit 20 Zählern Rückstand folgen Gehrsitz und Müller. Vom 20. bis 22. Oktober sucht das ADAC GT Masters beim Saisonfinale auf der Rennstrecke in der Schwetzinger Hardt seine neuen Meister.