Die Trophy-Piloten der ADAC GT4 Germany boten in der Saison 2019 mächtig Spannung und richtig guten Sport. Nach den zwölf ausgetragenen Rennen setzte sich am Ende Oliver Mayer (61/Ingolstadt, Bremotion) im Mercedes-AMG GT4 die Meisterkrone auf. "Die Freude über diesen Titel ist natürlich immens groß. Denn in meinem Alter kann man nicht unbedingt mehr davon ausgehen, so etwas zu erreichen", jubelte Mayer über den Sieg in der Trophy-Wertung, an der alle Fahrer der FIA-Kategorie Bronze teilnahmen, die 1983 oder früher geboren wurden.
Mayer teilte sich den Bremotion-Mercedes-AMG mit Junior-Pilot Jan Philipp Springob (18/Olpe). "Er ist ein total sympathischer Typ, mit dem man gerne zu tun hat. Aus Jan Philipp wird sicherlich einmal ein ganz großer Rennfahrer", ist sich Mayer sicher. Der Ingolstädter zeigte eine absolut konstante Saison. Lediglich im Sonntagsrennen beim Finale auf dem Sachsenring wurden nach einem Unfall keine Trophy-Punkte eingefahren. "Am meisten Spaß hatte ich beim Regenrennen am Nürburgring. Denn unter diesen Bedingungen war mein Abstand zur Spitze wesentlich geringer", blickt Mayer zurück. Beim darauf folgenden Rennwochenende am Hockenheimring holte sich der Bremotion-Pilot erstmals die Tabellenspitze der Trophy-Wertung und gab diese bis zum Ende nicht mehr her.
Oliver Mayers Name ist im Motorsport ein fester Begriff. Sein erstes Autorennen bestritt er bereits im Jahre 1987 im Treser TR 1 Cup. Im Gedächtnis der nationalen Fans verankerte er sich vor allem durch die Auftritte im ADAC GT Cup in den Jahren 1993 bis 1995. Später wechselte er unter anderem zu den Supertourenwagen und startete im vom ADAC veranstalteten STW Cup. 1999 fuhr er in einem Audi A4 Quattro beim legendären Guia Race in den Straßen von Macau sogar auf das Podium.
Im ADAC GT Masters hatte Mayer insgesamt 39 Rennen mit Fahrzeugen von Audi, Corvette und Mercedes-AMG absolviert. "In Erinnerung bleibt mir dabei immer das Rennen 2011 auf dem Red Bull Ring, als ich in einem SLS AMG GT3 auf Platz sechs fuhr", fühlte er sich in der 'Liga der Supersportwagen', in der er seinerzeit ebenfalls recht erfolgreich in der Trophy-Wertung unterwegs war, richtig wohl. Zwischen 2013 und 2018 legte Oliver Mayer dann eine motorsportliche Zwangspause ein, da er das bekannte Classic Oldtimer Hotel in Ingolstadt errichtete. "Da hat mir die Bank tatsächlich verboten, Rennen zu fahren", schmunzelt Mayer heute. Dieses Hotel betreibt er noch immer, genauso wie einen Oldtimer-Handel für Motorräder und Autos.
Nach dem eingefahrenen Titel schaut Oliver Mayer bereits auf die neue Saison voraus. "Ich hätte schon Lust, 2020 in die ADAC GT4 Germany zurückzukehren. Die Idee ist, zusammen mit meinem Sohn Lukas anzutreten. Er hat zwar noch keinerlei Rennerfahrung, doch als Teamkollegen hätten wir sicherlich eine Menge Freude", kann Mayer den Saisonauftakt vom 24. bis 26. April in der Motorsport Arena Oschersleben schon gar nicht mehr abwarten.
Rang zwei in der Trophy-Wertung ging an das BMW-Duo Stephan Grotstollen (51/Langenhagen) und Georg Braun (48/Pfullingen, beide MRS Besagroup Racing Team), die die Tabelle lange Zeit anführten. Dritter wurde Markus Lungstrass (36/Köln, racing one) im Audi R8 LMS GT4. Über die Saison 2019 starteten in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany insgesamt 14 Piloten.