ADAC GT4 Germany·22.9.2020

Fahrerlagerradar zum Wochenende in Hockenheim: In der ADAC GT4 Germany gab es auf dem Hockenheimring wieder viele kleine und große Geschichten

Kreativer Motorsport-Nachwuchs: Auf dem vorderen rechten Kotflügel des BMW M4 GT4 vom Team Lillestoff war eine neue tolle Kinderzeichnung zu finden. Sponsor Lillestoff hatte über Social Media zur Einsendung von Bemalungen aufgerufen. Nach einem Online-Voting der Follower setzte sich das Werk der neunjährigen Emma durch, die in die vierte Klasse geht. „Die Aktion wird auch im Vorfeld der kommenden Rennen fortgesetzt. Für den Sachsenring erhält dann beispielsweise der andere Kotflügel eine neue Gestaltung. Auf dem Fahrzeug wurden extra weiße Flächen für die Kinderbemalungen freigehalten“, erklärt Teamchef und Fahrer Stephan Grotstollen (52/Langenhagen). „Ich habe gehört, dass Emma durch die Lillestoff-Aktion jetzt sogar Interesse an Autorennen gefunden hat und sie sich nun die Rennen der ADAC GT4 Germany im Fernsehen anschaut.“

Revolutionäre Technik: Dörr Motorsport trat auf dem Hockenheimring erstmals sogar mit drei McLaren in der ADAC GT4 Germany an. Das zusätzliche Fahrzeug wurde mit der Steer-by-Wire-Technologie von Schaeffler Paravan ausgestattet und kam somit ohne herkömmliche Lenksäule aus. Am Lenkrad saßen Christer Jöns (33/Ingelheim) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg). Am Samstag ging es für das innovative Fahrzeug auf Platz sieben. Das Rennen am Sonntag musste aufgrund einer lockeren Schraube am Turbo ausgelassen werden. „Im ersten Moment habe ich von der Lenkung her so gut wie keinen Unterschied gespürt. Ich habe mich schnell reingefuchst“, berichtet Dreyspring. Auch Jöns war begeistert: „Von Anfang an haben wir gesehen, dass wir sehr gut mitfahren können. Das zeigt, dass wir mit dem Space-Drive-System voll konkurrenzfähig sind.“

Erstes Autorennen überhaupt: Seine Premiere in der ADAC GT4 Germany gab auf dem Hockenheimring Levi O'Dey (16/Jülich, Küs Team75 Bernhard) in einem Porsche 718 Cayman GT4. Nach fünf Jahren im Kart war es für ihn sogar das Debüt im Automobilrennsport. „Ich konnte sehr viele neue Eindrücke sammeln, die mir sicher in meiner weiteren Karriere helfen werden. Das Rennwochenende in Hockenheim war eine tolle Erfahrung“, erläutert O'Dey. Lauf eins musste jedoch wegen eines Kühlerschadens nach einer Kollision vorzeitig beendet werden. In Rennen zwei fuhr O'Dey gemeinsam mit Teamkollege Alexander Tauscher (18/Mitterfels) auf Platz sechs. „Der Speed war auf jeden Fall da und auch Alex hat eine tolle Leistung gezeigt. Somit bin ich mit dem Wochenende zufrieden“, bilanziert der Debütant.

In Gedenken an den Großvater: Auf dem Audi R8 LMS GT4 von Hella Pagid - Racing One klebte ein Sticker mit der Aufschrift 'Nonno', was das italienische Wort für Opa ist. „Mein Großvater Luigi Solombrino ist Ende August nach langer Krankheit von uns gegangen“, beschreibt Pilot Domenico Solombrino (32/Stuttgart) den Hintergrund. Wir standen uns sehr nahe und so widmete ich ihm das Rennwochenende.“ In Lauf eins kamen Solombrino und Teamkollege Cristian Stingu (33/ROM) auf Platz 14. In Rennen zwei wurden sie auf Platz 17 gewertet.

Schnelle Gentlemen: Unterschiedliche Sieger sah am Hockenheimring die Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany für Bronze-Piloten über 35 Jahre. Am Samstag gewannen Tano Neumann (45/BUL) und Joachim Bölting (53/Gelsenkirchen, beide DLV-Team Schütz Motorsport) im Mercedes-AMG GT4. Sonntags konnte KTM X-Bow GT4-Pilot Jan Krabec (37/CZE, RTR Projects) jubeln. Er hatte bereits 2019 auf dem Sachsenring die Trophy-Wertung für sich entschieden.

Pirelli-Ski für Österreicher: Seit der Saison 2020 gibt es in der ADAC GT4 Germany den Pirelli Pole Position Award für den jeweils schnellsten Piloten der beiden Qualifikationen. Auf dem Hockenheimring wurden die Bestzeit-Jäger zusätzlich noch mit einem hochwertigen Paar Pirelli-Ski prämiert. Hier passte es sehr gut, dass mit Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing) zwei Rennfahrer aus Österreich die schnellsten Quali-Runden drehten. „Ich habe letztes Jahr nach langer Pause wieder mit dem Skifahren angefangen. Jetzt habe ich meine eigenen Ski - super!“, freute sich Kofler beim Begutachten seiner neuen Bretter.