Jan Marschalkowski (17/Inning, Team Zakspeed) gewann in einer spannenden Saison den Titel in der Junior-Wertung der ADAC GT4 Germany. Er setzte sich knapp gegen die beiden Porsche 718 Cayman GT4-Piloten Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) durch. „Das ist natürlich der größte sportliche Triumph in meiner bisherigen Karriere. Es war einfach nur ein mega Jahr. Den Junior-Titel hatten wir schon zu Saisonbeginn als das ganz klare Ziel definiert. Dass es jetzt tatsächlich geklappt hat, macht mich unglaublich glücklich“, jubelte Marschalkowski, der sich das Cockpit über die Saison mit dem erfahrenen Hendrik Still (33/Kempenich) teilte.
„Der Start in die Saison stellte sich als nicht einfach heraus. Wir haben schnell festgestellt, dass wir noch viel Arbeiten müssen“, blickte Marschalkowski auf das erste Rennwochenende der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring zurück. „Das haben wir dann aber umgesetzt und in Rennen eins auf dem Hockenheimring gleich den ersten Sieg in der Junior-Wertung eingefahren. Oben auf dem Podium zu stehen, empfand ich als das erste Saisonhighlight.“ Marschalkowski hatte am Samstagabend auf den Hockenheimring aber gleich doppelten Grund zur Freude, denn er übernahm auch erstmals die Tabellenführung in der Junior-Wertung.
Zwischen den Rennen am Hockenheimring und dem Sachsenring wechselten Marschalkowski und Still schließlich Fahrzeug und Team: Anstatt im BMW M4 GT4 von AVIA Sorg Rennsport wurde von da an im Mercedes-AMG GT4 des Teams Zakspeed Gas gegeben. Die Neuausrichtung wurde gleich von einem Erfolg gekrönt. Marschalkowski und Still gewannen das Samstagsrennen auf dem Sachsenring. „Das war natürlich der absolute Wahnsinn, weil wir uns gegen das komplette Feld in der ADAC GT4 Germany durchsetzen konnten“, strahlte Marschalkowski.
„Am Red Bull Ring ging es gleich super weiter. Mit Platz zwei im Samstagsrennen und dem Sieg in der Junior-Wertung konnten wir auch dort überzeugen“, so Marschalkowski weiter. Auch Lauf zwei in der Steiermark beendete der 17-Jährige auf dem Junior-Podium. Der Tiefpunkt der Saison ereignete sich dann aber auf dem DEKRA Lausitzring. Durch einen Ausfall im zweiten Rennen gab es den einzigen Punkte-Nuller 2020. „Somit wurde es auch in der Junior-Wertung nochmals richtig eng“, war sich Marschalkowski bewusst. Doch mit einem weiteren Junior-Tagessieg und einem sechsten Platz konnte der Titel in der Motorsport Arena Oschersleben aber final klar gestellt werden.
Marschalkowski begann im Jahre 2012 mit dem Motorsport. „Da hatte ich endlich mein erstes Kart bekommen“, schaute er auf seine Anfänge zurück. „Wir sind acht Jahre im Kartsport angetreten. Das Highlight war dabei der Meistertitel im ADAC Kart Cup 2019. Daraufhin entschieden wir uns für den Wechsel ins Rennauto und den Einstieg in die ADAC GT4 Germany.“
Auch neben seinen Auftritten in der ADAC GT4 Germany dreht sich bei Jan Marschalkowski vieles um den Motorsport. Der 17-Jährige ist begeisterter SimRacer. Darüber hinaus schnürt er regelmäßig die Joggingschuhe, um sich für die Renneinsätze fit zu halten. „Außerdem gehe ich in die Schule und strebe im nächsten Jahr mein Abitur an“, verriet er. „Danach möchte ich studieren.“
Wie es in der Saison 2021 für Marschalkowski weitergeht, ist derzeit noch nicht zu einhundert Prozent klar. „Es ist auf jeden Fall angedacht, ein weiteres Jahr in der ADAC GT4 Germany zu verbringen“, schwebt ihm vor. „Nach dem Junior-Titel in diesem Jahr möchte ich 2021 im Bezug auf die Gesamt-Fahrermeisterschaft angreifen. Ich würde gerne mit dem Team Zakspeed weitermachen. Der Rennstall bietet eine super Perspektive für die Zukunft. Der große Plan wäre es, in den Folgejahren mit Zakspeed ins ADAC GT Masters zu gehen. Das ist eines meiner Karriereziele.“