ADAC GT4 Germany·7.11.2020

Schrey/Piana neue Tabellenführer vor dem Finale: Bisherige Tabellenführer Apothéloz/Trefz nach Kollision nur auf Platz 14

Die Spannung im Titelkampf der ADAC GT4 Germany erreicht vor dem Finalrennen am Sonntag ihren Höhepunkt. Nach einem souveränen Laufsieg im Samstagsrennen in der Motorsport Arena Oschersleben übernahmen im vorletzten Saisonrennen Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 die Tabellenführung. Rang zwei ging an Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing) im KTM X-Bow GT4. Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) komplettierten im Porsche Cayman GT4 das Podium. „Wir haben mit diesem Sieg nicht gerechnet. Somit genießen wir den heutigen Abend und freuen uns über die Leistung, die wie geboten haben. Dennoch bleiben wir in Bezug auf die Meisterschaft ganz ruhig. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen“, erklärte Piana im Anschluss an seinen ersten Saisonsieg 2020 in der ADAC GT4 Germany. Neben den Laufsiegern Piana/Schrey, den drittplatzierten Kasperlik/Møller Madsen hat auch noch das Mercedes-AMG GT4-Duo Julien Apothéloz (19/CHE) Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) Meisterschaftschancen. Somit steht die ADAC GT4 Germany vor einem packenden Dreikampf um den Titel.

Den Grundstein zum Laufsieg legte Piana schon beim Rennstart. Vom Platz vier aus kommend setzte er sich gleich schon bei der Anfahrt auf die erste Kurve an die Spitze des Feldes. Der Italiener baute seine Führung im weiteren Rennverlauf immer weiter aus. Zwei Safety-Car-Phasen brachten die Konkurrenz zwar jeweils nochmals ein wenig näher, doch Piana konnte den BMW mit einem Vorsprung von rund zwei Sekunden an Teamkollege Schrey übergeben.

„Der Start war natürlich der Schlüsselmoment. Die anderen Fahrzeuge sind nicht gut weg gekommen“, wunderte sich Piana. „Sie haben aber alle fair Platz gelassen, als ich vorbeifuhr. Danach konnte ich an der Spitze meine Pace gehen. Ohne die Safety-Cars wäre es sogar noch ein wenig entspannter gewesen.“

Nach der Phase der Boxenstopps nistete sich Reinhard Kofler, der den KTM von Startfahrer Janits übernommen hatte, auf dem zweiten Platz ein und behielt diese Position auch bis zum Rennende. Dahinter kämpften Phil Dörr (19/Butzbach, Dörr Motorsport) im McLaren 570S GT4 und der als Tabellenführer nach Oschersleben gereiste Luca Trefz im Mercedes-AMG GT4 um den letzten Podiumsplatz.

20 Minuten vor Rennende kam es zwischen Dörr und Trefz zur Kollision, die beide Fahrzeuge zurückwarf und Trefz außerdem eine Durchfahrtsstrafe bescherte. So fiel der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot bis auf die 14. Position zurück, was ihn und Teamkollege Julien Apothéloz zusätzlich auch die Meisterschaftsführung kostete.

Nicolaj Møller Madsen konnte von der Situation profitieren und sich gemeinsam mit Jan Kasperlik den dritten Platz im Samstagsrennen von Oschersleben sichern. Unbeeindruckt von der Situation drehte Michael Schrey an der Spitze seine Runden und fuhr mit einem Vorsprung von 4,574 Sekunden zum Sieg.

„Ich habe das Auto in Führung liegend übernommen und bin als Erster über die Ziellinie gefahren. Das hört sich vielleicht einfach an, war es aber keineswegs. Ich musste immer hochkonzentriert bleiben, da die Strecke von Oschersleben einfach keine Fehler verzeiht. Gegen Rennende kam auch noch die Dunkelheit hinzu. Letztendlich hat aber alles super geklappt“, fügte Schrey an.

Rang vier ging an Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team Zakspeed) im Mercedes-AMG, was für Marschalkowski auch den Sieg in der Junior-Wertung bedeutete. Fünfte wurden Joel Sturm (18/Brühl) und Dennis Fetzer (19/Buseck, beide Team Allied-Racing) in einem weiteren Porsche vor den Markenkollegen Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) sowie dem BMW-Duo Claudia Hürtgen (49/Aschheim) und Sebastian von Gartzen (27/Linden, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport).

ADAC Stiftung Sport Förderpilot Hugo Sasse (16/Aschersleben) und William Tregurtha (20/GBR, beide T3-HRT-Motorsport) belegten im Audi R8 LMS GT4 Rang acht. Aleksey Sizov (17/RUS) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, beide Dörr Motorsport) im McLaren sowie Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) komplettierten im BMW die Top Zehn. Grotstollen/Braun gelang damit auch der Sieg in der Trophy-Wertung.

Am Sonntag kommt es ab 15:50 Uhr somit zu einer extrem spannenden Meisterschaftsentscheidung. Piana/Schrey haben acht Punkte Vorsprung vor Apothéloz/Trefz. Auch Møller Madsen/Kasperlik haben mit 17 Punkten Rückstand noch theoretische Titelchancen. „Wir haben natürlich ein Auge auf den Titel“, stellte Piana klar. „Wir müssen einfach ein sehr gutes Rennen fahren. Wenn dadurch die Meisterschaft herausspringt, wäre es phantastisch. Doch morgen ist aber auch nur ein Tag, wie jeder andere auch. Ich werde heute auf jeden Fall ganz ruhig schlafen.“ Das Rennen wird ab 15.45 Uhr auf SPORT1+ im Fernsehen übertragen und ist wie üblich auch im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.