Im Paddock der ADAC GT4 Germany war auch beim Saisonauftakt in der Motorsport Arena Oschersleben wieder viel los. Das sind einige spannende Geschichten von vor und hinter den Kulissen.
Oschersleben-Spezialist: Gabriele Piana (34/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport) konnte bei den drei Auftritten der ADAC GT4 Germany 2019, 2020 und 2021 in Oschersleben jeweils das Samstagsrennen gewinnen. Dieses Mal siegte der BMW M4 GT4-Pilot zudem am Sonntag. „Ich wünsche mir aber trotzdem nicht, dass die gesamte Saison der ADAC GT4 Germany nur in Oschersleben stattfinden würde“, schmunzelte Piana. „Denn auch die anderen fünf Strecken im Kalender sind super.“
Schnellste GT4-Runde: Piana hatte in der Qualifikation zu Lauf eins auch den ersten Startplatz herausgefahren und dafür den Pirelli Pole Position Award erhalten. Der Italiener umrundete den 3,667 Kilometer langen Kurs in exakt 1:30,937 Minuten. So schnell war bislang noch kein Fahrzeug der ADAC GT4 Germany in Oschersleben unterwegs.
Beeindruckende Rückkehr: Nach einem Jahr Pause gab Leipert Motorsport sein Comeback in der ADAC GT4 Germany - und das mit Erfolg. In beiden Läufen fuhren Marc de Fulgencio (21/ESP) und Robin Falkenbach (19/Niederkassel) im Mercedes-AMG GT4 auf Platz zwei. Falkenbach gewann zudem zweimal die Juinor-Wertung für Fahrer bis 20 Jahre.
Schnelle Gentlemen: Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (50/Pfullingen, beide Team Buchbinder Rent-a-Car) feierten in Oschersleben zwei Siege in der Trophy-Wertung. Das Duo gewann 2020 schon den Meistertitel in der Wertung für Bronze-Fahrer über 35 Jahre. Besonders stark: Grotstollen wurde in der Qualifikation zu Lauf eins Neunter und war damit der schnellste Porsche-Pilot im gesamten Feld.
Soziales Engagement: Der BMW M4 GT4 vom Team Driverse war mit einem Aufkleber von Jubi Juist in Oschersleben unterwegs. „Die Jugendbildungsstätte der Nordseeinsel Juist kümmert sich um junge Erwachsene, die ein wenig die Orientierung verloren haben“, erläutert Teamchefin Nicole Kösters. „Dort gibt es demnächst sogar eine Projektwoche in Kooperation mit unserem Team - das Driverse Jubi-Seminar. Ein volljähriger Teilnehmer und ein Betreuer werden danach unser Team an der Rennstrecke besuchen. Ziel der Aktion ist es, die persönlichen Stärken auszubauen.“
Rennstrecke trotz Verletzung: Clemens Pietzkowski, der Teamchef im Besagroup Racing Team, war mit einer großen Gipsschiene vom Handgelenk bis fast zur Schulter und entsprechender Schlinge im Fahrerlager unterwegs. „Beim Ausladen der Kisten vom Testtag ist mir eine Sehne durchgerissen“, erläutert er. Das Handicap hielt Pietzkowski jedoch nicht davon ab, vollen Einsatz zu geben. „Sonst arbeite ich für Fünf und diesmal eben nur für Drei“, lachte er.
Heimspiel mit Seil: 16 Teams waren in der ADAC GT4 Germany in Oschersleben unterwegs. Die kürzeste Anreise hatte Schubert Motorsport. „Luftlinie sind es von der Werkstatt zur Strecke nicht einmal 1000 Meter“, beschrieb Teamchef Thorsten Schubert. „Wir haben den BMW mit einem Seil in den Paddock gezogen. Bei so einer kurzen Entfernung lohnt nicht einmal das Aufladen auf den Hänger.“
Zweimal ohne Lenksäule: Bereits 2020 hatte Dörr Motorsport einen innovativen McLaren 570S bei ausgewählten Rennen der ADAC GT4 Germany aufgeboten. Das Fahrzeug ist mit dem System Space Drive von Schaeffler Paravan ausgestattet und kommt ohne herkömmliche Lenksäule aus. In Oschersleben war der McLaren wieder am Start und wurde von einem zusätzlichen Space Drive-Fahrzeug ergänzt. Dabei handelte es sich um einen Porsche 718 Cayman, der von W&S Motorsport eingesetzt wurde. Sowohl der McLaren als auch der Porsche werden 2021 noch weitere Rennen in der ADAC GT4 Germany bestreiten.