Zakspeed-Pilot Théo Nouet gewann die Junior-Wertung in der ADAC GT4 Germany. Zudem holte er gemeinsam mit Teamkollege Jan Marschalkowski Platz zwei in der Gesamtwertung.
Théo Nouet (19/FRA, Team Zakspeed) krönte sich beim Saisonfinale auf dem Nürburgring zum neuen Junior-Champion der ADAC GT4 Germany. Der Mercedes-AMG GT4-Pilot hatte am Ende einen Vorsprung von 16,5 Punkten auf den zweitplatzierten Stefan Bostandjiev (17/BUL, Overdrive Racing) im Porsche. Nouet ist somit Nachfolger seines diesjährigen Teamkollegen Jan Marschalkowski (18/Inning), der 2020 die Junior-Wertung für sich entschied. „Ich bin natürlich sehr glücklich, Junior-Champion zu sein. Das ist wirklich cool. Ein Großteil des Feldes war auch in der Junior-Wertung mit dabei, somit gab es viele Konkurrenten. Es ist außerdem sehr lustig, dass ich Jan nun als Junior-Champion beerbe“, erklärt Nouet.
Der schnelle Franzose aus Erquy drückte der Junior-Wertung über die gesamte Saison den Stempel auf. Lediglich beim Saisonauftakt in der Motorsport Arena Oschersleben lief es nicht nach Plan. Nach einem Ausfall in Lauf eins und einer Disqualifikation im Sonntagsrennen musste gleich der große Tiefschlag der Saison eingesteckt werden. Doch schon auf dem Red Bull Ring in Österreich konnte Nouet mächtig jubeln. Durch zwei Siege in der Junior-Wertung machte er ordentlich Boden in der Tabelle gut.
Saisonhöhepunkt war dann aber das Rennwochenende auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden. Dort feierten Nouet und Teamkollege Marschalkowski zwei Gesamtsiege, die für Nouet folglich auch jeweils den Junior-Triumph bedeuteten. „Wir haben das Wochenende komplett dominiert. Pole-Position und zwei Siege. Das war unbeschreiblich. Ich liebe diese Stecke einfach“, blickt der 19-Jährige noch immer gut gelaunt auf das Event in den Nordseedünen zurück. Nouet reiste aus Zandvoort zudem mit der Junior-Tabellenführung ab, die er bis zum Saisonende auch nicht mehr hergeben sollte.
Mit einem zweiten Platz und einem weiteren Klassensieg wurde die Tabellenführung auf dem Sachsenring weiter ausgebaut. Nach einem weiteren Podium auf dem Hockenheimring konnte beim Finale auf dem Nürburgring der Junior-Titel klargestellt werden. Bis zum letzten Rennen kämpften Nouet/Marschalkowski auch noch um die Gesamtwertung, die sie letztendlich auf Rang zwei beendeten. „Der Fahrer-Meistertitel war unser großes Ziel 2021. Es fällt mir noch immer schwer, mich richtig über Platz zwei zu freuen“, so Nouet. „Wir hatten keine oder höchstes ganz kleine Fehler gemacht. Aber es hat dennoch nicht gereicht. Glückwunsch an dieser Stelle nochmals an die Gesamtsieger Piana/Schrey.“
„Théos Stärke ist vor allem das Qualifying, da konnte ich dieses Jahr noch einiges von ihm lernen“, beschreibt Marschalkowski seinen schnellen Teamkollegen. Die beiden Youngster haben sich vor der Saison kennengelernt und wurden im Laufe des Jahres zu echten Freunden. Marschalkowski besuchte Nouet im Sommer für eine Woche zuhause in Erquy. Gemeinsam feierten sie in der Bretagne Nouets Geburtstag. „Für mich war klar – wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir uns auch privat verstehen. Wir telefonieren regelmäßig, tauschen uns aus und sprechen über die Familie“, erläutert der Franzose.
Théo Nouet, der im Team Zakspeed nur „The Flying Frenchboy“ genannt wird, hat 2015 mit dem Kartsport begonnen. 2018 fuhr er Formel 4 in Frankreich. „Ich mag den Formelsport jedoch nicht sonderlich. Außerdem hatte ich nicht das Geld, um in die größeren Klassen aufzusteigen. Somit fuhr ich 2019 die französische GT4-Meisterschaft in einem Audi. Ich liebe den GT-Sport einfach. Hier habe ich richtig Spaß.“ 2020 folgte der Wechsel auf den Aston Martin und in der GT4 European Series. Dort gewann Nouet gleich die Silber-Meisterschaft. „Im Winter wollte ich dann ein gutes GT4-Cockpit für 2021 finden. Als Zakspeed mich anrief, um in der ADAC GT4 Germany zu fahren, passte es für mich. Alle großen Hersteller schauen auf diese Serie. Somit würde ich mich gut präsentieren können“, beschreibt Nouet die Beweggründe für den Einsteig in die ADAC Serie. Der junge Franzose studiert derzeit und möchte 2022 seine Abschluss im Bereich Management mit Bezug auf Sport machen. In seiner Freizeit geht er gerne Fahrrad fahren und joggen. Um abschalten zu können, zieht es ihm regelmäßig an die Atlantikküste zum Angeln.
Wie es in der Saison 2022 mit ihm weitergehen wird ist noch nicht final fixiert. „Ich möchte in den GT3-Sport gehen“, schaut Nouet auf die kommende Saison. „Das ADAC GT Masters ist eine unfassbar starke Meisterschaft mit etlichen Werksfahrern. Hoffentlich werde ich dort 2022 am Start stehen. Aber auch die GT World Challenge gefällt mir. Aktuell kann ich noch nicht genau sagen, wo mein Weg hingehen wird.“