Mit einem fulminanten Endspurt sicherten sich Tom Kieffer und Christian Kosch den Titel in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany. 2020 wurden sie bereits Vize-Meister. Die Champions im Portrait.
Tom Kieffer (46/LUX) und Christian Kosch (44/LUX, beide Team Allied-Racing) sind die Meister der Trophy-Wertung in der ADAC GT4 Germany. Im Porsche 718 Cayman GT4 fuhr das Duo einen souveränen Vorsprung von 58 Punkten auf die Zweitplatzierten ein. „Die Freude über den Titel ist groß. Der Gewinn der Trophy-Meisterschaft war von Anfang an das gesteckte Ziel, nachdem wir 2020 erst im letzten Rennen geschlagen wurden. Was den Titel noch schöner macht, ist die Tatsache, dass das Niveau in der ADAC GT4 Germany so unbeschreiblich hoch ist“, freut sich Kieffer über den Erfolg.
Die schnelle Paarung aus Luxemburg ist mit gemischten Resultaten in die Saison 2021 gestartet. Sowohl beim Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben als auch auf dem Red Bull Ring in Österreich gab es jeweils einen zweiten Platz und einen Ausfall. Nach einem zweiten Platz im Samstagrennen auf dem Circuit Zandvoort folgte jedoch ein eindrucksvoller Durchmarsch. Kieffer/Kosch gewannen daraufhin alle sieben weiteren Saisonrennen und konnten sich somit beim Finale auf dem Nürburgring auch die Trophy-Krone aufsetzen.
„Der Saisonabschluss auf dem Nürburgring war zugleich auch das sportliche Highlight. Wir starteten das Samstagsrennen aus der zweiten Reihe auf Position vier. Ich fuhr kurzzeitig bis auf den dritten Platz vor und übergab den Porsche auf P4 liegend an Tom. Es hat richtig viel Spaß gemacht, mit den Jungs an der Spitze mitfahren zu können“, strahlt Kosch beim Rückblick auf das Finale. „Insgesamt fühlen wir uns in der ADAC GT4 Germany richtig wohl. Strecken wie Zandvoort oder der Sachsenring sind grandios und gleichzeitig eine Herausforderung. Das macht einfach nur Laune.“
Die beiden Luxemburger haben sich 2012 bei einem Track Day mit dem Straßenauto auf dem Nürburgring kennengelernt. „Er war damals drei Sekunden langsamer als ich“, lacht Kosch. „Doch im Folgejahr war er auf einmal drei Sekunden schneller. Verwundert fragte ich ihn, wie das sein kann und er antwortete mir, dass er sich einen Fahrercoach genommen hat. Das Lustige ist, dass dieser Coach Daniel Schwerfeld war, der 2021 gegen uns in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany antrat. Ich hatte Daniel dann ebenfalls verpflichtet.“
2014 ging es gemeinsam in den Porsche Sports Cup – zunächst im Straßenauto und später mit einem Cup-Porsche. Sprint-Rennen bestritten Kosch und Kieffer jeweils einzeln. Bei den Endurance-Rennen teilten sie sich das Fahrzeug. Schon zur Saison 2019 war der Einstieg in die ADAC GT4 Germany geplant, doch ein komplettes Engagement hatte sich kurzfristig zerschlagen. Kieffer absolvierte auf dem Hockenheimring einen Gaststart. 2020 folgte dann die volle Saison, die auf Platz zwei der Trophy-Wertung abgeschlossen werden konnte. „Die ADAC GT4 Germany war der logische Schritt vom Amateursport. Die ADAC Plattform ist hochprofessionell und sehr bekannt. Außerdem ist es von Luxemburg nicht wirklich weit bis nach Deutschland“, beschreibt Kieffer die Entscheidungsgrundlage für den Einstieg in die ADAC GT4 Germany.
Beide Rennfahrer sind keine Voll-Profis: Kieffer ist Ingenieur und besitzt ein Unternehmen in der Gebäudetechnik. Eine seiner ersten großen Leidenschaften war das Fallschirmspringen, er hat bereits rund eintausend Sprünge absolviert. Außerdem ist er gerne mit dem Mountainbike in den Bergen unterwegs. Auch Teamkollege Kosch hatte vor dem Motorsport ein außergewöhnliches Hobby. Als Windsurfer bestritt er internationale Wettbewerbe und spielt mittlerweile viel Tennis. Kosch ist selbstständiger Unternehmer im Finanzbereich.
Das Meister-Duo plant, den Trophy-Titel in der ADAC GT4 Germany zu verteidigen. „Aktuell ist noch nicht final entschieden, wie es 2022 weitergeht. Die Tendenz geht aber sehr stark dahin, auch im kommenden Jahr in der ADAC GT4 Germany zu starten. Das ist unser großer Wunsch“, erklärt Kieffer. „Wir wollen zurückkommen und den Titel verteidigen, dazu sind wir gerade in Gesprächen“, fügt Kosch an.