Dritter Saisonsieg für das Aston Martin-Duo von Prosport Racing. Bestes Saisonresultat für die zweitplatzierten Julian Hanses/William Tregurtha. Tom Kieffer und Christian Kosch gewinnen Trophy-Wertung.
Enge Duelle auf der Strecke, Taktikspiele und atemberaubende Überholmanöver: Das Samstagrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Sachsenring bot von der ersten bis zur letzten Minute grandiosen Motorsport. Am Ende triumphierten Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) im Aston Martin Vantage GT4. Durch ihren dritten Saisonsieg haben die beiden ehemaligen ADAC GT Masters-Piloten zudem die Tabellenführung in der ADAC GT4 Germany übernommen. Die beiden Mercedes-AMG GT4-Duos Julian Hanses (25/Hilden) und William Tregurtha (22/GBR, beide CV Performance Group) sowie Jan Philipp Springob (21/Olpe) und Robin Falkenbach (20/Niederkassel, beide Drago Racing Team ZVO) komplettierten das Podium. „Nachdem die Anspannung abfiel, war ich richtig emotional. Ich freue mich riesig über den Sieg auf dem Sachsenring. Das Team hat uns einfach ein perfektes Auto hingestellt“, jubelte Ortmann auf dem Podium.
Der 22-jährige Ortmann hatte das Rennen bereits von der Pole-Position aus begonnen und wandelte seine gute Ausgangslage gleich in die Führung um. Der von Rang drei losgefahrene Julian Hanses machte in der ersten Kurve derweil eine Position gut und schnappte sich Platz zwei von Markenkollege Jan Philipp Springob. Dahinter sicherte sich Marcel Lenerz (25/Ludwigsau, Piro Sports - Burg Zelem Foundation) im Toyota GR Supra GT4 Rang vier. In den ersten Rennminuten setzte sich Ortmann mit starken Rundenzeiten gleich ein wenig an der Spitze ab.
Doch dann wurde sein Vorwärtsdrang zunächst kurzzeitig gebremst. Aleks Stefanov (25/BUL, Overdrive Racing) kam in einem Porsche leicht von der Strecke ab und touchierte danach die Leitplanke, was für seinen Ausfall sorgte. Die Situation hatte eine rund siebenminütige Safety-Car-Phase zur Folge. Nach dem Restart behauptete Ortmann die Spitze vor Hanses und Springob, die untereinander jedoch heftig um die Silberposition kämpften. Während des Boxenstoppfensters musste die Rennleitung die Strecke mit einer Full-Course-Yellow erneut neutralisieren, da Porsche-Pilot Joachim Bölting (55/Gelsenkirchen, Overdrive Racing) ebenfalls in die Streckenbegrenzung einschlug.
Die Gelbphase während der Phase der Boxenstopps sorgte für viel Bewegung im Feld, die meisten Fahrzeuge vollzogen den Fahrerwechsel. Der zweitplatzierte Hanses wartete jedoch eine weitere Runde, um seinen Mercedes-AMG an Teamkollege Tregurtha zu übergeben. Die Taktik zahlte sich nicht aus. Tregurtha fiel hinter Springobs Teamkollege Robin Falkenbach auf Platz drei zurück. Davon unbeeindruckt blieb der führende Aston Martin, in dem Hugo Sasse Platz genommen hatte.
Während die ersten Positionen für den zweiten Rennabschnitt besetzt schienen, tobten auf den weiteren Plätzen zahlreiche Zweikämpfe. So musste Cedric Piro (24/Heusweiler), der den viertplatzierten Toyota von Lenerz übernahm, gegen den Aston Martin von Romain Leroux (19/FRA, Dörr Motorsport) verteidigen. Rund neun Minuten vor Schluss setzte sich Leroux schließlich durch und fuhr gemeinsam mit Ben Dörr (17/Butzbach) auf Platz vier.
Aber auch auf den Podiumsplätzen ging es nochmals zur Sache. Tregurtha schloss immer mehr zu Falkenbach auf und überholte diesen in der vorletzten Runde, was ihm und Teamkollege Hanses die zweite Position einbrachte. Hugo Sasse fuhr an der Spitze derweil zum Laufsieg. Das bedeutete für den 18-Jährigen auch einen Klassensieg in der Junior-Wertung.
Rang fünf ging an Nicolaj Møller Madsen (29/DNK) und Finn Zulauf (18/Königstein im Taunus, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche vor den Aston Martin-Piloten Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport). Piro fiel im Toyota in der Schlussphase noch bis auf die siebte Position zurück. Achte wurden die amtierenden Champions Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (36/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 vor Pavel Lefterov (24/BUL) und Stefan Bostandjiev (18/BUL, beide Overdrive Racing) im Porsche sowie deren Markenkollegen Max Kronberg (35/Berlin) und Hendrik Still (35/Kempenich, beide W&S Motorsport). Der Sieg in der Trophy-Wertung ging an das Porsche-Duo Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing).
Mike David Ortmann - Sieger für Prosport Racing: „Wir haben bereits im vergangenen Jahr auf dem Sachsenring gewonnen und diesen Triumph nun wiederholt. Das ist eine tolle Teamleistung. Heute war viel Reifenabrieb auf der Strecke. Somit galt es, die Ideallinie zu halten. Das ist mir gut gelungen. Ich konnte Hugo das Auto in einem perfekten Zustand überlassen. Er hat dann einen tollen Job gemacht und das Rennen nach Hause gefahren.“
Hugo Sasse - Sieger für Prosport Racing: „Die Stimmung ist bei uns jetzt natürlich super. Mein Stint gelang mir richtig gut. Während der Full-Couse-Yellow hatten wir ein wenig Zeit eingebüßt. Doch danach musste ich nur noch die Reifen managen. Ich freue mich bereits sehr auf das Rennen am Sonntag, das wir als Tabellenführer in Angriff nehmen. Der nächste Sieg ist natürlich das Ziel. Wir fokussieren uns derzeit nur auf die einzelnen Rennen und schauen noch nicht in Richtung Titelkampf.“
Julian Hanses - Platz zwei für CV Performance Group: „Ich bin sehr glücklich über das Resultat. Ich glaube, dass unser Speed heute nicht mehr hergegeben hätte. Wir waren der beste Mercedes-AMG - auch das freut uns. Beim Start hatte ich innen in der Kurve mehr Grip und konnte so die zweite Position einnehmen. In der Full-Course-Yellow wurde es nochmals spannend, da alle Anderen gleich in die Box gefahren sind – wir jedoch etwas später. Will hatte danach aber den zweiten Platz zurückgeholt. Morgen wollen wir gewinnen.“
William Tregurtha - Platz zwei für CV Performance Group: „Es ist einfach nur großartig. Ich bin zurück in die ADAC GT4 Germany gekommen und konnte gleich auf Platz zwei fahren. Somit hatte ich extrem viel Spaß. Unser Auto fühlte sich heute richtig gut an und Julian hatte einen perfekten ersten Stint absolviert. Zum Rennende lag ich zunächst noch auf Platz drei, konnte den Abstand aber stetig verringern. In der vorletzten Runde fuhr ich schließlich vorbei und konnte mit Platz zwei ein tolles Ergebnis klarstellen.“