Nach 2021 krönten sich Tom Kieffer und Christian Kosch auch 2022 zum Trophy-Meister der ADAC GT4 Germany. Das Porsche-Duo aus Luxemburg konnte den Titel bereits vorzeitig klarstellen.
Mission erledigt: Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing) sind die Trophy-Champions der Saison 2022 in der ADAC GT4 Germany. Die beiden Porsche 718 Cayman GT4-Piloten konnten ihren Titel aus der Saison 2021 somit verteidigen. 2020 wurden sie in der Wertung für Piloten mit FIA-Status Bronze über 35 Jahre Zweite. „Der Meistertitel ist natürlich etwas ganz Besonderes“, freut sich Kieffer. „Die Resonanz in unserem privaten Umfeld war groß. Wenn man dort über den ADAC, die GT4 Germany uns den Titel spricht, ist das immer ein Wow-Effekt.“
Für die beiden Luxemburger startete die Saison 2022 direkt nach Maß. Beim Saisonauftakt in der Motorsport Arena Oschersleben gab es gleich einen Doppelsieg. Nicht nach Plan lief es dann beim zweiten Rennwochenende auf dem Red Bull Ring. Das erste Rennen musste vorzeitig beendet werden, da es eine Kollision mit einem Mitbewerber gab, die zu einem Kühlerschaden führte. „Das war natürlich der Tiefpunkt der Saison“, blickt Kosch zurück. In Lauf zwei auf der Strecke in der Steiermark konnte mit einem zweiten Platz aber Wiedergutmachung betrieben werden. Mit einem Doppelsieg auf dem Circuit Zandvoort holten sich Kieffer/Kosch die Trophy-Tabellenführung zurück und sicherten sich zusätzlich auch die inoffizielle Halbzeitmeisterschaft. „Das Rennwochenende in den Niederlanden war auf jeden Fall unser Saison-Highlight“, so Kieffer. „Die Ergebnisse haben gepasst. Die Strecke in Zandvoort hat mich schon immer begeistert. Dazu kommt noch die tolle Atmosphäre mit dem Strand direkt nebenan.“
Nach einem zweiten und dritten Platz auf dem Nürburgring ging es zum fünften Rennwochenende auf den Sachsenring. Auf der Strecke bei Chemnitz konnten die Porsche-Piloten mit dem dritten Doppelsieg der Saison vorzeitig der Titel gewinnen. „Die Meisterschaft direkt schon am Sachsenring einzufahren, kam für uns überraschend. Doch unsere direkten Konkurrenten hatten zwei Ausfälle. Gerne hätten wir es mit ihnen auf der Strecke ausgefochten. Doch es ist, wie es ist“, beschreibt Kieffer. Das Duo Kieffer/Kosch kann beim Finale vom 21. bis 23. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg nun nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. „Somit können wir das Rennwochenende ganz entspannt angehen. Der Druck ist weg. Das sportliche Ziel ist der nächste Doppelsieg. Zudem wollen wir versuchen, in die Top Zehn der Gesamtwertung vorzustoßen“, schaut Kosch auf das Finale voraus.
Tom Kieffer und Christian Kosch haben sich 2012 bei einem Track Day auf dem Nürburgring kennengelernt. 2014 ging es gemeinsam in den Porsche Sports Cup. Nachdem Kieffer 2019 einen Gaststart in der ADAC GT4 Germany absolviert hatte, bestritten sie 2020 die komplette Saison in der ADAC Serie. Seitdem zählen sie mit einem Vize-Titel und zwei Meisterschaften zu den herausragenden Piloten der Trophy-Wertung.
Durch ihre offene und sympathische Art haben die beiden Luxemburger inzwischen auch einige Freunde und Bekannte für den Motorsport begeistert und ins Rennauto gebracht. „SIe fahren jetzt alle GT4. Wir haben mit Allied-Racing ein kleines Programm aufgebaut und treten bei Track Days gegeneinander an“, erzählt Kosch. „Das macht uns jede Menge Spaß und es ist unbeschreiblich schön, die Entwicklung jedes Einzelnen mitverfolgen zu können. Demnächst wollen sie auch an echten Rennveranstaltungen teilnehmen.“
Bei Tom Kieffer, der ein Unternehmen in der Gebäudetechnik besitzt, ist das Motorsport-Gen zudem weiter vererbt worden. Sein 13-jähriger Sohn Lenny sitzt mittlerweile im dritten Jahr im Kart und wurde 2021 Luxemburger Meister. „Er hat zwischenzeitlich auch schon einige Rennen in Europa bestritten. Das macht ihm sehr viel Spaß“, ist Kieffer-Senior stolz auf den Nachwuchs. Christian Kosch ist selbstständiger Unternehmer im Finanzbereich und hat zwei Töchter, die hingehen keine Ambitionen in Bezug auf eine Motorsportkarriere besitzen.
Ob die diesjährigen Trophy-Champions den Titel in der ADAC GT4 Germany verteidigen werden, steht aktuell noch nicht fest. „Wir haben bereits erste Gespräche geführt, aber noch keine Entscheidung für 2023 getroffen“, erläutert Kieffer. „Insgesamt finden wir die ADAC GT4 Germany aber klasse – und das nicht nur auf der Strecke. Beispielsweise freut es uns jedes Mal, wenn wir im Fahrerlager die strahlenden Gesichter der zahlreichen Fans sehen. Denn die Zuschauer können beim ADAC Rennwochenende so viel erleben. Vor vollen Tribünen dann die Rennen der ADAC GT4 Germany zu bestreiten, ist grandios. Doch wie gesagt, haben wir unser Programm für nächstes Jahr noch nicht finalisiert.“