Die ADAC GT4 Germany ist in der Motorsport Arena Oschersleben fulminant in ihre fünfte Saison gestartet. Das sind einige spannende Geschichten und Hintergründe direkt aus dem Paddock.
Class of 2023: Am Sonntagmittag fanden sich die Piloten der ADAC GT4 Germany-Saison 2023 zu einem Gruppenbild im Fahrerlager vor der ADAC Hospitality ein. Insgesamt traten in Oschersleben 54 Fahrer aus 18 Nationen an, darunter mit Celia Martin (23/FRA), Fabienne Wohlwend (25/LIE) und Jessica Bäckman (25/SWE, alle Prosport Racing) auch drei Frauen.
Fünf neue Rennställe: Mit BWT Mücke Motorsport, FK Performance Motorsport, Project 1, Wimmer Werk Motorsport und Walkenhorst Motorsport feierten fünf Teams ihr Debüt in der ADAC GT4 Germany. „Wir sind im Fahrerlager toll aufgenommen worden und haben viele neue Erfahrungen gesammelt“, erklärt FK Performance-Teamchef Martin Kaemena. „Der sportliche Wettbewerb in der ADAC GT4 Germany ist sehr hoch. Wir freuen uns auf eine spannende Saison.“
Volles Haus: Nach vier Saisons im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters, startete die ADAC GT4 Germany in Oschersleben erstmals bei der DTM. Das Fahrerlager war begeistert vom großen Zuspruch der Fans auf dem Rängen. Insgesamt verfolgten 35.000 Wochenendzuschauer das Event in der Magdeburger Börde.
F1-Reifen für den Papa: Gabriele Piana (36/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport) holte Startplatz eins für das Sonntagsrennen. Es war seine dritte Pole Position in der ADA GT4 Germany. Im Rahmen des Pirelli Pole Position Award bekam Piana einen Formel-1-Windkanalreifen mit individueller Gravur überreicht. „Meine letzten beiden Award-Präsente habe ich jeweils ans Team weitergeschenkt“, verriet er. „Doch diesen so speziellen Reifen nehme ich mit nach Hause und übergebe ihn an meinen Vater, der sich sicherlich richtig darüber freut. Er ist ein großer Motorsport-Fan.“
24h-Sieger im Feld: Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Maxime Oosten (19/NLD, Project 1) nach Oschersleben. Am Wochenende zuvor hatte der BMW M4 GT4-Pilot die GT4-Klasse (SP10 genannt) beim ADAC 24h Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. „Der Triumph war natürlich eine Extra-Motivation. Es war mein erstes 24h Rennen auf der Nordschleife. Gleich zu gewinnen, war einfach nur grandios“, strahlte der Niederländer.
Neuer Aston: Prosport Racing hatte am Samstagabend eine Zusatzschicht eingelegt. Der Aston Martin Vantage GT4 von Yevgen Sokolovskiy (44/UKR) und Damon Surzyshyn (45/CAN) wurde nach dem Rennen im Absprache mit der Rennleitung ausgetauscht. „Es gab einen Schaden am Differenzial. Das konnte auf die Schnelle vor Ort nicht repariert werden. Somit entschieden wir uns, das Chassis zu wechseln“, erläuterte Team-Manager Dirk Theimann. „Wir haben immer ein Ersatzfahrzeug dabei. Der im Rennen am Sonntag verwendete Aston Martin hat zuvor die 24 Stunden auf dem Nürburgring absolviert. Somit waren einige Anpassungen notwendig. Ein großes Lob an die Mechaniker, die einen tollen Job gemacht hatten.“
Erstmals Trophy-Sieger: Max Kronberg (36/Berlin, AVIA W&S Motorsport) tritt bereits seit 2021 in der ADAC GT4 Germany an. Seit 2023 ist er erstmals in der Trophy-Wertung punktberechtigt. Gleich im Samstagsrennen gelang dem Porsche 718 Cayman GT4-Pilot der Klassensieg. „Ich habe mich sehr über diesen Erfolg gefreut – insbesondere da es danach zunächst nicht aussah. Wir hatten kein gutes Qualifying und im Rennen wurde ich dann auch noch von einem Trophy-Kollegen ins Kiesbett abgeräumt. Somit lag ich mit viel Rückstand am Ende des Feldes. Dennoch standen wir an Ende ganz oben“, so Kronberg. „Die Trophy-Wertung habe ich die letzten Jahre immer von außen verfolgt. Nun selbst dabei zu sein, ist super.“
Von Oschersleben nach Le Mans: Am zweiten Juni-Wochenende werden in Westfrankreich die legendären 24 Stunden von Le Mans ausgetragen. Erstmals mit dabei ist Walkenhorst Motorsport, die einen Ferrari 488 GTE einsetzen. „Der erste LKW ist bereits am Samstag nach Le Mans gefahren“, beschrieb Team-Manager Niclas Königbauer. „Wir sind mit rund 20 Mitarbeitern vor Ort. Ungefähr die Hälfte der Mechaniker, die dieses Jahr in der ADAC GT4 Germany aktiv sind, werden in Le Mans am Ferrari arbeiten. Wir freuen uns wahnsinnig auf das Rennen und nehmen viel Rückenwind aus Oschersleben mit nach Frankreich.“