Die ADAC GT4 Germany feierte beim Auftritt in der Eifel Saisonhalbzeit 2023 – und im Paddock war wieder jede Menge los. Das sind einige spannende Geschichten und Notizen.
Gäste aus Down Under: Brock Gilchrist (19/NZL) und Rylan Gray (16/AUS, beide KCMG) absolvierten nach einer erfolgreichen Saison in der neuseeländischen Toyota 86 Championship einen Gaststart in der ADAC GT4 Germany und waren begeistert. „Einmal auf dem Nürburgring zu starten, war immer mein Traum. Die ADAC GT4 Germany ist eine wirklich wettbewerbsfähige Serie, in der es extrem eng zugeht“, erklärte Gray. „Wir haben das Rennwochenende total genossen. Vielleicht kommen wir ja irgendwann zurück.“ Auch sportlich lief es für das Toyota GR Supra GT4-Duo gut. Im ersten freien Training konnte Gray die Bestzeit aufstellen. Das Rennen am Sonntag wurde in den Top Ten beendet.
Rekord ausgebaut: Am Samstag holte Hugo Sasse (19/Aschersleben, Prosport Racing) seine bereits fünfte Pole-Position in der ADAC GT4 Germany und führt diese Statistik als alleiniger Rekordhalter an. „Der Rekord ist schön, doch man arbeitet immer von Rennen zu Rennen und versucht das Beste herauszuholen“,so der Aston Martin-Pilot. „Natürlich wäre es klasse, wenn in Zukunft noch weitere Poles dazukommen.“
Rennfahrer als Reiseleiter: Die DTM, in deren Rahmenprogramm die ADAC GT4 Germany 2023 antritt, hatte auf dem Nürburgring ein ganz besonderes Spektakel zu bieten. Unter der Bezeichnung „Track-Safari“ wurde eine weitere Session ausgetragen, in der Fans in Bussen um die Strecke chauffiert wurden und die GT3-Rennen somit aus nächster Nähe in Action erleben konnten. Die ADAC GT4-Piloten Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, Prosport Racing) und Jan Philipp Springob (22/Olpe, CV Performance Group) gaben am Bus-Mikrofon mit ihrem Detail-Wissen interessante Erläuterungen. „Es hat richtig Spaß gemacht, auf diese Weise mit den Fans interagieren zu können“, meinte Springob. „Es war auch für mich eine spannende Erfahrung zu erleben, wie es ist, wenn ein GT3-Auto mit Fullspeed an einem Reisebus vorbeifährt.“ Spannender Fakt am Rande: Sowohl Ortmann als auch Springob konnten auf dem Nürburgring einen Laufsieg in der ADAC GT4 Germany feiern.
Neuer Look: Der Porsche 718 Cayman GT4 von Tano Neumann (48/BGR) und Joachim Bölting (56/Gelsenkirchen, beide Overdrive Racing) hatte auf dem Nürburgring eine neue bunte Folierung mit Zirkus-Motiven. „Der Rennsport wird weltweit ja bekanntlich als Motorsport-Zirkus tituliert“, erklärte Bölting die Idee hinter dem Konzept. „Wir hatten diese Saison bislang viele Probleme und Unfälle. Somit hatten wir entschieden, dass nun ein anderes Design her muss – denn das alte war irgendwie mit Pech verbunden.“
Erstmals im echten Rennauto: Leon Erger (22/Wiehl), der zuvor lediglich im SimRacing startete, absolvierte auf dem Nürburgring sein erstes Rennwochenende im realen Motorsport und startete in einem Prosport-Aston Martin mit Raphael Rennhofer (16/AUT). „Auf eine merkwürdige Weise war es sehr vertraut“, beschrieb Erger seine Einrücke im Cockpit. „Das Abfangen des ersten Querstehers fühlte sich tatsächlich wie im Sim an und ich war überrascht, dass ich das auf Anhieb hinbekommen hatte - eigentlich total verrückt.“ Erger/Rennhofer hatten auf dem Nürburgring einen starken Speed. Die Rennen wurden von den Positionen drei und elf in Angriff genommen. Highlight war Rang sieben im Samstagsrennen.
Bei Rückkehr ganz vorne: Leo Pichler (21/AUT) feierte in einem Porsche von Wimmer Werk Motorsport auf dem Nürburgring sein Saisondebüt 2023 in der ADAC GT4 Germany - und wusste zu beeindrucken. Für Lauf zwei am Sonntag konnte der Österreicher die Pole-Position erzielen. „Ich bin aktuell im GTC Race im Rahmen des ADAC Racing Weekend unterwegs. Auf dieser Plattform kann ich mich super weiterentwickeln“, beschrieb der Österreicher, der 2021 und 2022 schon in der ADAC GT4 Germany antrat. „Ich kam mit viel Selbstvertrauen an den Nürburgring und habe mich mächtig gefreut, vorne mitfahren zu können.“
Erster Trophy-Sieg: In Lauf eins am Samstag feierten Yevgen Sokolovskiy (44/UKR) und Damon Surzyshyn (46/CAN, beide Prosport Racing) im Aston Martin ihren ersten Sieg in der Trophy-Wertung. „Wir sind mega zufrieden, zumal wir zusätzlich auch in die Top Ten der Gesamtwertung fuhren“, strahlte Sokolovskiy, der seit 2021 in der ADAC GT4 Germany startet und zu den Sympathieträgern im Fahrerlager zählt. „Ich habe hier richtig viel Freude. Die Trophy-Wertung gefällt mir sehr gut. Unser Saisonziel ist Tabellenplatz drei.“