Im BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport sicherte sich Marat Khayrov den Trophy-Titel der ADAC GT4 Germany. Khayrov ist bereits seit zwölf Jahren im Motorsport unterwegs. Im Portrait spricht er über seinen Triumph.
Großer Erfolg für Marat Khayrov (36/KGZ): Der Pilot von Hofor Racing by Bonk Motorsport gewann in dominierender Weise den Titel 2023 in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany, die für Gentleman-Piloten über 35 Jahre mit FIA-Status Bronze ausgeschrieben war. Im BMW M4 GT4 erzielte Khayrov in zwölf Saisonrennen sieben Klassensiege und fünf zweite Plätze. „Der Titel fühlt sich noch immer unglaublich schön an. Denn der Wettbewerb in der ADAC GT4 Germany ist auf einem komplett anderen Level, als ich es zuvor gewohnt war“, erklärt Khayrov. „Es ist zudem der bislang größte Erfolg meiner motorsportlichen Laufbahn.“
Der 36-Jährige teilte sich das BMW-Cockpit mit Gabriele Piana (37/ITA) – dem Fahrer-Champion der ADAC GT4 Germany 2021. Das privat befreundete Duo konnte 2023 auch in der Gesamtwertung glänzen und die Saison final auf Platz sechs beenden. Dabei wurden immer wieder Ausrufezeichen gesetzt. Beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring fuhren Khayrov/Piana beispielsweise auf Gesamtrang zwei.
„Hockenheim war auf jeden Fall etwas ganz Besonderes, da wir auf das Gesamtpodium fahren konnten“, blickt Khayrov zurück. „Doch wir hatten auch weitere Highlights. In Zandvoort waren wir richtig schnell unterwegs und hätten vielleicht schon dort das erste Gesamtpodium einfahren können. Aber dann gab es ein Probleme mit der Traktionskontrolle, was mich etwas einbremste. Am Sachsenring mussten wir aufgrund einer Disqualifikation anstatt von Platz drei vom Ende des Feldes starten, beendeten das Rennen aber dennoch auf der sechsten Position. Tatsächlich war die ganze Saison für mich ein ganz großes Highlight.“
Khayrov startete seine motorsportliche Karriere vor rund zwölf Jahren im sogenannten Time-Attack-Bereich. Dabei handelt es sich um eine Art Einzelzeitfahren. Mit einem 1er BMW gewann er 2013 in Russland seinen ersten Titel. 2019 wurde er mit einem M3 erneut Champion. Im selben Jahr absolvierte er auf dem Nürburgring auch seinen ersten motorsportlichen Auftritt außerhalb Russlands. Nach all den gesammelten Erfahrungen entschied Khayrov danach, nicht mehr nur gegen die Stoppuhr antreten zu wollen, sondern mit anderen Piloten auch in Rad-an-Rad-Duellen um die Plätze auf der Rennstrecke zu kämpfen.
Mit Erfolg: 2021 konnte er im BMW M4 GT4 bereits vier Podiumsergebnisse in seiner Heimat einfahren. 2022 gewann er dann die GT-Klasse der russischen Langstrecken-Meisterschaft und trat bei einem 4h Rennen auf dem Moscow Raceway erstmals auch gemeinsam mit Gabriele Piana an. Im vergangenen Herbst entwickelte Piana schließlich die Idee, 2023 gemeinsam in der ADAC GT4 Germany an den Start zu gehen – und Kharyov war sofort begeistert, denn so eröffnete sich ihm die Möglichkeit, sein Können auf internationalem Niveau zu vergleichen.
Neben dem Motorsport ist Khayrov seit rund 15 Jahren erfolgreich in der Agrarbranche aktiv. „Ich nenne mich selbst einen Farmer“, lacht er. Seit 2023 arbeitet Khayrov in Kasachstan. Somit hatte der 36-Jährige zu den Rennen der ADAC GT4 Germany immer eine recht lange Anreise. In seiner Freizeit ist er viel mit dem Fahrrad unterwegs und spielt auch gerne Tennis. Eine weitere Leidenschaft ist das Wellenreiten mit dem Surfbrett.
Derzeit steht noch nicht fest, ob Marat Khayrov seinen Titel in der ADAC GT4 Germany verteidigen wird. „Ich bin natürlich daran interessiert, zurückzukommen und auch in der Gesamtwertung einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Doch das Ganze hängt natürlich von den Sponsoren ab“, erläutert der Champion. „Außerdem ist es mein Traum, einmal das 24h Rennen auf dem Nürburgring zu bestreiten. Somit peile ich im kommenden Jahr auch das Erzielen der Nordschleifen-Permit an. Falls ich 2024 tatsächlich nicht in der ADAC GT4 Germany starten sollte, werde ich sicherlich einige Rennen als Zuschauer auf der Tribüne anschauen und das Hofor Racing by Bonk Motorsport-Team im Fahrerlager besuchen. Denn ich habe mich dieses Jahr in der Serie richtig wohl gefühlt.“