Zweiter Saisonsieg für Fahrerduo der CV Performance Group. Champions Ortmann/Sasse auf Platz zwei. Aston Martin-Piloten Sokolovskiy/Surzyshyn mit erstem Trophy-Triumph.
Das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring bot Spannung, Dramatik sowie Taktik-Kniffe bei wechselnden Wetterbedingungen - und somit packenden Motorsport. Am Ende triumphierten Jan Philipp Springob (22/Olpe) und Simon Primm (18/Großschirma, beide CV Performance Group) im Mercedes-AMG GT4, die ihren zweiten Saisonsieg 2023 feiern konnten. In einem rundenlangen Duell um Platz zwei setzte sich der Aston Martin Vantage GT4 der amtierenden Champions Hugo Sasse (19/Aschersleben) und Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) gegenüber den Markenkollegen Ben Dörr (18/Butzbach) und Théo Nouet (21/FRA, beide Dörr Motorsport) durch. „Wir sind natürlich mega happy über den Sieg, denn nun sind wir wieder voll im Meisterschaftskampf mit dabei“, jubelte Springob auf dem Podium.
Kurz vor Rennstart öffnete der Eifel-Himmel seine berüchtigten Schleusen und sorgte noch in der Startaufstellung für Hektik, da das Feld der ADAC GT4 Germany komplett auf Regenreifen umsattelte. Nach einem Rennstart, der aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety-Car absolviert wurde, setzte sich Pole-Setter Sasse direkt an der Spitze ab. Seinen Speed konnte zunächst nur Markenkollege Ben Dörr mitgehen. Eine Kollision im Hinterfeld sorgte nach rund zehn Rennminuten für eine Unterbrechung mit der roten Flagge und auch nach dem erneuten Start hinter dem Safety-Car konnten Sasse und Dörr die ersten beiden Plätze behalten. Der spätere Laufsieger Jan Philipp Springob fuhr in der ersten Rennhälfte auf der fünften Position.
Kurz nach dem Öffnen des Boxenstoppfensters sorgte eine erneute kurze Safety-Car-Phase für weitere Spannung. Denn einige Fahrzeuge aus dem Mittelfeld wurden bei abtrocknender Strecke für den Wechsel auf Slicks in die Boxengasse beordert, was zunächst wie die richtige Entscheidung wirkte. Die Spitze blieb hingegen mit Regenreifen auf der Strecke. Doch dann kam der nächste Regenschauer über die Strecke daher und sorgte für Erleichterung im Vorderfeld. Springob bog als erstes der Spitzen-Fahrzeuge zum Fahrerwechsel auf Primm ab und konnte dadurch profitieren. Denn Partner Primm lag nach dem anschließenden Boxenstopp des zu Beginn zweitplatzierten Aston Martin von Dörr Motorsport, den Théo Nouet von Ben Dörr übernommen hatte, in direkter Schlagdistanz. Kurz drauf überholte Primm den Franzosen.
Der zu Rennbeginn führende Prosport-Aston Martin kam erst ganz zum Ende des Boxenstoppfensters zum Fahrerwechsel von Sasse auf Ortmann, der sich bei der Herausfahrt aus der Boxengasse auf der Position zwischen Primm und Nouet wiederfand. Im weiteren Rennverlauf konnte Primm mit schnellen Rundenzeiten die Führung auf über acht Sekunden ausbauen. Somit konnte auch eine Penalty-Lap, die zu Rennende noch wegen eines Vergehens beim Boxenstopp ausgesprochen wurde, nicht mehr am zweiten Saisonsieg von Springob/Primm rütteln. Primm war somit auch in der Juniorwertung erfolgreich.
Zwischen Ortmann und Nouet gab es über weite Teile der zweiten Rennhälfte ein sehenswertes Duell um Platz zwei, welches der Deutsche letztendlich für sich entschied. Kurzzeitig sogar vor den Beiden lag Marcel Lenerz (25/Ludwigsau, BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport), doch für den Mercedes-AMG-Piloten und Teamkollege Denis Bulatov (24/Köln) reichte es am Ende lediglich zu Rang vier. Fünfte wurden Nicolaj Møller Madsen (30/DNK) und Ivan Ekelchik (26/ARM, beide Wimmer Werk Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4 vor Patrick Steinmetz (22/Nittel) und Ferdinand Winter (19/Grafenrheinfeld) in einem weiteren Mercedes-AMG der CV Performance Group. Platz sieben ging an die Serien-Neulinge Leon Erger (22/Wiehl) und Raphael Rennhofer (16/AUT, beide Prosport Racing) im Aston Martin. Dominique Schaak (32/Magdeburg) und Philipp Gogollok (17/Bad Homburg, beide EastSide Motorsport) erreichten im Mercedes-AMG Rang acht vor Pavel Lefterov (25/BGR) und Stefan Bostandjiev (19/BGR, beide Overdrive Racing) in einem weiteren Porsche. Die Top Zehn komplettierten Yevgen Sokolovskiy (44/UKR) und Damon Surzyshyn (46/CAN, beide Prosport Racing). Die Aston Martin-Fahrer gewannen somit erstmals in diesem Jahr die Trophy-Wertung.
Jan Philipp Springob - Sieger für CV Performance Group „Nachdem es in Zandvoort nicht nach Plan lief, ist der Triumph natürlich klasse. Mein Stint war extrem schwierig. Wir sind einen niedrigen Reifendruck gefahren, somit war es nicht einfach, zu Beginn die Pace mitzugehen. Dann hatte der Kommandostand mitgeteilt, dass ich etwas langsamer machen solle, um die Regenreifen zu managen. Ich habe daraufhin ganz entspannt meine Runden gedreht. Dann hat mich das Team zum richtigen Zeitpunkt in die Box beordert und Simon hat das Rennen perfekt zu Ende gefahren.“
Simon Primm - Sieger für CV Performance Group „Der Sieg ist atemberaubend. Einen großen Anteil daran hat aber auch das Team, das sich eine super Strategie ausgedacht hat. Wir sind zum Ende des Safety-Cars in die Box gekommen. Danach habe ich Théo auf der Strecke und Mike David bei der Ausfahrt aus der Boxengasse überholt. Ich konnte daraufhin einen großen Vorsprung herausfahren, somit hatte auch die Penalty-lap keine Auswirkung mehr. Zum Ende versuchte ich hauptsächlich, die Regenreifen über nasse Stellen auf der Strecke zu kühlen. Jetzt freuen wir uns auf das Sonntagsrennen, in dem wir erneut angreifen wollen.“
Hugo Sasse - Platz zwei für Prosport Racing „Leider nicht der Sieg - doch es ist dennoch schön, wieder einen Pokal mit nachhause zu nehmen. Gerade bei diesen Bedingungen ist Platz zwei ein Top-Ergebnis. Ich hatte eine super Pace im Regen. Das Fahren hat mir heute richtig viel Spaß gemacht. Bei abtrocknender Strecke war unser Luftdruck etwas zu hoch. Außerdem hatten wir Pech mit dem Safety-Car zu Rennmitte, somit reichte es eben nur zu Rang zwei.“
Mike David Ortmann - Platz zwei für Prosport Racing „Erwartungsgemäß war es ein schwieriges Rennen mit Mischbedingungen auf der Strecke. Es war natürlich schade, den Sieg sozusagen in der Box verloren zu haben. Dennoch war es ein tolles Rennen. Es galt zu Überleben und wir haben das irgendwie geschafft. Unser Hauptziel war es, wichtige Punkte einzufahren. Das ist uns gelungen. Jetzt hoffen wir, dass wir morgen noch einen Platz weiter vorne ins Ziel kommen.“
Théo Nouet - Platz drei für Dörr Motorsport „Wir hatten uns an den ersten beiden Wochenenden etwas schwer getan, woraufhin wir etwas am Auto geändert hatten. Nun sind wir zurück im Spiel und freuen uns natürlich über den dritten Platz. Der Kampf mit Mike David war richtig gut und fair, denn es gab keinen Kontakt. Morgen ist mein Ziel die Pole-Position.“
Ben Dörr - Platz drei für Dörr Motorsport „Nach den letzten Rennen fühlt sich das Podium super an. Das haben wir uns redlich verdient, da wir zuletzt viel Arbeit investiert hatten. Wir fuhren sogar mit um den Sieg, doch hatten etwas Pech mit Regen und Safety-Car. In meinem Stint konnte ich nach der Rotphase gut mit dem Führenden mithalten. Doch bevor es zu einem Überholversuch kam, musste ich zum Fahrerwechsel in die Box abbiegen.“