ADAC GT4 Germany ·28.5.2024

Fahrerlager-Radar vom Lausitzring

Die ADAC GT4 Germany absolvierte auf dem Dekra Lausitzring das zweite Rennwochenende der Saison 2024 – und im Fahrerlager war wieder einiges los. Die spannenden Geschichten und Hintergründe direkt aus dem Paddock.

Nachtschicht: Viel zu tun hatte auf dem Lausitzring SAPE Motorsport. Während des Testtages am Donnerstag gab es im Audi R8 LMS GT4 des tschechischen Rennstalls einen Brand. „Wir wollten dennoch am Rennwochenende teilnehmen. Somit bin ich direkt nach der Session die rund 250 Kilometer zum Teamsitz bei Liberec gefahren und habe Teile geholt“, erzählte Teamchef Petr Samek. „Das Team hat dann die Nacht durchgearbeitet. Eine Stunde vor dem zweiten freien Training war alles fertig. Das war knapp, aber auch eine grandiose Mannschaftsleistung.“

Die beiden Mercedes-AMG von BWT Mücke Motorsport © Foto: ADAC

Heimspiel für Mücke: Das Team BWT Mücke Motorsport hat seinen Sitz in Berlin. Somit ist der Lausitzring die Heimstrecke des Traditionsrennstalls. „Die Anreise dauert nur knapp eine Stunde. Am Wochenende hatten wir auch reichlich Gäste mit vor Ort“, so Teamchef Stefan Mücke, der früher selbst Rennfahrer war. „Tatsächlich testen wir aber nicht mehr auf dem Lausitzring als auf anderen Rennstrecken. Ich persönlich gab mein Lausitzring-Debüt im Jahre 2000. Da wurde die Anlage frisch eröffnet.“ Auch sportlich lief das Rennwochenende nach Plan. Enzo Joulié (20/AND) und Marc de Fulgencio (24/ESP) gewannen für BWT Mücke Motorsport das Sonntagsrennen.

Champion vor Ort: Mike David Ortmann holte 2022 und 2023 den Titel in der ADAC GT4 Germany und startet 2024 im ADAC GT Masters. Am Lausitzring saß er jedoch trotzdem im Aston Martin Vantage GT4, da er für Zakspeed ESM den Testtag bestritt. „Wir probierten einige Dinge am Set-up aus. Ich kenne das Auto ja ganz gut“, erläuterte Ortmann, der inzwischen auch Aston Martin-Junior ist. „Über das Rennwochenende habe ich die beiden Piloten auch ein wenig gecoacht. Es ist immer schön, an der Rennstrecke zu sein.“

Trophy-Piloten: Markus Eichele (li.) und Max Kronberg © Foto: ADAC

Trophy-Triumphe: Die Siege in der Trophy-Wertung gingen am Samstag an BMW M4 GT4-Pilot Markus Eichele (43/Schwäbisch Gmünd, ME Motorsport) und am Sonntag an Max Kronberg (37/Singapur, AVIA W&S Motorsport). Der Porsche 718 Cayman GT4-Fahrer führt die Tabelle zudem an. „Die Trophy-Wertung ist mir sehr wichtig“, meinte Kronberg. „Sicherlich ist es noch zu früh, um über den Titel zu sprechen. Das Ziel ist es aber, besser abzuschneiden als Platz drei, den ich 2023 erzielen konnte.“

Gastauftritte am Samstagabend: Das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany war so spektakulär, dass Patrick Simon Laufsieger Michael Schrey (41/Wallenhorst, Hofor Racing by Bonk Motorsport) sowie den zweitplatzierten Max Rosam (19/Taunusstein, FK Performance Motorsport) zu seiner Talk-Runde „PS on Air“ in Box 32 einlud. Auch der neue ADAC GT4 Germany-Rennleiter Janko Garbsch wurde interviewt und gab spannende Einblicke in seine Aufgaben. Im Anschluss freute sich das Trio auf eine von einhundert Bratwürsten, die während Sendung gegrillt wurden.

Anreise im Touristen-Flieger: 2024 treten mit Senna Summerbell (22) und Thomas Gore (19, beide SAPE Motorsport) auch zwei Piloten aus Jamaika in der ADAC GT4 Germany an. Die Reise aus der Karibik zum Lausitzring erfolgte mit dem Flugzeug einer deutschen Urlauber-Airline, wie Gore verriet. „Von Jamaika aus flogen wir mit vielen deutschen Touristen, die auf der Rückreise aus dem Urlaub waren, nach Frankfurt und dann weiter nach Dresden. Auch zurück nach Jamaika reisen wir wieder zusammen mit den deutschen Urlaubern. Die Atmosphäre in der Maschine war klasse.“