ADAC GT4 Germany·26.5.2024

Heimsieg für BWT Mücke Motorsport

Enzo Joulié und Marc de Fulgencio mit Premierensieg für Traditionsrennstall. Zwei Porsche von AVIA W&S Motorsport ebenfalls auf dem Podium. Max Kronberg gewinnt die Trophy-Wertung.

Der Mercedes-AMG GT4 von BWT Mücke Motorsport © Foto: ADAC

Regen, Reifenwechsel, wechselnde Führung und neue Sieger. Das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Dekra Lausitzring war ein echtes Motorsport-Fest. Am Ende siegten Enzo Joulié (20/AND) und Marc de Fulgencio (24/ESP) im Mercedes-AMG GT4 von BWT Mücke Motorsport – und feierten nicht nur den ersten Triumph des Berliner Rennstalls in der ADAC GT4 Germany, sondern auch den Heimsieg. Platz zwei ging an Finn Zulauf (19/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4 vor deren Teamkollegen Max Kronberg (37/Singapur) und Hendrik Still (36/Kempenich). „Hier auf dem Lausitzring den Heimsieg für BWT Mücke Motorsport klar zu machen, ist etwas ganz Besonderes. Wir werden heute im Team sicherlich ordentlich feiern“, jubelte de Fulgencio.

Hektik gab es im Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring schon vor dem Start. Noch im Grid entlud sich ein Regenschauer, der das Feld zwang, Regenreifen montieren zu lassen. Die Rennfreigabe erfolgte zudem hinter dem Safety-Car und Porsche-Pilot Zulauf, der von der Pole-Position gestartet war, bestimmte zunächst auch das Geschehen. Nach rund zehn Rennminuten konnte Hendrik Still seinen Mannschaftskollegen jedoch überholen und die Spitze übernehmen. Ein sehenswertes Duell bildete sich - und Zulauf übernahm kurz vor Rennhalbzeit erneut die Führung, nachdem Still mit einem zu überrundenden Fahrzeug leicht kollidierte. Den Logenplatz hatte Mercedes-AMG-Fahrer Joulié inne, der weite Teile der ersten Rennhälfte auf Rang drei fuhr.

Highlights ADAC GT4 Germany Lausitzring Rennen 2

Da weiterer Regen ausblieb, wechselte das Feld während der Pflichtboxenstopps auf profillose Slicks. Am besten durch diese Phase kam der BMW M4 GT4 der Tabellenführer Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport), die von Platz elf auf vier vorstoßen konnten. An der Spitze übernahmen Knopp von Zulauf und Kronberg von Still. Die beiden Porsche bestimmten zunächst auch das Geschehen der zweiten Rennhälfte. Dann gab es jedoch den Schock am AVIA W&S Motorsport-Kommandostand. Beide Cayman waren während einer Full-Course-Yellow-Phase zu schnell unterwegs und mussten eine Penalty-lap absolvierten.

Somit erbte de Fulgencio, der zuvor von Joulié den drittplatzierten Mercedes-AMG übernommen hatte, die Spitze – und fuhr letztendlich auch souverän zum Sieg, der für Joulié zudem den Triumph in der Juniorwertung bedeutete. Um Platz zwei entwickelte sich in der Schlussphase ein sehenswerter Dreikampf zwischen den Porsche von Knopp und Kronberg sowie Piana im BMW. Der Italiener gab alles, fand aber keinen Weg mehr vorbei. Zusammen mit Teamkollege Schrey führt er aber weiterhin die Tabelle der ADAC GT4 Germany an. Kronberg freute sich zudem über den Sieg in der Trophy-Wertung.

Dreikampf um Platz zwei zwischen zwei Porsche und dem BMW von Gabriele Piana © Foto: ADAC

Platz fünf ging an Ferdinand Winter (20/Grafenrheinfeld) und Ivan Ekelchik (27, beide Wimmer Werk Motorsport) in einem weiteren Porsche vor Leyton Fourie (18/ZAF) und Max Rosam (19/Taunusstein, beide FK Performance Motorsport) im BMW. Auch die Plätze sieben bis neun sicherten sich BMW-Fahrer: Tim Reiter (25/Stuttgart) und Leon Wassertheurer (22/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) vor Mohan Ritson (21/GBR) und Gianni van de Craats (18/NLD, beide FK Performance Motorsport) und vor Thomas Rackl (16/Berching) und Andreas Jochimsen (26/DNK, beide ME Motorsport). Die Top Zehn komplettierte der Aston Martin Vantage GT4 von Jan Marschalkowski (21/Inning am Ammersee) und Philipp Gogollok (18/Bad Homburg, beide Zakspeed ESM).

Marc die Fulgencio – Sieger für BWT Mücke Motorsport „Ich bin überglücklich. Ein Sprintrennen mit Wechsel der Reifen ist immer besonders und schwierig. Auf den ersten Runden meines Stints mit Slicks musste ich mich noch an die Strecke gewöhnen und vorsichtig agieren. Nachdem ich mich an alles gewöhnt hatte, erhöhte ich die Pace. Ich hatte bereits per Funk mitgeteilt bekommen, dass die beiden Porsche vor mir eine Strafe bekommen würden. Somit gab ich alles, um vor sie zu kommen, nachdem sie die Penalty-lap absolviert hatten. Das hat geklappt.“

Enzo Joulié – Sieger für BWT Mücke Motorsport „Wir haben so lange auf diesen Sieg gewartet, somit sind wir nun überglücklich. Dadurch, dass er sogar etwas unerwartet kam, ist der Triumph sogar noch schöner. Ich bin sehr dankbar dafür. Ich habe im GT4-Auto schon auf anderen Plattformen gewonnen, doch nun auch beim ADAC erfolgreich zu sein, ist klasse.“

Das Podium im Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring © Foto: ADAC

Josef Knopp – Platz zwei für AVIA W&S Motorsport „Es war natürlich schade, wegen der Penalty-lap nicht gewonnen zu haben. Aber Platz zwei sind trotzdem gute Punkte für die Meisterschaft. Wir nehmen es, wie es ist – und greifen beim nächsten Mal wieder an.“

Finn Zulauf – Platz zwei für AVIA W&S Motorsport „Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits ist es mit Blick auf die Tabelle gut, vor Schrey/Piana gelandet zu sein. Auf der anderen Seite will man natürlich gewinnen, nachdem man weite Teile des Rennens geführt hatte. Alles in allem war es ein solider zweiter Platz. Mein Stint machte mir viel Spaß. Das Team erledigte beim Reifenwechsel einen super Job.“

Hendrik Still – Platz drei für AVIA W&S Motorsport „Was für ein klasse Rennen. Zusammen mit Max erneut auf dem Podium zu stehen, ist mega stark. Am Anfang bei den gemischten Bedingungen kam der Eifelaner bei mir heraus. Da hatten wir das Rennen ziemlich im Griff und relativ sicher geführt. Die Situation mit dem Überrundeten war etwas unglücklich. Insgesamt war es für uns aber trotzdem ein super Tag.“

Max Kronberg – Platz drei für AVIA W&S Motorsport „Das Podium habe ich absolut nicht erwartet. Der Regen kam uns aber auch ein wenig entgegen. Beim Boxenstopp konnten wir ziemlich viel Zeit gutmachen. Die Lücke auf Piana wurde in meinem Stint dann immer kleiner. Ich holte in den letzten beiden Runden dann alles heraus – und rette das Auto geradeso vor ihm über die Ziellinie. Das ist natürlich der absolute Wahnsinn.“