Für Max Maurischat war es der dritte Saisonsieg in der international besetzten Nachwuchsklasse. Er baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 24 Punkte aus. Trotz seiner beachtlichen Körpergröße von 174 cm ist der schlaksige Norddeutsche nicht zu bremsen. Er startete von der Pole Position, die eigentlich Sachsen-Hoffnung Klaus Heidel (13/Burgstädt) hätte gehören können, denn er war im Training der Schnellste gewesen. Weil er aber einen Konkurrenten überholt hatte, während die gelbe Flagge geschwenkt wurde, kassierte Heidel eine Strafversetzung um fünf Plätze nach hinten. Die machte er im Rennen sofort wett.
Der Schüler vom Europäischen Gymnasium kam als Führender vor Max Maurischat aus der ersten Rennrunde zurück, der jedoch umgehend konterte. Danach lieferten sich die Beiden einen Schlagabtausch. Maurischat drohten ständig Angriffe im langen Bergab-Teil der Traditionsstrecke. Heidel fuhr mit der 35 PS starken 125 ccm-Aprilia deutliche engere Linien, biss sich an Maurischat aber erfolglos die Zähne aus. Durch das ständige Geplänkel an der Spitze schaffte Heidels Teamkollege Max Fritzsch (14/Claußnitz) den Anschluss an das Duo. Nach der Halbzeit des Rennens war die Kampfgruppe auf mittlerweile neun Fahrer angewachsen.
Dazu gehörten auch Cup-Neulinge wie Aris Michail und Maximilian Kappler (13/Oberlungwitz). In der letzten Runde entschieden Windschattenspiele über die Platzvergabe auf dem Podium. Maurischat besiegte trotz seiner Statur die kleineren Fahrer. Zweiter wurde Thomas Gradinger, der dem Sieger jetzt auch in der Tabelle folgt. Als Dritter sah Aris Michail die Zielflagge. Kennzeichen des kleinen Deutsch-Griechen, der aus dem ADAC Mini Bike Cup aufgestiegen ist: Lockenkopf, 35 Kilogramm Körpergewicht, strahlendes Lachen. Michail ist als ADAC Mini Bike Cup-Meister von 2010 in den ADAC Junior Cup aufgestiegen. Klaus Heidel, Max Fritzsch und Maximilian Kappler waren nach dem Rennen enttäuscht. Die drei Sachsen kamen wie auf einer Perlenkette aufgereiht hinter dem Neuling ins Ziel.
Max Maurischat: "So könnte es weitergehen. Ich freue mich natürlich, dass ich jetzt auch als Cup-Spitzenreiter an den Sachsenring komme, wenn wir am 15. und 16. Juli im Rahmen der Motorrad-WM fahren."
Aris Michail: "Der Podestplatz ist klasse. Das Motorrad ist ziemlich groß für mich und ich musste viel üben, bis ich damit zurechtgekommen bin."