Michael Gerstacker (15/Hartenstein) reist als Führender in der Gesamtwertung des ADAC Junior Cups an den Red Bull Ring nach Österreich. Dort wird am kommenden Wochenende der vierte Saisonlauf in der renommierten Nachwuchsklasse ausgetragen. Der vor zwei Wochen auf dem Nürburgring entthronte Spitzenreiter Kevin Rofner (15/Vils) hofft, bei seinem Heimrennen das Blatt wieder wenden zu können. In der Eifel war der Ingenieurs-Anwärter gestürzt und auf den vierten Tabellenrang abgerutscht.
Während Kevin Rofner eifrig Pläne schmiedet, wie er die entgangenen Punkte vom Nürburgring wieder aufholen kann, ist Michael Gerstacker ganz entspannt. Er hat ab Freitag Ferien und auch seinen grippalen Infekt vom vergangenen Wochenende auskuriert. Nach seinem verhaltenen Saisonauftakt ist der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot in Fahrt gekommen. Auf dem Nürburgring gelang ihm auf der 35 PS starken 125 ccm-Aprilia der erste Sieg. Rückblickend gibt er zu, sich vorher im Titelkampf selbst zu sehr unter Druck gesetzt zu haben. Jetzt fürchtet der Bayer auch keine Angriffe von Aris Michail (14/Hamburg), obwohl der Sieger von Oschersleben in der Gesamtwertung nur zwei Punkte Rückstand auf Gerstacker hat, der auf dem ersten Platz liegt.
Ein neues Kapitel will Jonas Geitner (15/Wernberg-Köblitz) in Österreich aufschlagen. Gerstackers ADAC Stiftung Sport-Kollege musste in den bisherigen Rennen bei zwei Frühstarts und einem Sturz viel Lehrgeld zahlen. Auf dem Nürburgring kostete ihn die 20-Sekunden-Zeitstrafe einen Podestplatz. Um Frühstarts zukünftig zu vermeiden, erkundigte sich der ADAC Junior Cup-Neuling bei den erfahreneren Konkurrenten nach deren Erfolgsrezept und erfuhr, dass sie die Fußbremse leicht antippen, damit das Motorrad nicht zu früh in Bewegung kommt. Auf dem Sachsenring und an einer kleinen Ampel hat er seitdem stundenlang an seinen Starts gefeilt.
Insgesamt 39 Jungs und Mädchen werden auf dem Red Bull Ring in der Steiermark an den Start rollen. Danach ist für die ADAC Junior Cup-Piloten Halbzeit, bevor es nur eine Woche später zum Saisonhighlight auf den Sachsenring geht. Dort tritt die Nachwuchsserie im Rahmenprogramm der Motorradweltmeisterschaft unter den Augen von Valentino Rossi & Co. an.
Michael Gerstacker: "Mir geht es richtig gut und ich möchte auch auf dem Red Bull Ring gewinnen. Es würde mir schon gefallen, wenn ich als Cup-Führender an den Sachsenring reisen könnte. Ich habe mit Sicherheit einige Zweikämpfe mit Aris Michail auszumachen. Wir sind abseits der Rennstrecke beste Freunde, aber im Wettkampf kann ich darauf keine Rücksicht nehmen."
Jonas Geitner: "Meine Fehlerquote ist für 2012 ausgereizt. Es kann nur vorwärts gehen. Körperlich bin ich sowieso fit. Ich führe ein Trainingstagebuch, das am Red Bull Ring von den Verantwortlichen überprüft wird. Ich muss einen kleinen Test absolvieren."