Seinen ersten Podiumsplatz in der Nachwuchsserie überhaupt erreichte Stéphane Frossard (17/Courgenay) mit dem zweiten Rang. Als Dritter wurde Aris Michail (14/Hamburg) gewertet. Michael Gerstacker (15/Hartenstein), Führender in der Gesamtwertung, hielt seine Titelchancen mit dem vierten Platz aufrecht, doch die Luft an der Spitze wird immer dünner.
Gleich zu Beginn des Rennens unternahmen Rofner, Gerstacker und Michail einen Ausreißversuch. In der zweiten Runde war der Vorsprung des Trios auf das Verfolgerfeld bereits auf anderthalb Sekunden angewachsen. Die Lücke schien immer größer zu werden, als plötzlich Jonas Geitner (17/Wernberg-Köblitz) Bestzeiten vorlegte. Der Bayer fuhr auf dem vierten Platz eine Sekunde schneller als der Rest. Frossard folgte ihm im Windschatten.
Bisher war der französisch sprechende Schweizer nur im Training mit schnellen Zeiten in Erscheinung getreten, doch diesmal kämpfte sich der 17-jährige mit seiner etwas härteren Fahrweise auch im Rennen nach vorn. In der neunten Rennrunde war aus dem anfänglichen Spitzentrio eine Fünfergruppe geworden, in der Michail das Tempo vorgab. Der Norddeutsche fuhr wie entfesselt. Er kam bisher in jedem Rennen auf einem Podiumsplatz ins Ziel. Allerdings wurde er zweimal wegen technischer Verstöße nachträglich disqualifiziert. Dank seiner beherzten Fahrweise und Unbeschwertheit ist Michail aber weiterhin auf Titelkurs.
Im letzten Drittel des Rennens sorgten überrundete Fahrer und ein Rennabbruch für die Entscheidung über die Platzvergabe auf dem Podest. In der elften Runde war Michail noch Erster vor Frossard, Gerstacker, Rofner und Geitner. Aus dem nächsten Umlauf kam Rofner als Spitzenreiter zurück. Eine halbe Minute später wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Daniel Gebhardt (18/Neunkirchen) und Hannes Soomer (14 Viimsi) waren auf ihren 35 PS starken 125 ccm-Aprilias gestürzt.
Die vorherige Runde wurde gewertet. Rofner gewann auf der Naturrennstrecke somit vor Frossard und Michail. Das von der ADAC Stiftung Sport unterstützte Fahrerduo mit Michael Gerstacker und Jonas Geitner erreichte das Ziel auf den Plätzen vier und fünf. Obwohl mit Rofner und Michail ausgerechnet Gerstackers größte Meisterschaftskonkurrenten vor ihm ins Ziel kamen, behielt der zukünftige Maurerlehrling mit elf Punkten Vorsprung die Führung in der ADAC Junior Cup-Gesamtwertung.
Kevin Rofner: "Ich freue mich riesig über meinen Sieg. Obwohl ich beim dritten Saisonrennen auf dem Nürburgring wegen meines Sturzes keine Punkte bekam, habe ich den Titelkampf nie aus den Augen verloren. Der Meisterschaftsgewinn ist und bleibt mein Ziel. Es ist wieder alles möglich."