Den Norddeutschen trennen vor dem Finale in zwei Wochen auf dem Hockenheimring nur noch fünf Punkte vom Führenden Michael Gerstacker (15/Hartenstein). Der Bayer wurde in Sachsen Zweiter. Als Dritter stieg Jonas Geitner (17/Wernberg-Köblitz), der wie Gerstacker von der ADAC Stiftung Sport in seiner Karriere unterstützt wird, aufs Podium.
Von den sächsischen Piloten kam bei ihrem Heimrennen auf dem Traditionskurs kaum eine Gegenwehr. Lediglich Christian Stange (14/Heidenau) hatte sich im Training für einen Platz in der ersten Startreihe qualifiziert, doch in der zweiten Rennrunde stürzte er mit der 35 PS starken 125 ccm-Aprilia aus der Führungsgruppe, in der Geitner, Michail, Kevin Rofner (15/Vils) und der Cup-Jüngste Christopher Kogelbauer (Langenfeld) mit der Startnummer "1" kämpften. Der 13-jährige überraschte seine Kollegen, indem er sich sogar in Bergauf-Passagen duellierte. Kogelbauer konnte das Tempo aber nur bis zur Hälfte der 15-Runden-Distanz mitgehen. Der Aufsteiger aus dem ADAC Mini Bike Cup fuhr anschließend einsam auf dem fünften Platz sein bestes Saisonergebnis ins Ziel.
Mit Abstand folgte ihm ein Zug aus Gabriel Noderer (15/Thalmässing), Kevin Rentzsch (17/Moritzburg), Hannes Soomer (14/Viimsi), Nico Tietze (15/Lichtenau) und Toni Thurmayer (17/Stockstadt). Der aus Estland stammende Soomer hatte eigentlich auf einen Sieg gehofft. Am Mittwoch vor dem Rennen war er mit seinem deutschen Team auf dem Sachsenring trainieren. Im Rennen wurde er nach dem Start von der Konkurrenz jedoch förmlich eingeklemmt und er fand bei den ständigen Positionskämpfen keinen Weg aus seiner Gruppe, um den Anschluss nach vorn herstellen zu können.
Währenddessen entfernte sich das Spitzen-Quartett immer weiter vom Fahrerfeld. Rofner führte es in die zwölfte Runde. Einen Umlauf später war Michail vorn, dann wieder Gerstacker. Zu viert mit Geitner fuhren die Teenager nebeneinander in die letzte Runde. Kurz vor dem Ziel überschlugen sich die Ereignisse. Streckenposten schwenkten am Rand die gelbe Flagge wegen eines gestürzten Fahrers. Rofner nahm sofort das Gas weg, während Michail in einem Rutsch noch vom vierten Platz an die Spitze fuhr, bevor er auf der Höhe des Postens war. Weil ab dort Überholverbot galt, konnte Gerstacker nicht mehr kontern, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen wollte, dessen Vorteil gegenüber Michail im Titelkampf aber somit auf sieben Punkte schmolz.
Aris Michail:
"Ich habe den Windschatten in der letzten Runden ausgenutzt, konnte Jonas und Kevin bergab überholen. Michael habe ich beim Anbremsen überrumpelt. Ich war sieben Hundertstel vor ihm im Ziel."