ADAC Junior Cup·13.7.2013

Eine Erfolgsgeschichte: Der ADAC Junior Cup: Von 1993 bis heute

Der ADAC Junior Cup blickt auf eine lange und erfolgreiche Historie zurück. 1993 wurde die Talentschmiede des ADAC ins Leben gerufen. Seit diesem Jahr brachte die Serie viele erfolgreiche Fahrer hervor, die noch heute nationale und internationale Erfolge feiern. Die Meisterschaft bietet jungen Talenten in Deutschland und den Nachbarländern eine kostengünstige Einstiegsklasse und bildet eine ideale und altersgerechte Aufstiegsmöglichkeit aus dem ADAC Mini Bike Cup. Die jungen Piloten können sich bestmöglich auf höhere Klassen vorbereiten und wichtige Erfahrung im Rennsport sammeln.

Viele erfolgreiche Motorrad-Rennfahrer machten ihre ersten Schritte im ADAC Junior Cup. So fuhren neben WM-Piloten wie Markus Ober, Steve Jenkner, Reinhard Stolz, Klaus Nöhles, Mike Baldinger oder Christian Kellner auch Marcel Schrötter, Philipp Öttl, Jasper Iwema, Randy Krummenacher, Dominique Aegerter und Tom Lüthi in der ADAC Talentschmiede. Auch Katja Poensgen stammt aus dem ADAC Junior Cup. Die ehemalige WM-Fahrerin gewann die Nachwuchsserie 1995 als erstes Mädchen. Poensgen ist bis heute die erfolgreichste Frau in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Ihr gelang es als einziger Pilotin, in der 250ccm-Klasse in die Punkteränge zu fahren.

Der ADAC Junior Cup bildete das Sprungbrett zu ihrer internationalen Karriere. "Ohne den ADAC Junior Cup hätte meine ganze Karriere wohl nur schwierig beziehungsweise gar nicht funktioniert. Für mich war der ADAC Junior Cup die einzige Möglichkeit, um mit dem Motorsport anzufangen. Es war super, dass die Serie damals ins Leben gerufen wurde", erinnert sich Poensgen. Im Alter von 15 Jahren stach ihr der erste Artikel über die Nachwuchsserie ins Auge. "Ich bin damit sofort zu meinem Vater gerannt und habe ihm gesagt, dass ich da gerne mitfahren würde. Er war erst dagegen und meinte, da fahren nur Jungs mit und ich solle lieber zum Ponyreiten oder Balletttanzen gehen. Ich musste drei oder vier Monate auf ihn einreden. Im Winter 1992/1993 sind wir dann endlich zum Trainieren nach Spanien gefahren und 1993 bin ich zum ersten Mal im ADAC Junior Cup gestartet."

Obwohl Poensgen ihre männlichen Konkurrenten 1995 allesamt schlagen und den Meistertitel im ADAC Junior Cup auf einer Suzuki für sich verbuchen konnte, war die Konkurrenz schon vor über 15 Jahren enorm stark. "Es war damals schon hart, aber für mich eine gute Schule. Da ich das Fahren gegen die Jungs gelernt habe, hatte ich einen ziemlich großen Vorteil als ich in Italien einmal die Frauenmeisterschaft mitgefahren bin. Dort war ich von Anfang an absolut die Schnellste und das nur, weil ich mit den Jungs trainiert habe. Wenn ich nur gegen Frauen gefahren wäre, dann wäre ich sicherlich nicht so schnell geworden", überlegt sie. Die Jungs hätten die heute 36-Jährige enorm gefordert, an ihre Grenzen zu gehen und diese teilweise auch zu überschreiten. "Der Wettbewerb war hart, aber das ist er auch heute noch zu gleichem Maße."

Nach Poensgen gewann keine Frau mehr im ADAC Junior Cup. Dafür setzten sich in der Vergangenheit bekannte Namen wie Arne Tode, Dario Giuseppetti, Randy Krummenacher und Marvin Fritz durch. 2007 siegte Luca Grünwald, der heute erfolgreich in der SUPERBIKE* IDM unterwegs ist. "Als ich Ende 2006 die Entscheidung traf, dass ich vom ADAC Mini Bike Cup in den ADAC Junior Cup aufsteige, war ich erst nicht sicher, ob ich es mit meiner geringen Größe schon hinbekommen würde, das Motorrad überhaupt zu fahren", schildert der heute 18-Jährige.

Grünwalds Sorgen waren allerdings unbegründet, denn er konnte schon im ersten Jahr den Titel im ADAC Junior Cup für sich entscheiden. "Das ganze Jahr hat sich super entwickelt. Ich lernte besonders durch die harten Zweikämpfe sehr viel, was mir im Laufe meiner weiteren Karriere enorm weitergeholfen hat. Wenn alle mit der gleichen Maschine unterwegs sind, muss man sich durchbeißen und es kommt auf das fahrerische Können an. Ich hatte damals bestimmt einen leichten Gewichtsvorteil im Vergleich zu den Fahrern, die schon größer und schwerer waren als ich, allerdings hat mir auch im Vergleich zu denen, die schon länger fuhren, die Erfahrung gefehlt", reflektiert er. Der heutige Supersport-Pilot ist froh über jeden gefahrenen Meter im ADAC Junior Cup. "Alles in allem war es eine super Saison und ich kann jedem jungen Rennfahrer, der es einmal zu etwas bringen will, nur empfehlen im ADAC Junior Cup mitzufahren."