ADAC Junior Cup·10.5.2013

Ladies First: Die Frauen im ADAC Junior Cup

Unter den 37 Startern im ADAC Junior Cup 2013 befinden sich zwei Frauen. Eine davon ist Clarissa Miebach. Die 15-Jährige fährt in diesem Jahr bereits ihre zweite Saison gegen die Jungs, meint aber, dass es kaum einen Unterschied macht, dass beim Absetzen des Helmes lange Haare zum Vorschein kommen. "Auf der Rennstrecke ist jeder dein Gegner, das nimmt sich nicht viel. Mein Gewicht spielt meiner Meinung nach eher eine Rolle. Im Verhältnis zu meiner Größe bin ich relativ schwer, andere sind das nicht. Da muss man sehen, wie man das ausgleicht", beschreibt sie die Schwierigkeiten.

Nachdem Miebach 2012 den 37. Gesamtrang im ADAC Junior Cup belegte, plant sie für dieses Jahr weiter nach vorn zu kommen. "Ich hoffe, dass ich mich stetig verbessern kann. Letztes Jahr bin ich des Öfteren nicht durch die Qualifyings gekommen, weil ich zuvor leider auch keine Erfahrung hatte. Ich denke, dass das in dieser Saison ganz anders wird, denn jetzt kenne ich die Strecken schon", erklärt sie. Am liebsten würde die Schülerin in jedem Rennen 2013 unter den besten 15 landen und fleißig Punkte sammeln. "Aber das ist natürlich schwer", gibt sie zu.

Mit Marc Marquez hat ein berühmtes Vorbild aus der MotoGP. "Er ist unglaublich schnell. Aber er fährt nicht einfach nur schnell, sondern auch ziemlich hart. Er ist super ehrgeizig", schwärmt sie. Beim vierten Rennen des ADAC Junior Cup im Rahmen der MotoGP auf dem Sachsenring hat die Rennfahrerin aus Bergisch Gladbach endlich die Chance, ihr Idol live auf der Strecke zu beobachten. "Darauf freue ich mich am meisten, aber nicht nur aufgrund des GP-Umfeldes. Ich fahre allgemein am liebsten auf dieser Strecke."

Vielseitige Tagesgestaltung

Schon im letzten Jahr sei es auf der Strecke nahe Hohenstein-Ernstthal für Miebach am besten gelaufen. "Anfangs bin ich immer nur hinterhergefahren, weil ich einfach zu langsam war. Am Sachsenring konnte ich dann die ersten Fahrer überholen und ab da ging es stetig bergauf", beschrieb sie ihre beste Rennerfahrung. Doch auch abseits der Rennstrecke ist Miebach ständig aktiv. Denn neben dem Straßenrennsport, stehen einige andere Aktivitäten auf ihrem Plan: "Ich reite gerne. Ich spiele auch sehr gerne Fußball und fahre Motocross, um mich fit zu halten."

Nebenbei darf aber natürlich auch die Schule nicht zu kurz kommen. "Ich bin in der zehnten Klasse auf dem Gymnasium und mache in zwei Jahren Abitur", erklärt sie. Im ersten Jahr habe Miebach noch Probleme gehabt, Schule, Motorradfahren, andere Hobbys und zusätzliches Fitnesstraining parallel zu organisieren. Doch mittlerweile passe alles prima unter einen Hut. Sie verrät das Geheimnis: "Man muss in einen gewissen Rhythmus kommen und dann funktioniert auch alles."

Wenn es ums Motorradfahren geht, steht für Miebach aber alles andere ein wenig hinten an. Schließlich will sie auch in Zukunft noch auf zwei Rädern unterwegs sein. "Ich würde gern - wenn es sich ergibt - in die Moto3-WM oder noch höher kommen", beschreibt sie ihr Ziel mit strahlenden Augen. Doch die Rennfahrerin mit der Startnummer 20 weiß auch ziemlich genau, worauf es ankommt, wenn sie ihren großen Wunsch erfüllen will. "Das hängt alles von meinen Leistungen ab, erst einmal in dieser Saison und dann sehen wir weiter."