ADAC Junior Cup·4.6.2013

Ladies First Vol. II: Die Frauen im ADAC Junior Cup

Jahr drei gegen die Jungs: Ricarda Neubauer ist eine der beiden Frauen, die im ADAC Junior Cup 2013 gegen die 35 männlichen Konkurrenten antritt. Wie ihre Kollegin Clarissa Miebach meint die 19-Järhige: "Einige von uns wiegen fast doppelt so viel wie die kleineren Fahrer. Ich denke also nicht, dass die Jungs das Problem sind, sondern der Gewichtsunterschied." Einen Vorteil sehe Neubauer als Frau im Kampf gegen die Herren nicht. Wenn es darum geht, ob die Konkurrenten mehr Rücksicht auf die Damen nehmen und deshalb zaghafter im Zweikampf sind, winkt Neubauer ab: "Oh das glaube ich nicht, definitiv nicht!"

Um mit den harten Gegnern mithalten zu können will die Pilotin aus Bad Windsheim viel trainieren, sich auf jedes Rennen bestens vorbereiten und ehrgeizig ihre Ziele verfolgen. Neubauer strebt an, sich stetig zu verbessern und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Mit Platz zehn auf dem Lausitzring klappte das zum Auftakt bereits bestens. Am meisten freut sich die Auszubildende aber auf den Lauf auf dem Sachsenring im Rahmen der MotoGP. "Ich mag dieses Rennen sehr, weil es einfach etwas ganz anderes ist, bei den Großen mitfahren zu dürfen", verrät sie.

Neubauer blickt bereits auf zwei Jahre Erfahrung im ADAC Junior Cup zurück. "Die letzte Saison insgesamt war total gut. In meinem ersten Jahr hatte ich viel Pech und das ganze letzte Jahr lief viel besser, weil ich endlich mal fahren konnte und keine technischen Defekte hatte", beschreibt sie. Um den Aufwärtstrend fortzusetzen ist es besonders wichtig, seine Gegner richtig einschätzen zu können. Viele der Rookies im ADAC Junior Cup könne die Rennfahrerin mit der Startnummer 28 noch nicht so gut beurteilen. "Allgemein sind aber alle Konkurrenten und alle wollen immer vorne dabei sein."

Motorräder haben Priorität

Vorne dabei sein wollte auch Casey Stoner in sieben Jahren MotoGP - ob auf Honda oder Ducati. Neubauer ist ein riesiger Fan des schnellen Australiers und obwohl er seine Motorradkarriere bereits beendet hat, sieht sie ihn als Vorbild. "Ich habe ihn schon immer bewundert, besonders auf der Ducati", gibt sie zu. Obwohl Valentino Rossi wohl die meisten Anhänger auf der Welt hat, war es dennoch Stoner, der bei Neubauer Eindruck schindete. "Vielleicht liegt das auch daran, dass wir an einem Tag Geburtstag haben", lacht sie.

In den letzten Wochen hatte Neubauer allerdings wenig Freizeit, denn Anfang Mai standen ihre Abschlussprüfungen zur Kauffrau im Gesundheitswesen an. "Glücklicherweise ist es recht früh im Jahr und wir hatten nur dieses eine Rennen auf dem Lausitzring in dieser Zeit, daher dachte ich von Anfang an, dass alles machbar ist", sagt sie. Trotz des beruflichen Backups würde die ehrgeizige Fahrerin gern hauptsächlich im Motorsport bleiben. "Es wär schön, irgendwann einmal in der IDM - vielleicht Supersport - mitfahren zu können, wenn es die finanziellen Mittel zulassen."

Und wenn es dann noch die Zeit zulässt, sitzt Neubauer meistens auf einem Pferd. "Ich reite gerne. Ich reite auch professionell, also bei Turnieren. Seitdem ich mit dem Motorsport begonnen habe, steht das aber etwas hinten an", erklärt die 19-Järhige zu ihrem Hobby. Oberste Priorität habe generell der Motorradrennsport. "Es macht ein kleines bisschen mehr Spaß", begründet sie. "Ich mag beides sehr gern, aber ich kann mich besser damit abfinden, das Reiten als Hobby zu betreiben und den Rennsport dann lieber etwas professioneller."