ADAC Junior Cup·26.9.2015

Portrait eines Überfliegers: Mit drei Siegen und zwei zweiten Plätzen ist Dirk Geiger der Meister 2015

Aufgestiegen aus dem ADAC Mini Bike Cup hat Dirk Geiger (13, Mannheim) in der Saison 2015 alle überrascht. Sein erstes Rennen im ADAC Junior Cup powered by KTM auf dem Lausitzring konnte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport direkt gewinnen. Dass dieser Sieg kein Zufall war, zeigte er mit konstanten Leistungen in den folgenden Läufen. Nicht ein Mal kam Geiger hinter dem zweiten Rang ins Ziel und an keinem Rennwochenende gab er die Gesamtführung ab.

Mit Siegen auf dem Lausitzring, im Rahmen des GoPro Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring, im niederländischen Assen und dazu zwei zweiten Plätzen auf dem Nürburgring und dem Hungaroring war Geiger in dieser Saison schlichtweg nicht zu schlagen und entschied sich zum Finale in Hockenheim bereits in der Moto3 Standard / Moto3 GP an den Start zu gehen.

"Mein bestes Rennen in diesem Jahr war das allererste auf dem Lausitzring. Dort kam ich von Anfang an richtig gut mit der Strecke zurecht und konnte mir im Rennen einen starken Vorsprung herausfahren", erklärt der Rookie. "Das schwierigste Rennen in dieser Saison war hingegen das auf dem Hungaroring. Die extreme Hitze dort hat mir richtig zugesetzt und den Lauf zu einer wahren Herausforderung gemacht."

Für Herausforderungen scheint der neue Champion im ADAC Junior Cup powered by KTM wie geschaffen. Schließlich fuhr er auch bei 37 Grad in Ungarn nahezu ungehindert aufs Podium. Dennoch bemerkt er: "Meine Konkurrenten waren in dieser Saison extrem stark, es fiel mir also alles andere als leicht, so gute Ergebnisse nach Hause zu fahren."

Zehn Jahre Erfahrung

Mit seinen 13 Jahren blickt Geiger bereits auf viel Erfahrung auf zwei Rädern zurück. "Ich habe durch meinen Vater angefangen. Er ist zum Spaß schon immer Pocket Bike, Scooter und Motorrad gefahren. Im Alter von etwa dreieinhalb Jahren wollte ich das auch unbedingt ausprobieren und bin dann das erste Mal auf dem Parkplatz meiner Schule mit einem Pocket Bike gefahren. Dann wollte ich natürlich weitermachen und so hat sich das entwickelt", schildert er.

Wenig später stieg Geiger in den ADAC Pocket Bike Cup ein und wurde auf Anhieb zwei Mal hintereinander Meister. "Dann stieg ich in den ADAC Mini Bike Cup auf, konnte auch dort in der Einsteiger-Klasse gewinnen und bin weiter in die Nachwuchs-Klasse gewandert." In der Nachwuchs-Klasse stand Geiger zum ersten Mal nicht direkt ganz oben. "Ich wurde im ersten Jahr Vierter, im zweiten Jahr konnte ich aber wieder den Titel holen und daraufhin entschieden wir, dass ich 2015 ADAC Junior Cup powered by KTM fahre."

Ein Wechsel von 8,4 auf 38 PS ist normalerweise ein großer Unterschied. Doch der Mannheimer fand direkt Gefallen an der großen Maschine. "Das Beste beim Umstieg war der Unterschied in Sachen Geschwindigkeit. Da ist der ADAC Junior Cup powered by KTM schon etwas ganz anderes als der ADAC Mini Bike Cup. Das hat von Anfang an richtig Spaß gemacht und mich noch mehr motiviert", verrät er.

Vor Saisonbeginn saß Geiger genau zwei Mal auf der KTM RC 390: Zum Einführungslehrgang im italienischen Magione und bei einem weiteren Training im spanischen Calafat. "Zu Beginn der Saison war es schon etwas schwierig, die große KTM zu fahren und sie in den Kurven umzulegen. Ich habe mich aber ziemlich schnell daran gewöhnt und fühlte mich auf der Maschine wohl. Das Fahrgefühl auf der 390er war aber fast genauso wie auf der kleinen Honda im ADAC Mini Bike Cup, daher konnte ich mich schnell eingewöhnen."

Schule, Eishockey und große Träume

Wenn Geiger ein Mal nicht auf dem Motorrad sitzt, dann drückt er fleißig die Schulbank. "Ich bin jetzt in die achte Klasse gekommen und komme in der Schule richtig gut zurecht. Mathematik und Sport sind meine Lieblingsfächer. Rechnen scheint mir einfach zu liegen und der Sport erklärt sich ja von selbst", sagt der 13-Jährige.

"In meiner Freizeit spiele ich ab und zu Fußball und richtig oft Eishockey. Außerdem spielen wir Slotcar, womit ich meine Konzentration verbessern kann. Ich halte mich also ganz automatisch fit", erklärt Geiger über seine Freizeitgestaltung, in der natürlich auch das Beobachten der ganz Großen eine wichtige Rolle spielt.

"Marc Marquez und Valentino Rossi sind meine Vorbilder", so Geiger. "Marquez ist ein Überflieger, immer am Limit und das ist wirklich faszinierend. Rossi bewundere ich, weil er schon so viel in seiner Karriere erreicht hat." Auch der frisch gekrönte Champion im ADAC Junior Cup powered by KTM träumt davon eines Tages in der Liga seiner Idole anzukommen.

"Wenn alles klappt, fahre ich nächstes Jahr hoffentlich Moto3 Standard / Moto3 GP in der Superbike*IDM", verrät er weiter. "Ich hoffe, dass ich eines Tages in der Weltmeisterschaft fahren kann. Etwas anderes als Motorradfahren kommt für mich nicht in Frage, weil ich einfach richtig viel Spaß dabei habe."