Lucas Speck sicherte sich in der abgelaufenen Saison die Meisterschaft im ADAC Kart Masters. Dank seines Erfolges hatte er die Gelegenheit, zum ersten Mal einen Test im Formel-Boliden zu absolvieren. Mitte November war es am Hockenheimring soweit: Speck versuchte sich unter der Leitung des Team Lotus in einem Auto des ADAC Formel Masters. Nach der Sitzanpassung drehte er seine ersten Runden auf der Formel-1-Strecke. Die Umgewöhnung vom Kart- zum Formelsport bedeutet in vielerlei Sicht eine Herausforderung, wie Speck schnell feststellte.
Schon der Einstiegsvorgang in den 145 PS starken Formel ADAC powered by Volkswagen muss erlernt werden. "Einsteigen bedeutet, bei abgenommenem Lenkrad die Beine in eine Kohlefaserröhre gleiten zu lassen", erklärte Speck. "Da es in dem engen Cockpit unmöglich ist, sich selber anzuschnallen, beugt sich der Mechaniker über das Cockpit, um mich mit den breiten Sechspunktgurten wie ein Stück Ladung festzuzurren." Der Aufwand ist gerechtfertigt, denn die Formel-Autos des ADAC Formel Masters entsprechen den hohen Sicherheitsanforderungen der Formel 3.
Die unterschiedlichen Funktionen des Lenkrads wurden Speck bereits am Vortag erklärt und so konnte er sich ganz auf das Fahren konzentrieren. Die Beschleunigung des Formel-Boliden überraschte ihn weniger, doch von den Bremsvorgängen war der Youngster beeindruckt. "Mit warmen Reifen war die Verzögerung gewaltig", so Speck. "Mit dem linken Fuß trat ich vor den Kurven voll auf die Bremse, regelte mit dem rechten Fuß das Zwischengas und schaltete gleichzeitig einen Gang runter." Nach ein paar Umläufen auf der badischen Traditionsstrecke fand er seinen Rhythmus.
Nach jeweils acht Runden wurde Speck an die Box gerufen, um die Daten auszuwerten und sich mit den Renningenieuren zu besprechen. "Anschließend ging es darum, exakt das umzusetzen, was der Ingenieur mir vorgab", sagte Speck. "Die zusätzlichen Daten lieferten mir zudem interessante Infos für weitere Kartrennen." Im Verlauf des Tages konnte Speck seine Rundenzeiten konstant verbessern. Neben Speck schnupperte auch Tim Zimmermann in Hockenheim erstmals Formel-Luft. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport wurde Vize-Meister in der Klasse KF2 des ADAC Kart Masters hinter Speck.
"Der Test machte mir sehr großen Spaß und ich konnte mich schnell im Formel-Auto zurechtfinden", so Zimmermann. Auch Speck richtete seinen Dank an die Bemühungen des Team Lotus und hoffte, bald wieder in einem Formel ADAC Platz nehmen zu können. Die ADAC Formel-Nachwuchsförderung hat eine lange Tradition und ist seit vielen Jahren Ausgangspunkt für künftige Motorsport-Stars. In der Vergangenheit begannen Formel-1-Fahrer wie Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg, Timo Glock oder Nico Rosberg ihre erfolgreichen Karrieren in den diversen ADAC Nachwuchs-Serien.