Nach acht Wochen Pause wird es am kommenden Wochenende wieder ernst im ADAC Kart Masters. Beim Halbfinale der stärksten Kartserie Deutschlands werden über 220 Teilnehmer auf dem Erftlandring in Kerpen erwartet. Neben spannenden Kartsport, sind auch erste Titelentscheidungen möglich.
Der Teilnehmeransturm auf das ADAC Kart Masters reißt nicht ab. Nach der Sommerpause haben 226 Fahrerinnen und Fahrer ihre Nennung für das Rennen im Erftland abgegeben. Der 1.107 Meter lange Kurs gehört zu den traditionsreichsten im Kalender und hat in der Vergangenheit schon namhafte Fahrer auf ihrem Weg in den Motorsport begleitet. So haben Formel-1-Rekord-Weltmeister Michael Schumacher und Formel-1-Dreifach-Champion Sebastian Vettel auf dem Erftlandring ihre ersten großen Erfolge gefeiert.
60 Kilometer östlich von Köln gelegen hat der Kurs alles was das Herz eines Kartsportlers begehrt. Neben einer langen Geraden, stellen vor allem schnelle Schikanen mit anspruchsvollen Curbs Mensch und Maschine vor eine besondere Herausforderung.
Nach den Saisonrennen in Hahn, Oschersleben und Ampfing können in Kerpen schon die ersten Titelentscheidungen fallen. Die besten Chancen dazu hat KZ2-Pilot Michele Di Martino (Eitorf/Energy Germany). Der amtierende Champion gewann bis jetzt fünf Rennen und hat einen Vorsprung von 30 Punkten herausgefahren. Trotz seiner guten Ausgangslage weiß der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport, dass noch nichts entschieden ist: "Meine Verfolger schlafen nicht. Wir müssen weiterhin hart arbeiten und versuchen zu gewinnen. In Kerpen war ich bisher immer sehr erfolgreich."
Ebenso gute Karten hat Tim Becker (Lüdenscheid/Beule Kart Racing Team) in der X30 Junior-Klasse. Der Westfale stand in Oschersleben und Ampfing ganz oben auf dem Siegerpodium und setzte sich damit von seinen Verfolgern ab. In Kerpen möchte er nun, mit zwei weiteren Siegen, einen ersten Grundstein zum Meistertitel legen: "Abgesehen vom Saisonauftakt in Hahn, darf ich sehr zufrieden sein. Wir haben gezeigt wozu wir in der Lage sind, in Kerpen möchte ich daran anknüpfen." Was dagegen haben werden seine direkten Verfolger: Marcel Preuss (Rockenberg/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) und Marco Pfaff (Bad Münstereifel/RMW Motorsport) die beide einen Wertungslauf gewonnen haben und alles daran setzen, den Anschluss nicht zu verlieren.
Deutlich spannender gestalten sich die Tabellenstände in den anderen Klassen. Bei den Jüngsten, der Bambini-Klasse, des zweitgrößten Automobilclubs der Welt führt der Bonner Doureid Ghattas (TR Motorsport) das Gesamtklassement an und zeigt sich vor der Veranstaltung in Kerpen kämpferisch. "Bis zum Finale in Wackersdorf möchte ich meine Führung nicht mehr abgeben", so Ghattas zuversichtlich. Auf den Positionen zwei und drei liegen seine Teamkollegen Eren Köse (Krefeld) und Illya Zamula (Berlin).
Für eine große Überraschung könnte ein ehemaliger Bambini sorgen. Dreifach-Champion Max Hesse (Wernau/Solgat Motorsport) startet im ersten Jahr in der KF3 und kann schon den Meistertitel einfahren. Der Youngster stand bis dato bei jedem Rennen auf dem Siegerpodium und möchte diesen Trend auch in Kerpen fortsetzen: "Mit solch einem Debüt haben wir nicht gerechnet. In Kerpen habe ich schon zu Jahresbeginn während eines Testrennens gewonnen und möchte diesen Sieg nun wiederholen." Gleiche Ambitionen hegt auch der Saarländer Cedric Piro (Heusweiler/PM-Racing). Mit 110 Punkten führt er die Meisterschaft an und will in Kerpen Saisonsieg drei und vier folgen lassen. "Die bisherige Saisonbilanz kann sich sehen lassen. In Kerpen möchte ich meine Führung weiter ausbauen", Cedric Piro zuversichtlich.
In der KF2-Klasse meldete sich Marcel Lenerz (Ludwigsau-Tan/Energy Germany) in Ampfing beeindruckend zurück. Nach einem kleinen Tief in Oschersleben, reichte es in Bayern zu einem Doppelerfolg und der Führung in der Gesamtwertung. Doch seine Kontrahenten haben in den vergangenen Wochen hart trainiert. Arlind Hoti (Manheim/KSM Racing Team) möchte den Heimvorteil seines Teams nutzen und Marco Paul (Waldems-Niederems/Energy Germany) ist in Lenerz Siegerteam gewechselt. Für den Hessen aber kein Grund zur Beunruhigung: "In Ampfing lief alles perfekt, ich fühle mich im Team wohl und möchte meine Erfolgsgeschichte fortsetzen."
Die stärkste Macht sind wiederholt die X30 Senioren. Mit 50 Fahrerinnen und Fahrern ist das Feld prall gefüllt und verspricht viel Spannung. Angeführt wird dieses von Alexander Heil (Ebernburg/DS Kartsport) - der Dritte aus 2012 überzeugte bis dato mit einer eindrucksvollen Konstanz, wartet aber noch immer auf seinen ersten Laufsieg. "Obwohl wir in allen Rennen vorne vertreten waren, hat es nie zum Sieg gereicht. Die Punkteausbeute ist dennoch sehr gut und vielleicht klappt es in Kerpen mit dem ersten Rennerfolg", zeigt sich Heil zuversichtlich.
Wie in den vorangegangenen Rennen wird es für die Teilnehmer am Samstag ab 10:50 Uhr im Zeittraining ernst. Nachmittags (14:15 Uhr) und sonntags morgens warten insgesamt 16 Heats, woraus jeweils die besten 34 in die Finals einziehen. Das erste Rennen startet am Sonntag um 11:15 Uhr mit den Youngsters aus der KF3.