Im Prokart Raceland Wackersdorf geht es am kommenden Wochenende (27.-28. September) um die letzten Meisterschaftspunkte im ADAC Kart Masters. Mit großer Spannung werden die Rennen der stärksten Kartrennserie Deutschlands erwartet - in allen Klassen stehen noch Titelentscheidungen aus.
Nach vier abwechslungsreichen Rennwochenenden in Hahn/Hunsrück, Ampfing, Kerpen und Oschersleben reisen die Teilnehmer des ADAC Kart Masters zum großen Saisonfinale in Wackersdorf. Knapp 200 Fahrerinnen und Fahrer treten im oberpfälzischen Prokart Raceland gegeneinander an. Der 1.222 Meter lange Kurs zählt zu den mordernsten in Deutschland und war auch in diesem Jahr wieder Schauplatz der Kart Europameisterschaft.
Mit großer Spannung werden die Rennen der fünf ausgeschriebenen Klassen erwartet. Erstmalig stehen in der Geschichte der Kartrennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt noch alle Titelentscheidungen aus. Als Gesamtführende gehen Jan-Lukas Keil (Bambini), Lirim Zendeli (KF Junior), Michelle Halder (X30 Junior), Julian Hanses (X30 Senior) und Tom Lorkowski (KZ2) an den Start.
Die besten Karten im Titelkampf hat Lirim Zendeli (Bochum/KSM Racing Team): In der Klasse KF Junior gewann er sieben von acht Rennen und hat vor dem Finale einen Vorsprung von 43 Punkten auf seinen direkten Verfolger Jannes Fittje (Langenhain/ADAC Hessen-Thüringen e.V.). Trotzdem blickt er dem Finale mit großem Respekt entgegen: "Bis jetzt ist noch nichts entschieden. Ich gehe wieder hoch konzentriert an den Start und würde mich freuen zwei weitere Siege einzufahren." Als Dritter in der Gesamtwertung folgt ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Max Hesse (Wernau/Solgat Motorsport).
Der Rommerskirchener Jan-Lukas Keil (Solgat Motorsport) führt die Bambini-Wertung an und stand im Jahresverlauf schon fünfmal auf dem Siegerpodium. Trotzdem darf er sich nicht ausruhen. Sein direkter Verfolger Miroslaw Kravchenko (Krefeld/DS Kartsport) folgt nur mit 18 Punkten Rückstand. Ebenso haben noch Phil Hill (Mülheim/TR Motorsport) und Paul Enders (Salmtal/Ebert Motorsport) Titelchancen. Leader Jan-Lukas Keil sieht den Finalrennen aber gelassen entgegen: "Oschersleben verlief für uns richtig gut. Ich habe meinen zweiten Saisonsieg gefeiert und bin zuversichtlich, dass wir auch in Wackersdorf vorne mit mischen."
Bei den Schaltkarts sorgte Tom Lorkowski (Rösrath/MAXIM-Recycling-Racing-Sport) für eine Überraschung. Nach einer längeren Rennpause meldete er sich stark im ADAC Kart Masters zurück und führt die Wertung seit dem ersten Rennen im Hunsrück an. "Mit solch einem Erfolg habe ich nicht gerechnet. Unser Paket passt und ich fiebere nun dem Finale entgegen", erklärte der Zanardi-Pilot im Vorhinein. Einfach werden es ihm seine Verfolger nicht machen. Alexander Schmitz (Wesel/KSB Racing Team) gewann bisher vier Rennen und geht in Wackersdorf mit 24 Punkten Rückstand an den Start. Nur ein Zähler hinter ihm folgt Schaltkart-Rookie Daniel Stell (Knetzgau/TB Motorsport Racing Team).
Schon während der Rennen in Oschersleben hatte Julian Hanses (Hilden/MSC Langenfeld e.V.) die Möglichkeit, den Gesamtsieg bei den X30 Senioren zu feiern. Doch durch zwei durchwachsene Wertungsläufe ließ der Rheinländer wichtige Punkte liegen und muss nun noch einmal in Wackersdorf attackieren. Sein ärgster Kontrahent ist Simon Steffen (Minderlittgen/Dischner Racing Team), in Kerpen und Oschersleben gewann er jeweils ein Rennen und blickt gespannt dem Finale in der Oberpfalz entgegen: "Ich werde noch einmal voll attackieren und versuchen, Julian den Titel streitig zu machen." In Lauerstellung befinden sich auch noch Lasse Weis (Peiting-Birkland/MC-Dießen im ADAC) und Kevin Kratz (Haimhausen/RL-Competition.com) auf den Rängen drei und vier.
Unglaublich knapp wird die Entscheidung bei den X30 Junior. Die ersten fünf Piloten trennen nur 20 Punkte. Angeführt wird das Klassement von Michelle Halder (Meßkirch/Wildkart Racing Team). Nach einem starken Saisonauftakt büßte die schnelle Rennfahrerin zuletzt wichtige Punkte ein und gerät mächtig unter Druck. Erster Verfolger ist Luca Lippkau (Reken/RMW Motorsport) vor Maximilian Paul (Dresden/Team NKS for Racing), Marco Pfaff (Lanzerath/RMW Motorsport) und Loris Prattes (Neuhemsbach/RMW Motorsport). Pfaff und Paul siegten in Oschersleben und schoben sich damit in den engeren Favoritenkreis. "Was für eine verrückte Saison. Nach Ampfing hatte ich nur fünf Punkte und nun kämpfe ich um den Titel", fasste Marco Pfaff zusammen.
Am Samstagmittag wird es für die Finalisten im Zeittraining erstmals ernst. Danach warten auf die 201 Teilnehmer die Vorläufe, woraus am Ende nur jeweils die besten 34 Piloten in den Finalrennen gegeneinander antreten. Für eine kleine Abwechslung sorgt am Samstagabend ein Abschlussfest, wozu alle Teams, Fahrer und Helfer eingeladen sind.