Im oberpfälzischen Wackersdorf fallen am kommenden Wochenende (17.-18.9.) die Entscheidungen im ADAC Kart Masters. 170 Teilnehmer treten in den Wertungsläufen neun und zehn gegeneinander an und kämpfen um noch fünf zu vergebene Titel. Im Mai startete die Rennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt in die Saison 2016. Traditionell fiel der Startschuss auf dem Hunsrückring/Hahn. Im Anschluss standen noch Veranstaltungen in Ampfing, Kerpen und Oschersleben auf dem Progamm. Die 1.197 Meter lange Strecke des Prokart Raceland ist nun Schauplatz des großen Saisonfinales.
Als eine der modernsten Kart-Rennstrecken in Europa war der Kurs in der Oberpfalz schon mehrmals Austragungsort einer Kart-Europameisterschaft. Am kommenden Wochenende stehen in Wackersdorf aber die Akteure des ADAC Kart Masters im Mittelpunkt. Bereits beim Rennen zuletzt in Oschersleben sorgte André Matisic (Hamburg/Solgat Motosport) in der Klasse KZ2 für eine Vorentscheidung. Der Hamburger feierte einen weiteren Saisonsieg und liegt uneinholbar an der Spitze: "Das Wochenende in Oschersleben glich einer Achterbahn. Nach einem nicht perfekten Start, endete es am Ende mit dem vorzeitigen Titelgewinnen. Darauf sind wir sehr stolz und freuen uns auf einen erfolgreichen Abschluss in Wackersdorf."
In den anderen fünf Kategorien ist hingegen noch nichts entschieden. Die besten Chancen hat Paul Enders (Salmtal/ADAC Mittelrhein e.V.) bei den Bambini. Bereits in Oschersleben baute er seinen Vorsprung auf ein beachtliches Polster aus und kann nur noch theoretisch von der Spitze verdrängt werden. Ebenfalls auf Titelkurs ist OK Junior-Pilot Luca Maisch (Neustetten/CRG TB Racing Team). Mit einem soliden Polster von 41 Punkten tritt er beim Finale an und blickt diesem mit großer Spannung entgegen: "Leider habe ich in Oschersleben ein schwarzes Wochenende erlebt, sonst wäre schon jetzt der Gewinn der Meisterschaft in trockenen Tüchern. Nun gilt es aber Ruhe zu bewahren und eine fehlerfreie Leistung abzuliefern." Allein sein Teamkollege Hugo Sasse (Dürrröhrsdorf-Dittersbach/CRG TB Racing Team) kann dem CRG-Fahrer noch gefährlich werden.
Bei den Senioren in der Klasse OK setzte sich Tim Tröger (Plauen/CRG TB Racing Team) etwas von seinen Verfolgern ab. Mit einem Doppelsieg in Oschersleben unterstrich der junge Sachse seine Ambitionen. "Das war ein perfektes Wochenende für uns, nun gilt es die Spitzenposition zu verteidigen", gibt sich Tröger zuversichtlich. Mit René Kircher (Hünfeld/RS Motorsport) und Marcel Preuss (Rockenberg/ADAC Hessen Thüringen e.V.) sind aber noch zwei weitere Fahrer im Titelrennen.
Besonders eng ist der Titelkampf in den beiden X30-Kategorien. Bei den Junioren erlebte Gesamtleader Marek Schaller (Erndtebrück/Michael Schaller) in Oschersleben ein Wochenende zum Vergessen und schaffte nicht den Sprung in die Top Zehn. In der Meisterschaftswertung büßte er dadurch seinen komfortablen Vorsprung ein und liegt nur noch vier Punkte vor Gianni Meyer (Werther/Team Hemkemeyer). Mit einem Doppelsieg preschte Meyer nach vorn und gehört zu den großen Titelfavoriten. "In der Meisterschaft ist nun alles offen. Ich weiß um meine Möglichkeiten und werde diese versuchen zu nutzen", blickt der Westfale gespannt auf die verbleibenden Wertungsläufe.
Ein ähnliches Bild herrscht bei den Senioren. Hier fällt die Entscheidung zwischen Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/AK Racing) und Justin Häußermann (Forchtenberg/Team Zinner by LRT). Der amtierende Champion Dauenhauer reist als Führender in die Oberpfalz, sieht sich in der Rolle des gejagten aber nicht zu viel unter Druck gesetzt: "Ich führe das Klassement seit dem Saisonstart in Hahn an und möchte diesen Platz auch auf der Zielgeraden nicht aufgeben. Es wird auf jeden Fall noch einmal aufregend." Mit Häußermann hat er einen schnellen Kontrahenten. Im vergangenen Jahr gewann der Baden-Württemberger die Junioren-Klasse und möchte seinen Erfolg bei den Senioren wiederholen. "Tobias und ich hatten bisher schöne und faire Kämpfe. Ich wünsche mir, dass es in Wackersdorf so weiter geht", sagt Häußermann. "Wir werden wieder voll attackieren und ich möchte natürlich gewinnen."
Am Samstagmittag wird es für die Finalisten im Zeittraining erstmals ernst. Danach warten auf die 170 Teilnehmer die Vorläufe, woraus am Ende die jeweils besten 34 Piloten in den Finalrennen gegeneinander antreten. Für eine Abwechslung sorgt am Samstagabend das traditionelle Abschlussfest, zu dem alle Teams, Fahrer und Helfer eingeladen sind.